Zwänge
sie treiben ihn oft in die Enge.
So weiß er was er machen muß
Doch das bereitet ihm Verdruß
denn das- das was er machen wollte
ist selten das- was er auch sollte.
Das geht schon an im Mutterleib
Ist er nur dort zum Zeitvertreib
Neun Monate da eingeschränkt
ist sein Körper eingezwängt.
Wenn er endlich ist dann draußen
darf er hinter Gittern hausen
bis er alleine stehen kann
ja- nun fängt die Freiheit an...
Doch nur an der Mutter Hand
kommt er hinaus ins fremde Land
ansonsten sitzt er fest im Wagen
kann dazu noch gar nichts sagen.
Und ist er "groß"- kann dann laufen
dann ist es auch zum Haareraufen
wird von den Eltern stets gelenkt
egal wie sehr er sich verrenkt.
Im Kindergarten und im Hort
setzen sich die Zwänge fort
will er die Welt doch selbst entdecken
nicht hinter Stuhl und Tisch verstecken.
In der Schule wird´s nicht besser
nur seine Sprüche werden kesser
eingekeilt ins "Schulgefügen"
bringt ein "Ausbruch" doch nur Rügen.
Und ist er endlich im Beruf
wer weiß wer dieses Übel schuf..
eingebunden in die Pflichten
muß seine Arbeit er verrichten.
Der Zwang geht weiter in der Ehe
hier sucht er körperliche Nähe
und fühlt sich oft auch angekettet
dabei hat er darauf gewettet..
Daß es nun endlich anders werde
doch auf dem Fuß folgt die Beschwerde
dann kommt das Alter und die Zipperlein
die engen ihn ganz schmerzhaft ein.
Und ob ihrs glaubt - oder auch nicht
bevor nun kommt das "Jüngst-Gericht"
zwängt man ihn in die Kiste rein
und fragt nicht mal- das ist nicht fein.
Doch bevor´s so weit- seid vorher klug
ausbrechen kann man oft genug
man muß nur die Signale sehn
so kann man manchen "Zwang" verstehn.
Macht euch die Zwänge nicht zum Bestimmer
sonst bleiben sie vielleicht für immer.
Tulpenbluete13
Angelika
Foto: Clipart
Kommentare (24)
Viele Zwänge hast Du aufgeführt, liebe Angelika,
doch wie würde das Leben ohne bestimmte Zwänge verlaufen, geht das überhaupt?
Sind sie nicht notwendig für eine gewisse Ordnung?
Viele, die nicht sein müssten, legt man sich später selber auf.
Manches ist "zwangs"läufig, wenns Leben funktionieren soll, denke ich mir.
Abendgruß
Luzie
Ja liebe Luzie,
das ist eine berechtigte Frage- ob es auch ohne Zwänge geht.??!!
Sie sind sicher für eine gewisse Ordnung wichtig. Aber sobald man sich eingeengt fühlt, sollt man vielleicht mal über diesen "Zustand" nachdenken.
Ich danke Dir, daß Du hier warst und Dir Gedanken gemacht hast.
Noch einen schönen Tag wünscht Dir
Angelika
Liebe Angelika,
Richtig. Dein Gedicht beschreibt die zahlreichen Zwänge, denen der Mensch von Anfang an ausgeliefert ist.
Hat meine Gedanken dazu sehr angeregt.
Kürzlich las ich einen Artikel über die Freiheit. Ein Satz darin ist mir besonders in Erinnerung geblieben:
"Freiheit bedeutet auch, frei zu sein vom Zwang, den Erwartungen anderer entsprechen zu müssen."
Das habe ich mir schon vor einigen Jahren auf die sprichwörtliche Fahne geschrieben. Das funktioniert vielleicht erst im fortschrittenen Alter, aber ist ein Segen.
Mit Dank und lieben Grüßen,
Andrea
Liebe Andrea,
auf meiner Fahne wird in Zukunft auch "Dein" Satz stehen- er passt einfach- vor allem im Alter- wie Du schon richtig erkannt hast. Man muß nicht mehr alles Tun müssen,bloß weil es schon immer so war...
Ich habe mich sehr gefreut, daß Du mich hier besucht und Deine Meinung kundgetan hast. Weiter so.....
