Urlaub mit meinem 2jährigen Fellmonsterl Amica
Nun ist es endgültig an den Tag gekommen; meine Amica ist eine Art Heimchen. Schon als kleiner Welpe wehrte sie sich mit Riesenkräften, IHR Haus und IHREN Garten zu verlassen. Sie stemmte die kurzen Beinchen fest und entschieden in den Boden und war gewaltfrei absolut nicht wegzubringen.
Die erste Zeit trug ich sie ständig zum sogenannten "Gassigehen", immer wieder Auskunft erteilend, daß sie zum Glück nicht krank sei.
Mein Hundemädchen dachte gar nicht daran, das erwartungsvoll bereitgelegte Sackerl zu füllen. Ganz im Gegenteil latschte sie mißgelaunt neben mir her. Kaum betraten wir wieder eigenen Boden, ringelte sich ihr Schwänzchen lebensfroh nach oben, sämtliche Schleusen öffneten sich und ich ...... na ja, die Freude hielt sich in Grenzen.
Diese Phase haben wir erfolgreich abgeschlossen, aber das Geräusch der Leine, das bei Artgenossen fröhliches Hecheln auslöst, bringt sie nach wie vor auf Abtauchgedanken. Ich habe mich mittlerweile entschlossen, ihr nicht mehr nachzujagen; wie sieht denn das aus, wenn ein in die Jahre gekommenes Frauerl auf allen Vieren ihrem Hund unter den Möbeln hinterher kriecht?!
Im Urlaub nun, wo sich dem Auge tatsächlich direkt unter der Frühstücks-Terrasse 10.000 m2 Obstgarten und anschließende Wälder boten, noch dazu sämtlich ohne Einzäunung, gab es zusätzlich noch einen entzückenden, etwa gleich großen, freundlichen Haushund, der ihr sehr gewogen schien. Aber "das Fräulein Amica" zog sich nach kurzem Spiel wieder auf unser Zimmer zurück.
Eine Begebenheit allerdings schien ihr enorme Lustgefühle bereitet zu haben: An einem Sonntag spielte sie zu meiner Überraschung wieder mit dem Haushund "Tiffy", dem irgend etwas Glänzendes aus dem Maul hing. Mein Fellmonsterl daneben wälzte sich ekstatisch am Rücken. Mir schwante Böses, zu Recht! Als ich zu der Stelle hinsprintete, strömte schon von Weitem ekelhafter Fischgeruch durch meine Nasenlöcher.
Mein geschmacksverwirrter Hund verstank mir einen ganzen Tag und eine Nacht - und das offensichtlich im Glücksrausch. Bei näherer Betrachtung stellte sich der Verursacher meines Unglücks als weggeworfener frischer Fischfang von nicht gerade winziger Größe heraus.
Das mir, dem begeisterten Nicht-Fisch-Esser!!!
Der Hund, mein Zimmer, der Teppich, die Kleidung, einfach Alles stank, bis hin zum Zahnputzbecher.
Ich litt.
Am Montag bereitete ich dem Spuk durch gmeinsame Waschung ein Ende. Ich muß gestehen, dabei war der Lustgewinn ganz auf meiner Seite.
Meine Amica hat sozusagen mit einem von Wilhelm Busch´s weisen Sprüchen Bekanntschaft gemacht, der da lautet:
Es mach Pläsier, wenn man es ist,
es macht Verdruss, wenn man´s gewesen.
Kommentare (3)
Sag an, ist Deine hübsche Amica eine Eurasierhündin? Sie sieht schwer danach aus. Und wenn ja, aus welchen Zuchtverein kommt sie? KZG? EKW? PRO-Eurasier?
Ich hatte 15 Jahre lang einen KZG- Eurasierrüden. Er war die Freude meines Herzens und ich vermisse ihn ohne Ende.
LG,
Drachenmutter
@Drachenmutter
Liebe Christiane!
Wie du richtig erkannt hast, ist mein am 6. 4. 2023 zwölf Jahre altes Hundemädchen eine Eurasierin. Ein wunderbares Tier aus einer Rasse, die ich jedem aus fester Überzeugung empfehlen würde.
Daß du deinen Finn sehr vermißt, verstehe ich gut; Hunde sind wunderbare Familienmitglieder, die einen nie enttäuschen.
Naturgemäß beschäftige ich mich seit einiger Zeit damit, wie negativ sich mein Leben verändern wird, wenn mein Mädchen nicht mehr in meiner Nähe ist. So gut es geht, verdränge ich diese Gedanken. Mit bald 77 werde ich mir auch keinen Hund mehr nehmen, weil ich für einen lebhaften Welpen zu alt bin.
Amica, die lustigerweise so gar nicht gern spazieren geht, und ich machten die Hundeschule mit Prüfung, danach Agility und Breitensport. Heute üben wir in meinem Garten sozusagen "Senioren-Agility" mit eigenen Hindernissen, was sie nach wie vor sehr liebt.
Zu deiner Frage: Auf dem Zertifikat steht IFEZ, Weltverband für Eurasier in der FCI, darunter sind angeführt:
ECA Austria, ECB Belgien, EFS Schweiz, EKW Deutschland, EVN Niederlande, IGES Schweiz, SEK Finnland, USEC USA und ZG Deutschland,
was auch immer das heißen mag.
Ich holte mein Fellmonsterl von einer sehr engagierten Züchterin aus Salzburg, mit der ich nach wie vor in guter Beziehung stehe. Amicas Mutter stammte aus Österreich, der Vater ist (war?) ein Finne.
Anbei ein Welpenbild von Amica und ihren Geschwistern, vielleicht bekommt Finn doch einen Nachfolger.
Ich wünsche dir alles Liebe und sende herzliche Grüße aus NIederösterreich
Liebe Keyly,
danke für Deine ausführliche Antwort.
Für mich wird es keinen Hund mehr geben. Zwar werde ich im Mai *erst* 70, aber ich bin nicht mehr mobil, könnte einem Hund nicht mehr das bieten, was er benötigt, nämlich lange, ausgiebige Spaziergänge. Aber wenn es möglich wäre, würde es auf jeden Fall wieder ein Eurasier werden.
Mein Finn hatte nicht so langes Fell, wie es ein Eurasier in der Regel hat. Deswegen mussten wir kurz nach der Welpenübernahme einen Vaterschaftstest machen lassen, um nachzuweisen, dass er ein reinrassiger Eurasier ist. Seine Geschwister hatten alle normal langes Fell.
Ich habe ihn so sehr geliebt, dass es schon weh tat.
Nun hoffe ich, dass Deine bildhübsche Amica noch lange bei Dir ist und Ihr noch viel Freude miteinander habt.
Liebe Grüße aus dem Ruhrpott,
Drachenmutter