Weihnachtsmärchen Winterwald



Weihnachtsmärchen Winterwald

Der Weihnachtsmarkt in Fulda unterscheidet sich grundlegend vom Weihnachtsmarkt in Erfurt.

In Fulda wurde bereits bei unserem letzten Stadtbesuch die grosse Pyramide auf dem Universitätsplatz aufgestellt, bevor man die kleinen Hütten und die ganze Dekoration aufstellen konnte. Wieviele unterschiedlich grosse Tannenbäume mussten gefällt werden, um einen Winterwald in der Stadt erstehen zu lassen. Die Wege waren mit groben Holzschnitzen bestreut, sodass man den Eindruck hatte hier habe es geschneit. Grob geschnitzte Holzfiguren taten ein übriges dazu.
Der Meister der Zwerge schnitt mit der Säge die groben Konturen aus dicken Holzstämmen und wir sahen ihn mit einer Schleifmaschine die Ecken und Kanten glätten. Dieser Zwerg hob grüssend einen Arm – trug eine Zipfelmütze wie seine anderen Kollegen, die wir zwischen den Bäumen ab und zu sahen. Ein Tannenbaum aus Holzscheiten – auch grosse Engelsfiguren oder Joseph und Maria waren auf diese Art aus Holzstämmen herausgearbeitet.

In den diversen Buden gab es die gleichen Dinge wie überall – Weihnachtsschmuck – Kerzen, Kugeln, Räuchermännchen, Allerdings sahen hier die Weihnachtsbuden unterschiedlich aus und nicht wie in Erfurt alle im gleichen Stil. An einem Stand wurde gefilmt – hier gab es Flammlachse – offenes Feuer war auch an verschiedenen Stellen zu sehen. Die Beleuchtung – die Tannen dazwischen – es war heimelig, gemütlich!

Vor dem Schloss eine sehr grosse Tanne die auch über und über mit Kerzenlicht bestückt war. In einer Schautafel neben dem Schlosseingang eine Krippe. Der Weihnachtsmarkt zog sich hier über einige Strassen hin – er war nicht so kompakt zusammengefasst, sondern sehr aufgelockert.zog sich über den Jesuitenplatz zum Borgiasplatz hin – auch Nebenstrassen waren weihnachtlich geschmückt. Am Borgiasplatz war ein Kinderkarrussell aufgebaut – mit weissen Pferden, die mit den Köpfen nickten – kleine Kutschen, Autos waren darauf.

Der traditionelle Weihnachtsmarkt war rings um die Pyramide aufgebaut. Die Pyramide hatte im „Erdgeschoss“ eine Bar, man konnte dort allerlei Getränke zu sich nehmen. Auch der erste Stock den man über eine Treppe erreichen konnte war mit Stehtischen ausgerüstet.

Wir verliessen den Weihnachtsmarkt und liefen Richtung Dom – dort sahen wir bei der Michaelskirche an einem Gebäude einen Erker in welchem ein kleines Feuer brannte. An der Michaelskirche war eine Tafel angebracht, auf der Totenköpfe – jede Menge kleine Totenköpfe zu sehen waren,. Aber es gab keine Inschriften. Diese Kirche wurde im vorromanischen karolingischen Baustil in den Jahren 820 – 822 erbaut. Sie gilt als der älteste Nachbau der Grabeskirche in Deutschland. Sie diente als Totenkapelle des 744 gegründeten Klosters Fulda, eines der führenden kulturellen Zentren des frühen Mittelalters. Die Kirche hat einen runden Altarraum, die Stühle der Betenden sind im Kreis an der Wand angeordnet. In dieser Art habe ich orthodoxe Kirchenräume gesehen. Auch hier stützen die Säulen den darüber gebauten runden Turm. Wenn man sich in die Mitte stellt und hoch zu dem grossen runden Leuchter schaut dann sieht man erst wie hoch die Decke – der Abschlußstein ist. In den Nischen sind ebenfalls kleine Altäre. Auf einer Seite steht eine kleine Orgel, daneben ist im Fußboden eine Heizung eingelassen und hier geht auch eine Treppe hinunter in die Krypta.

Die Tafel m8it den Totenköpfen gedenkt der Toten des ersten Weltkriegs wie wir erfuhren und das Licht – die Flamme im vorherigen Gebäude brennt im ganzen Monat November. Denn dieser Monat ist bei den Katholiken der Totenmonat, in welchem der Verstorbenen gedacht wird. Diese Flamme brannte am 30.11. das letzte Mal für dieses Jahr. Wir liefen weiter und sahen die Bibliothek, die 1771 – 1778 im Auftrag des Fürstbischofs Heinrich von Bibra erbaut wurde. Heute ist es die Theologische Fakultät Fulda.

Ein wunderschöner Türumbau war an einem der anderen Bauten zu sehen. Rechts und links der hohen Tür grosse Säulen, die Kapitelle sehr aufwendig verziert. Dazwischen die Inschrift „Deo Optimo Maximo“ den ganzen darunterstehenden Text kann ich hier nicht wiedergeben. Darüber ein Wappen – rechts und links stehen auf den Säulen Figuren eines Bischofs und eines Mönchs. Und darüber in der Nische Christus mit dem Kreuz auf einer „Weltkugel“. Dies ist der Konventbau wie die angeschlagene Tafel besagt. 1712 erweitert wurde es 1883 bischöfliches Priesterseminar.

Zurück im Dom liefen wir hinter den Hochaltar, da wir diesen Teil bei der ersten Besichtigung noch nicht mit eingeschlossen hatten. Hier sind mehrere Altäre – eine Treppe führt abwärts zu einem weiteren Altar – auf der gegenüberliegenden Seite führt eine Treppe wieder nach oben. In den Wänden sind Nischen in denen grosse Steinfiguren zu sehen sind. Ein Bischof hält einen Hirtenstab in der Hand während zu seinen Füßen ein Widder sitzt, bei dem anderen Bischof – nur zu erkennen an der hohen Bischofsmütze kniet ein Kind und hebt betend die Hände. Es scheint als ob der Bischof den Zeigefinger drohend erhoben hat, denn mit der anderen Hand stützt er sich auf ein Schwert. Zurück gingen wir wieder durch die weihnachtlich beleuchteten Strassen und setzten uns in das Café welches in der Touristinformation ist. Nach dem Studium der Zeitung und dem Genuß eines Getränks machten wir uns auf den Rückweg.
 


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