Dankeschön und ganz liebe Grüße
Angelika
Es sind immer Minderheiten, die sich anmaßen zu bestimmen, was ich darf und was nicht.
Frei und ohne Zwänge ist der Mensch höchstens in seinen Träumen und von denen wird ja behauptet; sie seien Schall und Rauch.
Also bei mir Wut und Enttäuschung auf der ganzen Linie, was wieder einmal in Deutschland abgezogen wird.
Leider scheint das kaum jemand zu bemerken und folgt dem Trend, den die Medien vorgeben. Hetze gegen Andersdenkende und Wiederwahl der Menschen, die für die jetzige katastrophale Situation verantwortlich sind.
LG
Willy
Lieber Willy
ich denke Du und ich wir müssen uns nicht den Zwang antun und dem folgen was die Medien vorschreiben. Da sollen andere tun. Wir brauchen das nicht mehr..
Es wird sowieso zuviel geschrieben und berichtet und vor allem gepostet. Manche brauchen das- ich nicht..
Ich beschäftige mich mit meinen ganz persönlichen "Zwängen".
Da habe ich genug zu tun... lach..
Danke sehr für Deinen Kommentar
herzlichen Gruß
Angelika
Hallo Angelika,
wie wahr, wie wahr
Ich kann einfach auf keinen Gully-Deckel treten, da könnte ich ja
abstürzen.
Durch Dich weiß ich warum, weil ich nämlich nicht mehr angeschnallt
im Kinderwagen sitze.
Ja, Zwänge lernt schon ganz früh und das ganz schnell.
Gruß ohn Zwang Distel1fink7
Hallo Distelfink,
lustig hast Du "gepfiffen"- hat mir gefallen...
Ja das mit den Gullydeckeln ist so eine Sache- manche sind gefährlich hoch. Aber du kannst ja einen Satz darüber machen....
und mit dem Kinderwagen brauchsst Du auch nicht mehr drüberfahren... lach..es sei denn Du schiebst ihn selber...
Ganz zwanglos danke ich Dir für Dein Hiersein
und grüße Dich ganz herzlich
Angelika
Ganz zwanglos,
liebe Angelika,
schreibe ich Dir, dass auch ich bei jeder Zeile Deiner Verse immer
zustimmend nicken konnten....
und es ist Dir wieder gelungen, weil Du es ebenfalls ganz zwanglos formuliert hast....
welch ein Glück, dass wir der Zwangsjacke entkommen sind...
Schulterklopfer vom Rhein...
Liebe Renate,
Dein rheinischer Humor kam wieder durch- und das finde ich einfach toll..
Ich habe Dich nicken sehen und mir dann vorgestellt, wie Du in (mit) einer Zwangsjacke aussehen würdest.?!!?
Da würde ja denn die arme Sonnenblume verwelken.
Also lassen wir das und freuen uns an unserem "unbeschwerten" Alters-Dasein- (fast) ganz ohne Zwänge....
In diesem Sinne- dankeschön für Deinen launigen Kommentar und liebe Grüße an den Rhein
Angelika
Zwänge engen ein, lenken, setzen Grenzen und auch Verbote, doch gäbe es sie nicht, ginge es rundherum drunter und drüber, weit mehr als schon jetzt in so manchen Bereichen.
Sich in all den Zwängen des Lebens seine eigenen kleinen Freiheiten zu schaffen, ist bewusst gelebte Weisheit. Und diese Freiheiten gibt es allenthalben, sie werden einem aber nicht geschenkt, man muss sie sich redlich erringen.
Abendliche Grüße
Syrdal
Lieber Syrdal,
Du hast natürlich recht ohne Zwänge = Gesetze und Verbote
geht es sicher nicht- aber man darf auch mal ausbrechen und sich die Freiheiten verschaffen, die man zu einem zufriedenen Leben braucht...
Und das ist- wie Du ganz richtig schreibst- manchmal harte Arbeit....
