Wenn die grauen Stunden nahen........
Anmerkung. Mein zarter Versuch eines zarten Tritts in seinen Allerwertesten.
Als ich noch für das Forum „Valvere“ schrieb, traf ich auf den mir lieben Christoph.Wir wollten im Wechsel gemeinsam eine Geschichte schreiben, aber leider wurde nichts daraus,weil jeder seine eigenen Gedanken einbrachte und somit den anderen Schreiber ungewollt irgendwie behinderte. So schrieb jeder für sich, wobei ich mir fast sicher bin, dass er seine Version nie zu Ende brachte.
So entstand meine Geschichte „Die neue Stadt“. Die erste und einzige fast frei Erfundene.
Damals war mein Nick im Valvere „Katja“.
Wenn die graue Stunden nahen......
(Ihm schwebte ein Schultreffen als Leitmotiv vor, mir ein Tanzkursus.)
Rainer Maria (oder Christoph ?) hatte ein ganz bestimmtes Rezept um an tristen niederdrückenden Tagen graue Missmutgedanken in leuchtende, vielversprechende, knisternde Leuchtfeuer zu verwandeln.
In solchen Momenten, wenn die Arbeiten nicht von der Hand gehen wollten, wenn alles wie verhext schien, weil nichts gelingen wollte, weil er wegen des Vollmondes schlecht geschlafen hatte oder weil ein Kollege ihm zusätzlich, mit der Bemerkung:“ Hat der Chef so angeordnet!“ seine eigene kniffelige, ungeliebte Schreibarbeit mit irgendeiner fadenscheinigen Begründung auf seinen Schreibtisch geknallt hatte, versetzte sich Rainer für einige Zeit in eine Art Trancezustand und träumte, - von .... wenn.......
Das war eine Art Trotz - Methode, um die trockene Wüste des Alltags zu bewässern, um kraft seiner Fantasie für kurze Zeit die stacheligen Kakteen auf der Fensterbank in zarte Blütenträume zu verwandeln.
Es kam nicht selten vor, daß die Blüten menschliche Gestalt annahmen, um genauer zu sein, weibliche. Natürlich mussten sie jung und schön sein.
Nach Möglichkeit auch intelligent, aber nicht zu sehr. Das machte ihn unsicher.
Mal blond, mal braun, mal rothaarig oder schwarz. Schlank und geschmeidig. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Meistens riss ein grober Mensch ihn mit: “Hallo, vergiß die Akten nicht, die müssen heute noch erledigt werden!“ aus diesem Halbwach-träum-Zustand.
Rainer saß an einem dieser grauen Tage vor seinem Computer wie immer. Draußen goss es in Strömen. Die Kakteen schauten dick und langweilig drein.
Die Akten hatten sich rechts und links vor ihm bedrohlich angehäuft.
Doch was war das?
Der Bildschirm begann zu flimmern. Kleine Eiskristalle fielen über den Monitor und plötzlich diese Stimme: “ Hallo, Rainer, komm, hast Du keine Lust zu einer kleinen Reise? “
Er schaute wie gebannt auf den Bildschirm, doch die fallenden Schneeflocken verhinderten eine klare Sicht und so sah er nur Umrisse.
Das Gesicht war wie leicht verschleiert, doch die Stimme war weiblich.
Lieber Christoph, hast Du keine Lust weiter zu machen?
Katja 6. September 2008
Kommentare (8)
hellusch
Grüß dich, Katja,
ich habe so lachen müssen über deinen Text, und das kann ich gerade heute gut brauchen. Du hast eine phantastische Phantasie - "eine mit Bauchgeräuschen belastete Alte!" - so eine Umschreibung habe ich noch nie gehört! Zu schön! Im übrigen musste ich auch schon im Vorfeld schmunzeln, denn genau das habe ich auch einmal probiert mit jemandem. Aber dein Christoph war ja wohl ein besonderes Exemplar. Würde gern weiter lachen ...
Gruß, hellusch
ich habe so lachen müssen über deinen Text, und das kann ich gerade heute gut brauchen. Du hast eine phantastische Phantasie - "eine mit Bauchgeräuschen belastete Alte!" - so eine Umschreibung habe ich noch nie gehört! Zu schön! Im übrigen musste ich auch schon im Vorfeld schmunzeln, denn genau das habe ich auch einmal probiert mit jemandem. Aber dein Christoph war ja wohl ein besonderes Exemplar. Würde gern weiter lachen ...
Gruß, hellusch
sarahkatja
Er war von dieser lieblichen Stimme so fasziniert, dass er sich entschloß, ihre Frage als Aufforderung zu nehmen, und seinen getriebenen Empfindungen nachzugeben, um doch noch zu seinem Klassentreffen zu gelangen.
Wer weiß, was ihn erwartete.
Er warf sich in sein neuestes Outfit, bestieg seinen frisch polierten Feuerstuhl und brauste, lustig vor sich hinpfeifend, los.
Auf zu neuen Taten.
Unterwegs, auf halber Strecke, sah er eine männliche Figur, die sich auf der Strasse wälzte, und in Abständen, Hilfe erflehend, die Hände rang.
Das war ramires, wie er im Vorbeirasen registrierte.
Den kannte er noch von früher. Doch da er in Eile war, war es ihm nicht möglich, jenem hilfreich in die Seite zu tr.... bzw. ihm hilfreich zur Seite zu stehen.
Allerdings gab es noch einen weiteren Grund kräftig auf den Gashebel zu treten, denn vom Waldesrande ertönte ein rauhes Geheule.
