Liebe Erinnerungen.
Wer mag das sein?

Heute fühlte ich mich etws kräftiger nach dem Krankenhausaufenthalt.
Wäre nicht, wegen einer Operation an der rechten Hand, meine Schwiegertochter
krank geschrieben worden, hätte sich niemand, außer klugen Reden, mir geholfen.
Keine Krankenkasse, kein Sozialhilfestützpunkt, keine Diakonie.
Ich weiß, daß kein Wunder geschehen wird, und doch, solange noch etwas Kraft wieder
in mir vorhanden ist, werde ich sie nutzen.
Darum habe ich heute mein Kunst und Krempelzimmer geputzt.
Es hat den ganzen Vormittag gedauert. Dabei fand ich, ordentlich abgeheftet in
Ordner alte Gedichte aus längst vergangener Zeit.

Ja, wer mag das sein? Aus dem Jahre 2008.

Ein fast frei erfundenes Gedicht.

Vor nicht allzu langen Tagen,
schlug in Wiesen, Wald und Flur
ein flinker Hase seine Haken,
dann ging verloren seine Spur.

Wo ist er hin, so fragten wir,
hat er gewechselt sein Revier?
Weil eine Häsin ganz ungeniert,
ihn zum Karnickel degradiert?

Traf den, wie manchen Artgenossen,
eine Kugel, aus Blei gegossen?
Und landete so, sehr wohlgeraten,
als saftig gespickter Sonntagsbraten?

Ich denke nein, er ist viel zu schlau,
wechselte die Gestalt, samt seinem Bau.
Er kennt der Natur belebende Säfte,
die ihm verleihen Zauberkräfte.

Ich weiß, an den Haaren herbeigezogen,
vielleicht ist's wahr, vielleicht gelogen,
wie dem auch sei, er stellt sich stumm
und führt uns an der Nas' herum.

Elena, 23. August 2008.

Noch ein Gedicht.

Antwort auf ein Gedicht von „Haseli.“

Schonzeit.

Ja, das Häschen war's zufrieden und die Häsin auch!
Knabberten an süßen Möhrchen,
bis gefüllt der kleine Bauch,
spitzten ihre langen Öhrchen,
hörten zarten Vogelklang,
hüpften auf den samt'nen Pfötchen,
zu der Meisen Tanzgesang.

Jetzt ist Schonzeit, sprach der Hase,
niemand darf uns etwas tun
und ein Tänzchen, nach dem Mahle,
um dann später auszuruh'n,
sollt uns niemand mehr verdrießen,
denn kein Jäger darf uns schießen!

Und so hüpften alle munter
den Wiesenrain hinauf, hinunter,
erfreuten sich ihres Hasenlebens,
ihre Freuden, die nicht vergebens,
denn sie liebten sich inniglich.
Nun, was besagt mein kleines Gedicht?
Schonzeit für Hasenliebe gibt es nicht.

Elena

Es ist schön, wenn man längst vergessene Gedichte wiederfindet.
Was kümmert mich auf Dauer Maßmann oder Schelling oder
das Grab am Busento?
Etwas Freude braucht der Mensch.

Sarahkatja





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Kommentare (6)

