Unterwegs
(Das Gedicht habe ich vor rund 10 Jahren verfasst)
Ich leb’ so gut wie unterwegs
zwischen zwei hohen steilen Ufern
Die erste Seit’ verlassen längst
die andre kaum zu sehen noch
So viele Menschen kenn’gelernt
Erfahrung macht die Haare grau
Und immer wieder neue Kraft
Und finde immer neue Lust
Nur dann und wann in einer Höhl’
Verschwinde um zu weinen satt
Dann wieder Lächeln aufs Gesicht
Und fertig auf weiteren Weg.
Kommentare (8)
@2.Rosmarie
So ist es, liebe Rosmarie, nur muss die Zeit erstmal die Wunden weniger schmerzhaft machen. Und man muss stärker werden. Das Gefühl wieder bekommen, dass man nicht ganz ratlos ist; und wenn man etwas wirklich nicht ändern kann, dass man die Sachen so akzeptieren kann, wie sie nun sind. Oder - doch noch etwas Anderes versuchen. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Du schreibst, liebe Christine, dass du diese Zeilen nach deiner größten "Lebensniederlage" geschrieben hattest...was immer das auch war, es muss weh getan haben...
Ich kenne diese Niederlage auch, würde aber ein anderes Wort dafür gebrauchen - Trennung eines gemeinsamen Weges - wäre in meinem Falle eher richtig...Niederlage war es nicht !
Oft braucht man sehr viel Zeit, um zu verstehen und dann eigene, ganz neue Wege gehen zu können...aber eines merkt man meistens..., die Kräfte, auch die Lust kommen wieder und nur so ist es möglich, weiter zu leben, zu lieben und niemals zu verzagen ! Eine Garantie wird man allerdings nie bekommen...Glück kann so vielfältig sein, man muss es sehen !
Ich weiß nicht, ob du es nun nach 10 Jahren "geschafft" hast..., wieder glücklich zu sein...das wirst nur du selbst wissen und spüren...ich wünsche es dir.
Kristine
@werderanerin
Liebe Kristine,
ich war damals seit einigen Jahren verwitwet, und alles was ich begehrte, war mich von meiner damaligen Situation zu distanzieren: Geographisch, psychisch, beruflich… Mit über 50 Jahren lernte ich sehr intensiv, habe auch eine sehr schwierige Prüfung gut bestanden, usw. Es gab dann aber Umstände, die es mir doch unmöglich gemacht hatten – und das, als ich fast schon am Ziel war...
Ich bin aber zufrieden, dass ich es versucht hatte. Denn irgendwas hat sich doch dadurch verändert – ich selbst. :)
Mit Grüßen
Christine
Wirr und verschlungen sind die Lebenswege
durch Nebel, Gestrüpp und hohe Fluten
mitunter auch über schwankende Stege,
durch Eiswüsten oder heiße Gluten,
doch bleibt man beständig, erreicht man das Licht
das immer man in seinem Herzen spürt,
es wird nichts geschehen, woran man zerbricht,
denn man weiß genau, wohin der Weg führt.
...schreibt mit Sonntagsgrüßen
Syrdal
@Syrdal
Man möchte sehr gerne daran glauben können... So sichere, beruhigende Worte, dazu noch in Blau geschrieben, bringen wirklich Trost und Hoffnung. Auch wenn ein wenig abgeschlagen - zerbrochen noch lange nicht. Danke. :)
Mit besten Grüßen
Christine
Und immer wieder neue Kraft
.....und neue Lust auf das Leben und ihre Herausforderungen und es hat nun schon so lange geklappt,die grauen Haare sind nur Äußerlichkeiten,aber das "Lächeln"ist ein Gewinn.
Schön hast Du Deine Erfahrungen beschrieben.
Einen schönen Tag wünsche ich
und grüße Dich
Iverson
@iverson
Dieses Gedicht habe ich übrigens kurz darauf verfasst, als ich meine größte Lebensniederlage erleben musste - vieles unternommen, Ziel nicht erreicht. So ich brauchte ein ganzes Jahr, um mich wieder zusammenzureißen. Leicht war es nicht - doch jetzt habe ich wohl das Recht zu sagen: Es geht. Immer auf weiteren Weg fertig sein...
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Liebe Christine,
ja, genauso ist das Leben, mal so, mal so... Hauptsache wir lassen uns nicht unterkriegen und finden immer wieder heraus aus der Höhle. Immer neue Ufer und Erfahrungen warten. Wir dürfen nur nicht die Hoffnung aufgeben, dass in dieser Mischung auch sehr viel Schönes und Beglückendes dabei ist!
Liebe Grüße
Rosmarie