Warum sind wir so, wie geht Sturheit mit dem Alter zusammen?


Als Erweiterung des threads auch in den blog-Bereich hinein, zur Erhöhung der Meinungsbreite:

Jetzt wag ich mich, mitten im Sommer mal auf ein symbolisches Glatteis, als Beobachter, Beteiligter, Älterer unter den "Senioren", aber Laie auf diesem Gebiet.

Ein Mitglied teilt uns eine Meinung mit, egal in welcher Form, welchem Wahrheitsgehalt, welchem Stil, "nett" oder überheblich.

Wir wissen nicht immer, ob jemand, wie jemand eine Meinung im Forum einordnet, reagiert, man muss mit allem rechnen.
Oft hat man das Gefühl(eben), dass keiner aus seiner angelegten Haut, die er/sie jahrzehntelang aufgebaut hat, herauskann, sondern stereotyp zustimmend oder ablehnend reagieren wird.
Regidität, ich hab mich in wikipedia ein wenig umgeschaut, ist wohl eher ein Phänomen in festen Hierarchien, die wir bei ST nicht haben, eher eine flache Form davon.

Aber Sturheit, sich nicht wie ein Chamäleon zu verhalten, sondern voraussehbar, passt schon eher.

Mal abgesehen davon, dass Ignoranz im Forum sehr verbreitet ist, ist dies für mich, entsprechend meinen Denkmustern, schon eher interessant.

Wachsende Sturheit oder Starrsinn ist es ja, was da und dort vorwiegend auch für ältere Menschen angenommen wird.
Neigen wir, ohne dass es "uns" gefällt oder wir das zugeben, dazu?

Sind wir in unserer Altersära eher in der Gefahr, geistige Flexibilität für Neues unserer Erfahrung aus der Vergangenheit, auf die wir auch "stolz" sind oder sein können, unterzuordnen?

Ist es uns zu wichtig, andere, die ja ebenfalls ein unglaubliches Reservoir an Erfahrungen haben, umzustimmen, egal mit welchen Mitteln, Faktentrommelfeuer oder semantische Breitseiten?

Ist deshalb ein Forum für Senioren so viel schwieriger als "andere" Foren es sind?


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Kommentare (8)

KarinIlona

Und wie steht es um die Gelassenheit im Alter?
Kommt sie so viel seltener vor als wir erwarten? Schade eigentlich, denn in gelassener Stimmung könnte man in allen Foren fröhlicher "streiten", nichts wäre mehr so schwierig (vielleicht), 
denke ich mir so.
KarinIlona

 

ehemaliges Mitglied

Ich hab mir sagen lassen, das im fortschreitenden Alter sich charakterliche Eigenschaften verstärken können - sogar sehr. Ob positive oder negative, völlig wurscht. Wer z.B schon immer ein kleines Besserwisserle war, wird's im Alter halt auch sein, und dann halt verstärkt.
Oder wer kennt nicht den bayrischen "Grantler", ein ewiger Meckerer.
Wir Alten haben halt viel hinter uns, und aus all dem hat sich halt bei manchen so eine Art Kruste gebildet, ein Panzer. Ein Gemisch aus Schutz und Wurschtigkeit, so arg viel kann uns ja nicht mehr passieren.
Übrigens: das ganze hat sogar eine optische Entsprechung: das Äussere verändert sich sehr oft in karikierender Weise.

Habedieehre
Arni

Manfred36

@Arni  
Mag sein, die alten Gefühle kann man ja nicht beseitigen, nur verstecken. Und dazu ist ein Mild Cognitive Impairment nicht die beste Voraussetzung. Über das Optische will ich nicht reden.

Manfred

JuergenS

@Manfred36  

sorry was ist das?❔

Manfred36

@JuergenS  
MCI ist eine milde Umschreibung der Psychoärzte für das Nachlassen mentaler Fähigkeiten.

Syrdal


Menschen im fortgeschrittenen Alter – heute freundlich „Senioren“ genannt – haben sich und sind vom Leben geprägt und erscheinen nunmehr so, wie sie sind, also mit allen Freundlichkeiten und auch Misslichkeiten. Nehmen wir sie doch einfach so an, wie sie sich darstellen, denn das ist die beste Art und Weise, grundlegende Friedlichkeit im Miteinander zu fördern und zu erhalten…

...meint
Syrdal
 

Manfred36

Gibt es in "anderen" Foren (Nichtsenioren) keine Faktentrommelfeuer, semantische Breitseiten  oder wahllose Umstimmungsversuche?

JuergenS

@Manfred36  

eher nicht, aber ich weiss es nicht, Manfred

Servus


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