Heute hängen bleigraume Wolken am Himmel. Es tröpfelt ein wenig, das deprimiert mich. Der Januar ist schon bald vorüber. Wie die Zeit so schnell dahin rast! Man könnte meinen, sie läuft einfach davon. Nimmt reißaus, flüchtet vor mir, die ich versuche, mit ihr Schritt zu halten, doch vergebens. Ich arbeite jeden Tag viele Stunden lang. Gestern waren es neun Stunden, dabei habe ich mir nicht einmal die Zeit genommen, mir etwas zum Essen zu kochen. Und trotzdem habe ich das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Als ob ich durch zähen Schlamm waten würde, der mir an den Schuhen klebt und mich in sich hinab saugt. Ich trete auf der Stelle, das macht mich unzufrieden und niedergeschlagen. Ich bin nicht kreativ, sondern gelähmt. Meine Finger liegen auf den Tasten und warten auf Impulse aus dem Hirn, doch die Leitungen scheinen verstopft zu sein. Die Worte tröpfeln spärlich, während die Zeit an mir vorüber saust. Ihr Fahrtwind orgelt mir in den Ohren und zerzaust mir die Haare. Ich stelle den Kragen hoch und ziehe fröstelnd den Kopf zwischen die Schultern. Es wird Zeit, dass ich mich an die Arbeit mache.
Trutz

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