Dankeschön für Deinen Kommentar-
ich wünsche Dir noch einen zwanglosen Nachmittag
mit herzlichen Grüßen
Angelika
doch wenn du gedichte schreibst
ists gut, dass ohne zwang du bleibst
dann kannst du locker, frisch und frei
auch lächeln bei der schreiberei
bist fröhlich und auch ungezwungen
das ist dir find ich gut gelungen.
mit einem fröhlichen gruß
hade
Oh ja lieber Hade,
ich habe meine Verse ohne irgendeinen Zwang geschrieben- es kam ganz von selbst- war in meinem Kopf und musste heraus. Das kennst Du doch auch..... laach..
Und es hat mir Spaß gemacht.. Ein Leben ohne Lachen und humorvolle Betrachtung der Dinge stelle ich mir tieftraurig vor.
Und über Deinen humorigen Kommentar habe ich mich besonders gefreut.
Lieben Gruß- ganz ohne Zwang schickt Dir
Angelika
Liebe Angelika, Dein herrliches Gedicht beschreibt überspitzt unser Leben von der Wiege bis zur Bahre. Allerdings habe ich in meinem noch einige Freiräume entdeckt, die ich mir nehmen konnte. Ansonsten wäre es ja wirklich knast-ähnlich.
Liebe Grüße
Elbstromerin
Ja liebeElbstromerin,
Du hast es erkannt, daß ich die Zwänge ein wenig überspitzt "rüberbringen" wollte. Es freut mich, wenn es mir gelungen sein sollte.
Schön, daß du Dir auch Freiräume schaffen konntest, so soll es sein- wer möchte schon gern hinter Gittern leben...
Genieße sie- Deine Freiräume- ganz ohne Zwang...
Dankeschön, daß du hier warst
liebe Grüße
Angelika
Herrlich geschrieben, es ist Wort für Wort war.
Aber wir leben ja teilweise ganz gut mit den Zwängen.
Die absolute Freiheit würden die meisten von uns
gar nicht aushalten.
Vielen Dank für Dein köstliches
Nicht-Frühlings - Nicht Liebesgedicht
Arni
Hallo lieber Arni,
Danke für Dein Kompliment- es freut mich wenn Dir meine Verse gefallen haben.
Und Du hast Recht- die vollkommene Freiheit- wie Du es beschreibst, könnten wir sicher nicht aushalten. Ein bißchen Zwang muß sein... lach...
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag- ich habe mich gefreut, daß Du hier warst.
Herzlichen Gruß
Angelika
Von der Wiege bis zur Bahre
weiss der Teufel wer das lenkt
Wird man wirklich all die Jahre
von den Zwängen eingezwängt.
Du hast anschaulich, mit einem ähnlichen Humor wie Eugen Roth
den Teufelskreis beschrieben, in den wir alle eingezwängt sind.
Das Gedicht gefällt mir supergut und ich habe es mit einem
Augenzwinkern gelesen.
Liebe Grüße
Carola
Liebe Carola,
oh mich mit Eugen Roth zu vergleichen... da schmelze ich ja gleich dahin..
Die Verse von ihm gefallen mir sehr- und Dir bestimmt auch..
Nachdem Du ja gezwinkert hast beim Lesen hast Du sicher auch für Dich einige Nischen gefunden, in denen Du Dich ganz zwanglos Deinen "Freuden" hingeben kannst.
Hilfe, das hört sich jetzt ein wenig komisch an.. es soll nicht zweideutig klingen.... lach..
Danke, daß Du hier warst und mit mir ein wenig geschmunzelt hast....
lieben Gruß von Franken zu Franken
Angelika
Lieber Manfred,
nein ich bin keine Revolluzerin- das ist es im Alter zu gefährlich.. Und ich war auch keine..
Aber der Gedanke ist einem schon ab und zu gekommen: Einfach aus allem auszubrechen...
Aber ich bin zufrieden mit den wenigen Zwängen die es noch gibt im meinem Leben. Ich habe mich damit arrangiert....
Und aus dem Laufstall und Kinderwagen-Alter sind wir ja alle heraus- nicht wahr????
Dankeschön, daß Du Dir keinen Zwang angetan hast und mich besucht hast.
Lieben Gruß
Angelika
Ich danke allen Herzchengebern ganz zwanglos:
Muscari
Arni
Distel1fink7 (2 x )
Willy
christine62laechel
Silberweide
Wirius
und auch denen die ich vielleicht übersehen habe.