Von den anheimelnden Heuballen
Von modernen Heuballen uned heutigen Wanderwegen
- Christian Wagners Wanderweg von Warmbronn -
Dass die großen, modernen Heuballen am Feldrand jahrelang lagern und verkommen... - Dass sie gestohlen werden, dass sie sich – ungewollt? - in Rauch auflösen. - Dass sie beim Osterfeuer untergemistet werden - ja, alles okay!
Aber, dass ein Landwirt unter Heuballen begraben wurde; und er am nächsten Morgen von seiner Frau in der Scheune – „unter mehreren Heuballen bei noch laufendem Traktormotor“ tot gefunden wurde… - eine kuriose Meldung, aus Datteln berichtet. (WAZ. 03.06.09)
Wir – vor mehr als 40 Jahren - damit meine ich: Vater, Mutter, sieben Geschwister, Nachbarskinder, Vettern, Cousinen, die auf Besuch kamen, Schulfreunde, die auch „mitmachen“ wollten - sind nie von Heuballen belästigt, gar erschlagen worden.
Es gab keine Heuballen. Heu wurde in Schwaden getrocknet: Heu wurde auf einen Heubock gepackt. Heu blieb immer loses Heu.
Und wenn wir viel Glück hatten und uns die Augen nicht zufielen - nachdem wir uns stundenlang im Heu versteckt hatten, gespielt hatten - las ich noch Karl May, im Bett:
Karl May: „Im Reiche des silbernen Löwen“. Bd. IV:
„Es gab nur loses Heu, das man je nach Trag-, Stemm oder Wegwurfkraft mit der Heuforke aufstach – und verlor, verstreute oder orts- oder lagemäßig geschickt verbrachte - Basta! Und viel Triumpf. Viel Durst im stickigen Heu-Milieu - dann erst Hunger!
Es konnte hierbei nicht etwa von Tierquälerei die Rede sein. Die Dschimal-Kamele. waren zwar so hoch und so breit beladen, daß von ihnen nur die Beine zu sehen waren, aber man hatte das Heu so leicht und duftig gepackt, daß es für die starken Tiere nichts weniger als eine Last zu nennen war. Vorn gab es in dem Heuballen eine Oeffnung aus welcher über dem sonderbaren Maule die Konvexbrillenaugen des Tieres den Weg überschauen konnten. Hoch oben war nur der Kopf des tief im Heu vergrabenen Führers zu sehen, der sein Kamel nur durch Zurufe zu leiten hatte.“
So sehen heute Heuballen aus, diverse:
Nein, heute - in Erwachsenentagen - lese ich nicht vom Heu, heute las ich von einem wunderschönen Wildblumenstrauß:
Blumen neben dem Krankenbette
- Christian Wagner schenkte sie mir.-
Gartenwinden strahlig und geflammt,
Eingefasst von blauem Seidesammt,
Braune Nelken, brechend aus der Hülle
Ihrer Kelche in der Düfte Fülle.
Ringelblumen so wie Flittergold,
Das die Julisonne aufgerollt,
Bohnenblüten an des Zweigs Geschwinge
Scharlachrote kleine Schmetterlinge.
Gartenwicken, himmelblau beschwingt
Wie ein Falter, der zum Himmel dringt,
Hehr und glanzvoll seine Flügel spaltet,
Wieder sie zur Ruh zusammenfaltet,
Standen da vor mir in einem Glas,
Da ich krank in meinem Bette saß:
Musste nicht frisch Leben sich entfachen
Bei dem Segen dieser Blumenwachen?
Wunderschön. Zauberhaft. Zauberschön!
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So ... Longtime.
Karilona