christl1953 Du hast ja recht wenn du das mit der Pflegestufenverteilung bemängelst.Ich hatte diese Bewertung bei meiner Nachbarin erlebt,die mittlerweile an Krebs gestorben ist,erlebt.Das war ungefähr 3 Monate vor deren Tod durch Lungenkrebs.Sie hatte die Pflegestufe beantragt weil sie nicht mehr alleine duschen konnte(weil ihr oft schwindlig von den starken Medikamenten war).Also ich war bei ihr als die Tussi von der Bewertung kam.
erst einmal hat sie 10 Minuten gebraucht um ihre Papiere zu sortieren,dann ging es los mit der Fragerei:Was könne sie noch selbst machen?Ach ja sie sind ja noch gut auf den Beinen(sie hatte einen Heimrollator und Sauerstoffleitung an der Nase)und können sich noch selbst was zum Essen zubereiten,denke ich(sagte die Tussi)dann was möchten sie eigentlich vom Pflegedienst es ist doch alles sauber bei ihnen und es braucht keiner etwas putzen(also das fällt schon mal weg)das Saubermachen erledigte die Tochter die einmal die Woche von weiter her gefahren kam,aber durch ihren Job sehr wenig Freizeit hatte und bei der Zeitarbeit wenig verdiente.dass man öfter duschen möchte als einmal die Woche besonders im Sommer,das interessierte die Dame nicht.Sie macht nur ihre Häckchen auf dem Papier und nach einer halben Stunde wars das.natürlich kkam dann ein ablehnender Bescheid,dem wir aber dann widersprochen haben.Die wollten erneut wieder jemand anderen schicken,aber das war es dann,sie kam kurz darauf ins Hospiz wo sie eine Woche später verstarb mit 55 Jahren.Soviel zum Pflegedienst und der Bewertung durch sogenannte Fachkräfte.Eine Farce finde ich das,so spart sich die Pflegeversicherung eine menge geld und wahrscheinlich bekommen diese befrager auch noch Prämien für ihre die Ablehnung bekräftigten Befragungen.Am besten ist,man versucht sich selbst zu helfen,so gut es geht und wenn man einen netten Kontakt zu Menschen vor dem Fall hatte,dann findet sich immer jemand der einem zu Hilfe kommt,ob gegen oder ohne Geld auch.ja das mit dem Vermieter finde ich schon dumm.Wahrscheinlich hat er sich einfach immer darauf verlassen,dass du alles saubber und gepflegt hältst im Garten und vor dem haus,dass er sich gar keine gedanken macht,wie das gehen soll,wenn du nicht mehr kannst,sei es durch Krankheit oder Alter.Aber wie du schreibst,ist das Haus zum Verkauf ausgeschrieben?Dann brauchst du dir keine Gedanken wegen der Gartenpflege zu machen,denn der neue Besitzer ist bestimmt nur auf das Grundstück scharf und wird das alte Haus bestimmt abreißen wollen.So läuft es doch heute fast überall,dass die alten Mieter dann raus geekelt werden,damit sie groß umbauen oder neues darauf bauen können.Hast du einen Balkon?Dann mach dir diesen zu deinem eigenen Garten-Liebhaberstück.So mache ich das auch seit der Zeit dass ich meinen Schrebergarten nicht mehr bearbeiten kann.Da freue ich mich wenn ich abends da sitze und den Gedanken freien Lauf lassen kann,was auch nur dann passiert,wenn mein Mann mir nicht das mit dem Rummikub spielen schmackhaft macht.Ja ich habe noch das Glück dass er da ist und mir bei meinen vielen Handikaps hilft,den Haushalt und alles was dazu gehört zu meistern.Das Einzige das er mir überlässt ist kochen und bügeln.Aber soviel Glück im gehobenen Alter jemanden an der Seite zu haben,hat leider nicht jeder .
was ich aber noch zu deinen Hasengedichten sagen wollte ;Spitzenklasse und ein echtes Schmunzel Highlight;Danke!Aber dann will ich dir noch sagen Kopf hoch Mädchen,es wird schon wieder und in ein paar Wochen hüpfst du wieder durch die Welt.ich wünsche dir das sehr und grüße dich ganz herzlich.chritl1953
sarahkatja Liebe indeed.
Die Hilfe habe ich tatsächlich bekommen und von einer Stelle, von der ich es nie vermutet hätte. Ich fragte eine Nachbarin, ob sie oder ihre Tochter jemanden wüßte, der 1x in der Woche die Arbeiten machen könnte, die mir nicht mehr
möglich sind und sie sagte: "Ich mache das!",
ich war mehr als überrascht. Ihr Lohn ist durchaus erschwinglich.
Der Garten verwildert weiter.
Der Vermieter verlangt Nebenkosten, ist aber nur an der Miete interessiert. Keine Sträucher werden geschnitten und die von mir geharkten Wege sind von Klee überwuchert und die Platten vor dem Haus klaffen auseinander.
Vor einem Jahr hat er es gekauft und seit längerer Zeit
steht es zum Wiederverkauf im Internet.
50 Jahre habe ich rings ums Haus alle Arbeiten gemacht.
Nun geht es leider nicht mehr. Es war eine Blumenpracht und jetzt ist es nur noch ein trauriger Anblick.

