Zufall

…. Bist du schon einmal dem Zufall begegnet? Oder Umgekehrt, hat dich schon einmal der Zufall überrascht? Er kommt eigentlich immer unerwartet, und oft steht am Ende ein echter Glückspilz, etwa mit 6 Richtigen im Lotto, die er gleich beim ersten Versuch schafft, während sein Nachbar jahrelang umsonst wartet.
…. Ähnlich im Fußballtoto. Ob ein Verein gewinnt, verliert oder unentschieden spielt, hängt oft – nicht immer – vom Zufall ab. Da ist die große Reihe der Glückspiele, der Karten- und Würfelspiele. Manche behaupten auch, jede Heirat sei durch Zufall zustande gekommen, oder es hänge von Zufällen ab, wie lange sie durchhalte.
…. Welche Zufälle haben dein Leben bestimmt, positiv oder negativ?


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Kommentare (10)

Jutta

Zufall, Bestimmung ?? Wenn ich für mich das Beispiel ST nehme, so bin ich durch Zufall hier gekommen. In einem anderen Treffpunkt lerne ich zufällig jemanden kennen, die mir  sehr sympathisch rüberkam und wir einen Schreibkontakt aufbauten. Diese Person entdeckte zufällig den ST und teilte mir das mit, sodass ich mich im ST einfach mal anmeldete, aber dann aus gesundheitlichen Gründen passiv blieb. 
Erst nachdem ein paar strube Jahre vergingen und meine Lebensgeister wieder da waren, besuchte ich Ende Juni 2020 wieder den ST und wurde aktiv.
Und seit dem sind, wie man weiss, hier im ST so einige Zufälle passiert, die in meinem Blog auch nachlesbar sind und ich den sog. Zufall eigentlich als vorbestimmtes Ereignis sehe. 
Dieses Thema, ob es Zufall oder Bestimmung heisst, ist ein spannendes und lässt einem stundenlang darüber philosophieren

meint mit liebem Gruss
Jutta

(@Sofia 54)


 

silesio

@Jutta
Ein sehr schönes Beispiel aus dem Leben, wie der Zufall  zwar spielt, aber der Mensch auch entscheidet.
   Aber vielleicht kann man Folgendes sagen: Der Zufall kann das Leben abwechslungsreicher machen

Syrdal


Folgt man der Theorie des Determinismus – einst im 6. Jahrhundert v.Chr. entwickelt in der griechischen Philosophie (Heraklit, später dann auch Aristoteles, Marc Aurel u.a.) – geschieht alles auf unserer Erde nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Das allerdings heißt nicht, dass alles vorhersagbar ist, da selbst im lange beobachteten Normalverlauf der Dinge eine unbeabsichtigte Störungen die Richtung des Geschehens ändern kann. Doch auch das unterliegt dann im weitesten Sinne schließlich dem Determinismus, denn dann wurde die Störung zur Ursache des weiteren Verlaufs im Geschehen. So gesehen, gibt es im materiellen Erdenleben keinen Zufall, denn alles ist letztlich die durch eine Ursache erzeugte Wirkung...

...überlegt
Syrdal

silesio

@Syrdal  
   "Unbeabsichtigte Störungen im System" gibt es ja überall, und sie haben manchen zur Verzweiflung gebracht,
...Aber gerade sie befreien auch von der Last oder Kette der Notwendigkeiten und können ein Stück Freiheit ermöglichen

Syrdal

@silesio

Nicht zuletzt aber haben wir mittels Denkfähigkeit die Chance, die durch „unbeabsichtigte Störungen“ bewirkten Veränderungen zu erkennen und damit progressiv umzugehen. Das kann dann die initial empfundene Verzweiflung sogar zu besseren Wegen (oder Lösungen) führen.  

werderanerin

Ist nicht der ganze Lebensweg oft ein Zufall...wäre, hätte, wenn und aber...und alles wäre ganz anders verlaufen, finde ich zumindest...

Kristine

silesio

@werderanerin  
Alles im Leben ist Zufall, das klingt allerdings auch etwas dünn und unbefriedigend.
Jeder Mensch möchte doch etwas zu entscheiden haben, wenigstens, ob er eine oder 1 1/2 Tassen Tee trinkt

werderanerin

Das soll keinesfalls unbefriedigend klingen..., warum auch...es gibt meiner Meinung nach, viel mehr Zufälle im Leben und das ist auch gut so.

Sie können nämlich das Leben durchaus bereichern.


Kristine

keyly


Zwar nicht lebensbestimmend, aber doch Auslöser eines unglaublichen Glücksgefühls war ein Zufall in meinen sehr jungen Jahren:

Mein erstes Rendezvous, unglaubliche Aufregung! Schon beginnend bei einer passenden Ausrede für zu Hause und natürlich wegen des jungen Mannes selbst. Ich, etwa 14, er etwa 18. Wir hatten ein Treffen in einem Wiener Randbezirk, am so genannten Gellertplatz, vereinbart, wo ich nach einer guten halben Stunde Anmarschzeit verschwitzt und zittrig, aber pünktlich eintraf. 

Nervös zwischen Uhr und Straßen hin- und her schauend, begann ein kleiner Leidensweg. Eine viertel Stunde, na ja, kein Problem ..., eine halbe Stunde, vielleicht dauert seine Arbeit länger, eine Stunde, hoffentlich ist ihm nichts geschehen. 1 1/2 Stunden, kann es sein, daß er nicht kommt ..., nein! Nach 2 Stunden an einem Fleck beschlichen mich Müdigkeit und Enttäuschung. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben, glaubte in meiner Verliebtheit an alles Mögliche, nur nicht daran, versetzt worden zu sein. 
Nach 3 Stunden entschloss ich mich schweren Herzens, die bittere Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen, ich schlich mit hängendem Kopf und Tränen in den Augen Richtung heimwärts. Plötzlich redete mich ein Mann an, ich verstand vor lauter Kummer nicht einmal, was er sagte, in meinem Kopf hämmerte nur der eine Gedanke, Männer haben in meinem Leben ganz sicher keinen Platz mehr. Aber der Kerl ließ nicht locker, bis ich mich umdrehte, um ihm meine ganze Enttäuschung über die Herren der Schöpfung ins Gesicht zu schreien.

Ich sah in Augen, die ich kannte, ein Gesicht, in das ich damals so unglaublich verliebt war, ER war es. Dieser junge Mann hatte ebenfalls 3 Stunden auf mich gewartet, allerdings auf einem in der Nähe befindlichen Platz mit Namen Quellenplatz. Auch er war auf dem Heimweg.
Ich, Holzkopf, hatte die Namen vertauscht! Viel Zeit verblieb uns an diesem Tag nicht mehr, aber das Cola zu zweit und die beidseitig tiefen Blicke erschienen mir wie pure Seligkeit.
Heute fast unverständlich, aber tatsächlich trafen wir uns ein ganzes Jahr, ohne über Küssen und Streicheln hinauszukommen. Er schien auf Grund meines Alters offensichtlich ängstlich, meine Bedenken wären wahrscheinlich kein allzu großes Hindernis gewesen. So vergingen glückliche Tage,

bis mich eines Tages seine Eltern auf die Seite zogen und mir wortwörtlich erklärten, er hätte jetzt eine richtige Freundin und daher dürfe ich nicht mehr kommen.
So endete eine durch Zufall doch zu Stande gekommene Kinderliebe und wurde zu einer heute fast unverständlichen Erinnerung.

Lydia.


 
 

 

silesio

@keyly  
Du hast diese Episode sehr farbig und lesenswert geschildert. Und der Zufall spielte mit,
Danke schön!


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