Berlin
Berliner Luft
Berliner Luft
Gesammeltes, sortiertes und von mir etwas dazu getan zur Freude und zum nachdenken wenn der Nachbar mal ein Furz verliert. Auf geht’s:
Reisende, welche so um 1830 nach Berlin kamen, dachten die Stadt liege in den Sandwüsten Arabiens. Man freute sich wenn man endlich die Turmspitzen der Kirchen Berlins entdeckte. Der Fernsehturm kam erst später.
Aber - war der Wind "günstig", so kam dem Reisenden, ob zu Fuß, zu Pferd oder per Kutsche, ein pestilenzialischer Geruch entgegen.
Denn man muss wissen, dass es erst ab 1876 die erste Kanalisation gegeben hatte.
Bis dato wurde der gesamte flüssige Unrat in den Straßenrinnen (Rinnsteine) entleert so dass sie weithin übel rochen.
Die Abortgruben - Nachtstühle - wurden noch bis 1876 des Nachts entleert und ihr Inhalt durch Fuhrwerke aufs Land gefahren. Der Volksmund nannte die großen, offenen Wagen, deren Nahen durch Klingeln angekündigt wurde, nach einer Berliner Parfümerie-Fabrik (Treu und Nuglisch), spottend "Die Nuglischs", wo ein Nuglisch sich ließ sehen, wars ums Menschenglück geschehen.
Wie es um die Abwässerung -Kanalisation- um 1872 in Berlin beschaffen war bezeugt der Text einer Quittung der "1. Conzessionierten Latrinen - Anstalt - Klosterstraße 53", durch die dem
"S.T. Herrn Br......,Ritterstraße 84" bescheinigt wird, "daß für das Abholen von 13 Nachteimern im
4. Quartal 1872, 1 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. richtig bezahlt sind".
Wohin wenn es einem während eines Theaterbesuchs ankam?
Im Königlichen Schauspielhaus befand sich z.B ein Raum fürkleineBedürfnisse der Männer (Frauen?), in Mitten stand ein großer Holzbottich, an den Wänden standen zur Benutzung sogenannte "Pots de chambre" (Nachtgeschirre)
die nach Gebrauch eigenhändig in dem großen Bottich zu entleeren waren.
So das solls erst einmal gewesen sein,
bis ander Mal wieder.
paulicke-Paule aus Baume
Gesammeltes, sortiertes und von mir etwas dazu getan zur Freude und zum nachdenken wenn der Nachbar mal ein Furz verliert. Auf geht’s:
Reisende, welche so um 1830 nach Berlin kamen, dachten die Stadt liege in den Sandwüsten Arabiens. Man freute sich wenn man endlich die Turmspitzen der Kirchen Berlins entdeckte. Der Fernsehturm kam erst später.
Aber - war der Wind "günstig", so kam dem Reisenden, ob zu Fuß, zu Pferd oder per Kutsche, ein pestilenzialischer Geruch entgegen.
Denn man muss wissen, dass es erst ab 1876 die erste Kanalisation gegeben hatte.
Bis dato wurde der gesamte flüssige Unrat in den Straßenrinnen (Rinnsteine) entleert so dass sie weithin übel rochen.
Die Abortgruben - Nachtstühle - wurden noch bis 1876 des Nachts entleert und ihr Inhalt durch Fuhrwerke aufs Land gefahren. Der Volksmund nannte die großen, offenen Wagen, deren Nahen durch Klingeln angekündigt wurde, nach einer Berliner Parfümerie-Fabrik (Treu und Nuglisch), spottend "Die Nuglischs", wo ein Nuglisch sich ließ sehen, wars ums Menschenglück geschehen.
Wie es um die Abwässerung -Kanalisation- um 1872 in Berlin beschaffen war bezeugt der Text einer Quittung der "1. Conzessionierten Latrinen - Anstalt - Klosterstraße 53", durch die dem
"S.T. Herrn Br......,Ritterstraße 84" bescheinigt wird, "daß für das Abholen von 13 Nachteimern im
4. Quartal 1872, 1 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. richtig bezahlt sind".
Wohin wenn es einem während eines Theaterbesuchs ankam?
Im Königlichen Schauspielhaus befand sich z.B ein Raum fürkleineBedürfnisse der Männer (Frauen?), in Mitten stand ein großer Holzbottich, an den Wänden standen zur Benutzung sogenannte "Pots de chambre" (Nachtgeschirre)
die nach Gebrauch eigenhändig in dem großen Bottich zu entleeren waren.
So das solls erst einmal gewesen sein,
bis ander Mal wieder.
paulicke-Paule aus Baume
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