Es grüßt Dich Sarahkatja
indeed in denen wir mit Enthusiasmus geschrieben haben. Mir geht es sehr gut, mich hält anderes ab vom schreiben.
Ich hatte weniger in meinem ersten Kommentar an eine Pflegestufe gedacht, sondern an eine vorübergehende Haushaltshilfe, bis du dir wieder selber helfen kannst.
Liebe Sarahkatja, auch ich habe die Erfahrung mit den Pflegestufen zwei Mal machen müssen. Bei meiner Mutter und auch bei meinem verstorbenen Mann. Es wird seitens des MTD sehr unterschiedlich entschieden. Meine Erfahrungen mit dem MTD sind auch nicht gerade rühmlich. Die haben sich selber ein absolutes Armutszeugnis ausgestellt. Habe aber auch erfahren müssen, dass Leute, die eigentlich noch recht gut drauf waren, trotzdem Pflegestufe 1 bekommen haben! Vielleicht jammern wir nicht genug? Außerdem ist mir die Würde kostbarer als das Geld.

Es ist richtig und auch sehr gut, dass du dich nicht hängen lässt und kämpfst. Du wirst gestärkt daraus hervor gehen. Trotzdem ist es bitter, wenn man immer für andere da war und man dann selber mal in die Situation kommt, in der Hilfe angebracht wäre, dann ist keiner da. Manchmal öffnet sich aber auch eine andere Tür und die Hilfe kommt von ganz anderer Seite.
Passe gut auf dich auf und versuche nicht zu viel in einem. Der Schwabe würde sagen: nur net hudele (oder so ähnlich).
Dir alles erdenklich Liebe und es ist schön, dass du trotz der Widrigkeiten die du meistern musst, hier schreibst.
indeed
sarahkatja Herzlichen Dank für Eure Antworten.

Indeed, kannst Du Dich noch an jene Zeit erinnern, wo wir
mit Enthusiasmus geschrieben haben?
Liebe Indeed, Sozialstationen sind auf der "Altenabteilung"
etwas fragwürdig. Ich habe sie bei vergangenen KH-Aufenthalten kenngelernt.
Nein, solange noch ein Fünkchen Lebenswille in mir ist,
werde ich mich auf mich selbst verlassen, soweit es möglich ist.
Vorgestern trieb mich, immer an der Wand lang, Der trostlose
Anblick des Gartens in denselben. Ich habe es bitter bereuen müssen.
Heute geht es, gottseidank, schon besser.
Ich hatte 4 volle Tage im Krankenhaus nichts essen können,
nun bereite ich es mir in Raten selber. Es geht noch. Lach
Was meinst Du wohl, wie schwierig es ist, die Pflegestufe 1 zu bekommen?
Es ist ein Witz, Du mußt mehr als halbtot sein.
Darum rate ich jedem, sparen und nochmals sparen, die Kinder schaffen ihr Ziel auch so.
Die Diakonie kam auch und ich war voller Vertrauen.
Das Erste, was sie sagte, war die Frage nach dieser Pflegestufe und ihre Feststellung, wir machen nichts umsonst.

Danke Roxanna, ich habe die ersten schlimmsten Tage überstanden.
Nun geht es weiter an der Wand entlang.

Liebe Grüße
Sarahkatja
Roxanna habe deine Hasengedichte mit viel Freude und einem Lächeln gelesen. Ich mag Hasen sehr, sie sehen gut aus, sind schnell und manchmal ist es nicht das Schlechteste, wenn man Haken schlagen kann. Ja und die Hasenliebe ist sowieso etwas besonderes .

Dir weiter gute Besserung und herzliche Grüße
Roxanna
indeed sehr gern gelesen und sie haben ein tiefes Lächeln bei mir hervor gerufen.
Aber eines verstehe ich nicht ganz. In jedem Krankenhaus gibt es eine Sozialstation. An die muss sich der Patient wenden und die nehmen es für dich in die Hand, den Antrag auf Hilfe an die Krankenkasse zu stellen.
Wenn man alleinstehend ist und man sich nicht alleine helfen kann, steht es dir zu.
Du scheinst aber die schlimmste Zeit "überlebt" zu haben denn du putzt bereits wieder.
Ich selber war auch einmal in so einer Situation und ich selber habe auch nicht an die Möglichkeit der Hilfe gedacht. Bin auch "durchgekommen"
Wie auch immer, ich wünsche dir weiterhin gute Genesung und schicke dir ganz liebe Grüße
indeed

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