Ein Film, den ich mir noch als Kind angesehen hatte, hat mich auf den Gedanken gebracht, dass die einfachen Sachen und Gegenstände, die man mal zufällig findet, eine schöne und interessante Geschichte haben können.

Im Film hat man während der Sanierung des Triptychons von Veit Stoß einen kleinen gelben Kinderschuh aus der alten Zeit eben hinter dem Altar gefunden. Und man dachte nach: Wie war es möglich, was für ein Junge konnte seinen Schuh da verloren haben? Und der weitere Teil des Filmes war eine Vermutung, wie es passiert sein konnte. Ein kleiner Junge hat beim Aufbau des Triptychons geholfen, und hat dafür als einen Preis ein Paar schöne Schuhe bekommen; solche, wie man sie damals getragen hat. Alles war schon fertig, die damaligen Very Important Persons und wer auch immer eilten, um sich die Enthüllung anzuschauen – und da hatte jemand bemerkt, einer von den wichtigen Holzfiguren fehlt ihr Bischofsstab. Der Junge kletterte im letzten Moment hoch, und machte Ordnung damit, hat aber seinen Fuß mal falsch gestellt – und der Schuh fiel hinter den Altar runter, wo ihn niemand mehr reichen konnte. Der Kleine war traurig, aber auch stolz, weil er die ganze Feierlichkeit gerettet hatte...

Kein Vergleich mit einem Altar, ich habe aber in der Wohnung, die ich mal gemietet habe, eine Socke hinter der Waschmaschine gefunden. Vorher sollte da eine italienische Familie gelebt haben; in der Nähe baute man gerade eine Autobahn, wo auch Mitarbeiter aus Italien beschäftigt waren. Ich musste mal wieder an den Film denken, obwohl ja so lange her. War da eine von den vielen Socken, die da jemand hatte, oder die Hälfte von einem beliebten Paar? Hat da jemand zu hören bekommen, weil wieder mal etwas „verschlampt“?

Viele Sachen und Gegenstände gehen wahrscheinlich ganz herkömmlich verloren. Es gibt aber gewiss auch solche, die eine interessante Geschichte zu erzählen hätten. Oder hat man selbst etwas verloren, das andere Menschen auf interessante Gedanken bringen konnte...?


kond.jpg

(Ein Foto von dem Film; der kleine Schauspieler wurde später der sehr populäre Marek Kondrat)


 


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Kommentare (4)

Rosi65

Liebe Christine,

bei meinem letzten Umzug kam fast die gesamte Kücheneinrichtung auf den Sperrmüll, denn sie war schon alt. Mein Mann hatte damals die alte Küchenzeile mit viel Mühe aufgebaut. In der neuen Wohnung wartete aber bereits eine frisch aufgebaute und modernere Küchenzeile auf mich, auf die ich mich schon freute.

Die Männer vom Umzugsdienst waren Profis, denn alles ging sehr zügig voran.
Als zum Schluss die Küche abgebaut wurde, überreichte mir plötzlich einer der Umzugshelfer grinsend ein Buch: „Gesunde Ernährung.“ „Oh, wo kommt das denn jetzt her?“ wollte ich ganz erstaunt wissen, denn ich hatte keine Erklärung für diesen Fund. Der Mann lachte:“ Das hat wohl mal ein sehr begabter Küchenmonteur als kleine Hilfs-Stütze mit eingebaut.😂

Herzliche Grüße
    Rosi65
 

Christine62laechel

@Rosi65  

Oh, liebe Rosi, da musste ich auch lachen! Ja, solche "Fachleute" kann es auch geben. Doch - seine kleine Hilfs-Stütze hat auch jahrelang funktioniert. :)
Mal sehen, was Du bei einem eventuellen nächsten Umzug finden würdest...

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Manfred36

Auf unserem Dachboden standen ausgediente Aussteuertruhen zwischen gespaltenem Holz, das Jahrzehnte lang als einzige Feuerquelle diente und im hinteren unteren Teil uralt war. Da war auch immer was zu finden, worüber wir Betrachtungen anstellten.
 

Christine62laechel

@Manfred36  

So etwas hat mir sehr gefehlt, als ich Kind war. Ein Raum voller Geheimnisse, seien es auch nur solche, die man selber ausgedacht hat. Und dabei konnte man wahrscheinlich auch vieles lernen, einfach beim Spielen.


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