Wihnachenobend
Wihnachenobend:
denn goht wi no boben,
denn pingelt de Glocken,
denn danzt de Poppen,
denn piept de Müüs
in Grooßvadder sein Hüs!
Text (vermutlich): Johann Hinrich Fehrs *10. April 1838 in Mühlenbarbek; † 17. August 1916 in Itzehoe)
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Der Text ergibt ja nicht wirklich 'n Sinn.
Warum ich dennoch recht angerührt bin
wenn ich ihn les' oder er kommt mir ans Ohr?
Dann bruchstückelt sich was von Früher hervor:
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Heiligabend, Pappa war zu Haus.
Wir, - seine „dree Göarn“,
„wir saßen es aus“.
Zäh kroch Ewigkeit durchs kleine Zimmer
verklebt war das Schlüsselloch. -
Weihnachten immer!
Dann hat's leis gepoltert - „rack-bumm!“ - nebenan.
Geflüstert hat Mamma: „ !! De W i h n a c h t s m a n n !! “
Glöckelie-Himmelie- hat was geklingelt?
Tatsächlich ja, winzig fein hat es gepingelt.
Im Schlüsselloch klackt es, Tür öffnet sich leis,
Der Tannenbaum „brennt!“ Jeder fiebert, ist heiß!
Das Zwielicht erhöht noch ein wenig den „Zip“
ein dreifaches „Oh“ – die Stimmung reisst mit.
Mamma zeigt gelassen
der Weihnachts-Geschenke
„riesige“ Massen
„Ditt ist din", und zeigt op mi, -
"und dat is din", nun op ehr,
"und hier": (lütt'n Wink) för di.
"Kiek mol her;
de Pudel-Mütz von Jehann, -
he bruukt se nich mehr;
de treckst du nu an“.
"Und du min Deern krisst den rood‘n Stoff;
he ‘ck intuuscht nülich bi Ramelow.
Pass op, wat ick di dor schönet ut snieder:
to dien‘n grön‘n Rock krisst ‘n knallrodet Mieder."
"Und du, min Lütt‘n bruukst nu nich mehr stån an de Brack
as son trurig‘n Kartüffelsack.
De Wihnachtsmann het vör di lang söcht
kiek her; He hett di ‚‘n Poor Schlittschoh mitbröcht.“
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Stille Nacht, heilige Nacht, … zwei Engel sind, ...
Still, still, lasst schlafen, das arme Kind.
Waldzither-nd sang Pappa, laut und gern.
Später, vor‘m Schlafengehn,
kriegten wir es dann zu hör‘n:
Wihnachenobend:
denn goht wi no boben,
denn pingelt de Glocken,
denn danzt de Poppen,
denn piept de Müüs
in Grooßvadder sein Hüs!
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schöne Tage allen Kneipianern:
kolli
korrig.30.12.2017
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