Zwischen Sommer und Winter


Da war der September gespickt mit Regen. So reichlich, dass viele Flüsse den Zustrom der vom Himmel herab gefallenen Wassermassen nicht mehr fortschaffen konnten. Immer wieder meldete man das Problem mit der Schwarzen Elster, und auch die Görlitzer Neisse, die doch schon Wochen vorher mit ihrem reichliche Schäden angerichtet hat, sollte wieder überlaufen.

Wie herrlich ließ sich der Oktober nun an. Ein „Goldener Oktober“ mit Sonnenschein und wunderschöner Färbung des Laubes – „Indian Summer“ - doch man gerade zehn Tage währte dieses Glück. Nachdem zwei drei Tage mit Herbstnebel der Sonne das Strahlen versperrte, haben wir hier an der Donau Regenwetter. Ich fragte per SMS die Feierabend’ler ab, wie sie heute bei ihrer Fahrt von Berlin nach Tangermünde das Wetter vorfinden: wie schade = auch Regen, also kein schönes Fotowetter.

Hier tröpfelt der Regen vom Glasdach über meinem Balkon herunter. Gott sei Dank hatte ich den Teppichboden schon eingerollt, so ist er trocken für den bevorstehenden Umzug. Gestern bekam die Teppichrolle Besuch: zwei Kohlmeisen hüpften da herum, vielleicht hatten sie etwas Fressbares entdeckt. Auch ein Eichelhäher inspizierte den kahlen Balkonboden.

Und heute: gleich ein kleines Geschwader schwirrte zwischen der Hainbuche, die ihr gelbgefärbtes Blätterkleid nach und nach abgibt, und dem Balkongeländer, es sah aus, als spielten sie „Räuber und Gendarm“. Putzig! Ich versuchte die Szene mit der Kamera festzuhalten, war aber ein wenig zu langsam, vielleicht hat das Völkchen mich auch durch die Fensterscheibe entdeckt – futsch, weg waren alle gefiederten Freunde.

Oh, sie kommen immer mal wieder, wetzen ihre Schnäbel an den Zweigen der Hainbuche. Die Regentropfen beschweren die Blätter, eins nach dem anderen segelt hinab – Arbeit für den Hausmeister. Jetzt kann ich mehr und mehr hinüber zur Münchener Straße sehen. Herbst! Mein letzter hier in Ingolstadt.

ortwin

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Kommentare (3)

Traute Die sind ja zuckersüß!
Traute
ortwin Bis fast ins Dämmerlicht waren die Meisen aktiv:
Kohlmeisen im Einsatz
ortwin
Traute Bei mir sind die kleinen Meisen sekundenlang direkt an der Wand. wenn ich heraussehe sind sie weg, wie der Wind.Ich habe mir die Wand mal angesehen, da sind so Spinnentiere mit langen Beinen, die picken sie von den Wänden.
Dann gute Reisevorbereitung. Da wirst Du das romantische Weihnachten in Berlin zu zweit feiern, freu Dich drauf.Jeder neue Lebensabschnitt,macht Dichjünger, weil er Dich aus dem Trott holt und die Vorfreude spornt Dich an?
Viel Glück auf Deinem Weg,
wünscht Traute

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