Ein alter Wolf, aus dem Tschechischen an die Elbe vertrieben, hatte sich wohl in dem Teutoburger Wald verirrt und hoffte nun hier auf Artgenossen zu treffen. Eine mit Bauchgeräuschen stark belastete Alte , aus dem nahegelegenen Isegrimmhausen, konnte ihm mit ihrem zahnlosen Maul
kaum verständliche Auskunft geben.
Sie wedelte als Ersatz mit ihrem etwas zerfranzten Wedel gen Osten.
Rainer-Maria, erreichte nach wilder Fahrt durch Wälder, Wiesen und Auen, sein geliebtes Örtchen, wo er nach seiner Erleichterung feststellte,
dass die Zeit inzwischen einige Änderungen an Leib und Angesicht
der Schulkollegen vorgenommen hatte, und dass seine ehemalige Jugendsünde einige Kilo zu viel auf den Rippen hatte, und dass ihre ausladende Rückansicht alle anderen weiblichen Hinterteile bei Weitem
in den Schatten stellte.
Ganz glücklich und gelöst fuhr er wieder heim zu seiner Internetfee.
Reicht's? Katja
Wer weiß, was ihn erwartete.
Er warf sich in sein neuestes Outfit, bestieg seinen frisch polierten Feuerstuhl und brauste, lustig vor sich hinpfeifend, los.
Auf zu neuen Taten.
Unterwegs, auf halber Strecke, sah er eine männliche Figur, die sich auf der Strasse wälzte, und in Abständen, Hilfe erflehend, die Hände rang.
Das war ramires, wie er im Vorbeirasen registrierte.
Den kannte er noch von früher. Doch da er in Eile war, war es ihm nicht möglich, jenem hilfreich in die Seite zu tr.... bzw. ihm hilfreich zur Seite zu stehen.
Allerdings gab es noch einen weiteren Grund kräftig auf den Gashebel zu treten, denn vom Waldesrande ertönte ein rauhes Geheule.
Ein alter Wolf, aus dem Tschechischen an die Elbe vertrieben, hatte sich wohl in dem Teutoburger Wald verirrt und hoffte nun hier auf Artgenossen zu treffen. Eine mit Bauchgeräuschen stark belastete Alte , aus dem nahegelegenen Isegrimmhausen, konnte ihm mit ihrem zahnlosen Maul
kaum verständliche Auskunft geben.
Sie wedelte als Ersatz mit ihrem etwas zerfranzten Wedel gen Osten.
Rainer-Maria, erreichte nach wilder Fahrt durch Wälder, Wiesen und Auen, sein geliebtes Örtchen, wo er nach seiner Erleichterung feststellte,
dass die Zeit inzwischen einige Änderungen an Leib und Angesicht
der Schulkollegen vorgenommen hatte, und dass seine ehemalige Jugendsünde einige Kilo zu viel auf den Rippen hatte, und dass ihre ausladende Rückansicht alle anderen weiblichen Hinterteile bei Weitem
in den Schatten stellte.
Ganz glücklich und gelöst fuhr er wieder heim zu seiner Internetfee.
Reicht's? Katja
lillii
das war aber jetzt der Geschichte Anfang oder ??
Was geschah..nachdem Christoph diese Stimme gehört hat.. möchtest es nicht ei wenig weitererzählen ???
LG lillii
Was geschah..nachdem Christoph diese Stimme gehört hat.. möchtest es nicht ei wenig weitererzählen ???
LG lillii
sarahkatja
Es ist gut, dass er den richtigen Weg gefunden hat.
Am Anfang war das Internet noch so neu und verführerisch.
Mir hat das Schreiben über viele Jahre des Alleinseins hinweggeholfen. Immer nur Strümpfe zu stricken, war nicht das Richtige für mich.
Und er hat zur Musik gefunden und zu seiner Familie und das war das Beste.
Katja
Am Anfang war das Internet noch so neu und verführerisch.
Mir hat das Schreiben über viele Jahre des Alleinseins hinweggeholfen. Immer nur Strümpfe zu stricken, war nicht das Richtige für mich.
Und er hat zur Musik gefunden und zu seiner Familie und das war das Beste.
Katja
lillii
womöglich hat ein zarter Tritt nicht genügend Anschubskraft , da müsste womöglich kräftiger nachgetreten werden ?? lacht lillii
sarahkatja
Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.
A Lausbua woar er scho, aber ein lieber.
Die Ehefrauen dieser Träumer haben es nicht leicht.
Seine letzten Brandblasen hat er schon vor langer Zeit gekühlt. Vielleicht sogar an einem Bach unter einer Brücke.
Wer weiß?
A Lausbua woar er scho, aber ein lieber.
Die Ehefrauen dieser Träumer haben es nicht leicht.
Seine letzten Brandblasen hat er schon vor langer Zeit gekühlt. Vielleicht sogar an einem Bach unter einer Brücke.
Wer weiß?
lillii
wenn der Christoph, dem Du im September 2008 geschrieben hast, bis jetzt keine Antwort gefunden hat, sitzt er wahrscheinlich immer noch träumend an seinem Schreibtisch oder er verlor seinen Job wegen der Träumerei und lebt nun unter der Brücke???
mit liebem Gruß von lillii
mit liebem Gruß von lillii
Wir können einen Roman schreiben mit
vielen Fortsetzungen, Scheherezade erzählt.
..........
Bei seiner Internetfee angelangt, wurde ihm
ums Herz so bang, sie saß da mit einer
Sahnetorte, ihr Busen wabbelte vor Begierde,
sie wollte nur noch essen-essen, sie wollte
ihren Frust vergessen, gestern trug sie noch
Größe 42, heute schon 44, je mehr sie aß, umso
unglücklicher wurde sie, anonym aber war sie
die Größte, sie wohnte auf dem Höchsten,
(und diese Userin gibt es wirklich, ich aber
wiege nur 50)
With love from Witta