warte, ich kipp mal eben die Schuhe aus....


die waren nämlich voll: mit Sand, Pferdemist, Heu und Stroh. Und es waren keine Stiefel, das ging in der Eile nicht, das Pferd hatte eine Kolik und spielte verrückt. Es waren die praktischen Gartenlatschen vom Lidl. Reinschlupfen und drinstehen. So ausgerüstet raste ich den Pferdestall, schnappte im Vorbeilauf noch das blaue Halfter, das BLAUE war wichtig und versuchte, das sich bäumende Pferd irgendwie durch Streicheln und Reden zu beruhigen. Es gelang soweit, daß ich dem Tier das Halfter überstülpen konnte und mit ihr (sie war eine Stute) auf das Außengelände gehen konnte. Wir liefen wie die Bekloppten in der Runde um die beiden großen Eichen und das Tier krümmte und streckte sich und hampelte vor Schmerzen rum. Bauchmassage ! Heiße Tücher..mußten her. Und ein Tierarzt. Der Tierarzt war unterwegs in irgendwo -Also Parafin einflößen. Wir hatten Besuch von einer Ordensschwester, eine sehr gute Freundin der Familie und die bekam den Auftrag: heißes Wasser, heiße Wickel!!!--bei Babys hilft das auch! Ich lief rund mit Pferd, meine Cousine riß Bettwäsche und Tischdecken aus den Schränken und Schwester G. heizte das Wasser an. Wanne her, Wasser rein, Tücher rein - es fehlen noch Decken zum Warmhalten! Schwester G. rannte wieder los und sammelte alle greifbaren Decken im Haus zusammen und meine Cousine und ich tränkten die Bettwäsche mit heißem Wasser und versuchten dem Tier das unter den Bauch zu binden. Noch 'ne Decke drauf und noch eine und weiter ging die Reise rund um die Eichen. Diesem Pferd habe ich meine gesamte Lebensgeschichte erzählt, bevor sich der erste Pfurz löste. Aber das war ein ganz langer---mit Applaus begrüßt. Trotzdem war es zu wenig. Wir liefen weiter......
So gegen 23 Uhr tauchte der Tierarzt auf, war natürlich hocherfreut und verabreichte dem Tier eine Infusion. Ich hielt die Flasche, meine Cousine ihr Pferd und als es durchgelaufen war, hatte ich praktisch keinen Arm mehr, nahm aber das Pferd und trabte mit ihm die gewohnten Runden, immer um die zwei dicken Eichen. Auf einmal blieb sie stehen, machte mit ihrem linken Vorderfuß einen kleinen Tritt zurück und stand auf meinem rechten Fuß. Sie parkte dort. Ließ einen Riesenfurz und ich erstarrte in dieser Haltung. Zum Glück war der Untergrund weich und das Pferd nicht beschlagen...ich harrrrte. Ich lehnte mich dann kräftig an und sie ging zur Seite und auch von meinem Fuß.
Aua, aua, aber irgendwie war kein Schaden entstanden. Natürlich kam die Blaufärbung am nächsten Tag und länger. Das Pferdchen hat am nächsten Tag auch wieder geknödelt, zwar noch etwas klein und trocken, aber es hat. besitzerin und Tante haben sich über jeden Klops gefreut und ganz nebenbei, das Pferd hat ein himmlisches Pferdealter von 37 Jahren erreicht.
Einen Gruß an alle Pferdefreunde unter "uns"

Finchen

aber

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Kommentare (6)

Medea Oh Moni-Finchen, was es heißt, wenn ein Pferdefuß Platz nimmt auf einem
Menschenfuß, habe ich selbst vor längerer Zeit schmerzlich erfahren.
Meine Freundin und ich erwarteten die Geburt eines neuen Fohlchens von
Conny, reinrassige Trakehnerstute. Wir schliefen in der Sattelkammer, dort war
ein 10 x 10 cm Loch zur Box hin in der Wand, um zu sehen, falls es Komplikationen
bei der Geburt geben sollte, um ggf. den Tierarzt verständigen zu können.
Nun, wir sind beide eingeschlafen und morgens stand ein kleines wunderschönes
Fohlchen bei Conny in der Box.
Wir haben vorsichtig Mutter und Kind begrüßt, Arizona, so sollte das Pferdemädchen heißen, machte einen Satz nach hinten und stand auf meinem Fuß. Nicht zu fassen, wie schwer so ein Babyfohlen sein kann. Den Schmerz habe ich noch lange gespürt und blau war der Fuß auch unterlaufen.
Später war Arizona das schönste Fohlen ihres Jahrgangs.

Medea.

finchen ich liebe alle Tiere, auch wenn ich etwas "Angst" vor einigen habe. Aber, wenn es brennt, dann bin ich Feuerwehr. Mit dem Pferd war es auch so, steh mal vor einem sich bäumenden Pferd und streife ihm das Halfter über. das sind wirklich Überwindungen. Ach, ich schreibe Dir mal eine PN.
Grüßchen
Moni-Finchen
finchen danke für Deinen Kommentar, ganz lieb von Dir.
Mit meiner Kondition steht es, wie bei Schockerlebnissen, man tut etwas und weiß nicht wo die Kraft herkommt. Bei Vitesse, so hieß dieses Pferd, war es genauso.
Bussi Moni-Finchen
finchen was heißt das: ich setz dich eins rauf mit Mappe und Frühstrück?
Grüßchen
Moni-Finchen
Juxman Hallo Moni-finchen, toll wie Du das wieder erzählt hast. Spannender als ein Krimi. Du mußt ja eine super gute Kondition gehabt haben um mit dem Pferd so lange laufen zu können. Bin mal gespannt wieviele und welche Tiere Du hattest oder noch hast. Und welche Geschichten Du erlebt hast und uns erzählst. Bist ja richtig fleissig. Ich setz Dich eins rauf mit Mappe und Frühstück. Lieben Gruß, Juxman Heiner.
stefanie Liebe finchen.Ich habe zwar kein Pferd,bin aber Pferdefreundin und beeindruckt von Eurem gemeinsamen Einsatz Es grüßt stefanie

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