Unsere Reise durch Nordrhein - Westfalen
Es war wieder einmal soweit, eine mehrwöchige Reise stand bevor. Diesmal führte uns die Reiselust durch Nordrhein-Westfalen. Wir kannten den Nordöstlichen Teil noch garnicht und somit wurde es Zeit, etwas Neues zu entdecken.
Begonnen haben wir unsere Tour in Winterberg - Stadt im Hochsauerlandkreis und international bekannt durch die jährlichen Weltcups im Rennrodeln und Bob. In der Nähe liegt Willingen, ebenfalls ein Austragungsort und noch im Teil des Rothaargebirges im Land Hessen gelegen.
Unser Apartment lag in einem Nachbarort und somit etwas abseits aber wunderschön und sehr ruhig gelegen. Ende April war es noch kühl, warme Sachen somit Teil unserer Ausrüstung.
Schöne Wanderungen haben wir unternommen, einen davon führte uns zum "Kahlen Asten" - 841 m hoch und der dritthöchste Berg im Rothaargebirge. Wunderschöne Natur aber als wir dann "oben" waren, empfing uns eigentlich nur ein etwas in die Jahre gekommener Turm, der weder attraktiv noch geöffnet war. Nun ja...also wieder runter.
Was im Rothaargebirge auffällt..., es gibt unglaublich lichte und kahle Flächen, die Bäume liegen oft , wie Mikado Stäbe herum. Nachpflanzungen sind nur selten zu sehen und wenn dann sind sie noch sehr lütt, brauchen also noch sehr lange.
Weiter ging es dann nach Allendorf, ein Ortsteil von Sundern. Hier muss ich jedes mal schmunzeln, denn "Dörfer" sehen bei uns sehr viel kleiner aus. Dort ist fast jedes Dorf groß und größer !
Sundern liegt nicht weit weg von Arnsberg - Sitz der Bezirksregierung des Regierungsbezirkes Arnsberg. Eine hübsche Stadt mit viel Geschichte und einem Schloss.
Letzte Station war dann das schöne Münsterland, die Stadt Telgte. Auch hier ein Städtchen mit einem historischen Innenstadtkern und allerliebst anzusehen. Natürlich war die Stadt Münster ein absolutes Muss. Zahlreiche Radtouren führten uns entlang der Ems und unendlich scheinender Felder. Tolles Wetter kam hinzu und somit war der Abschluss wunderschön.
Eigentlich wollten wir noch ins Kyfhäuserland und anschließend an die Elbe aber mein Partner hatte sich schon auf dem Schloss in Arnsberg seinen Fuß verstaucht, Bänder gedehnt, sodass er kaum noch laufen konnte. Nur radeln ging noch einigermaßen aber wir hatten dann beschlossen, zurück zu fahren.
Wir holen es nach, na klar doch, wenn alles wieder heile ist !
Hier ein paar Bilder - ich hoffe, es gefällt !
Kristine
Kahler Asten - 841 m hoch
Schloss in Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein und noch heute in Teilen von der Familie bewohnt
Schloss Arnsberg
Herrlicher Blick über einen Teil der Stadt
Tief unten die Folterkammer - noch heute hat man ein sehr mulmiges Gefühl
Telgte
Auf einer Radtour 
Münster
An der Ems 
Am Wegesrand - frischer gings nicht
Kommentare (15)
Hab direkt Heimweh gekriegt, als ich Deine Zeilen gelesen und die Fotos gesehen habe! Ich bin - trotz jahrzehntelanger Abwesenheit im Herzen immer noch Münsteranerin, bin dort in den KiGa gegangen, hab die verschiedenen Schulen besucht, dort meine Lehre bei Kluxen gemacht, die Stadt und das Umland (Telgte, Handorf, Havixbeck) mit dem Fahrrad erkundet, meinen Führerschein dort gemacht und geheiratet.
Dann hab ich Münster verlassen, weil mein Gatterich berufsmäßig nach Osnabrück ging. Anfangs haben wir noch die Eltern besucht, aber das ließ dann nach deren Tod nach. Wenn ich mit meiner Familie mal das Elterngrab besuchen wollte, wo immerhin MEINE Eltern und MEINE Großmutter begraben liegen, machte mir mein Adoptivbruder recht schnell klar, dass dort seine Mutter drüber beerdigt wurde, dass es ihr Grab sei! Da ist nicht mal mehr Platz für eine Grabvase mit einem Blumenstrauß ...
Heute erkenne ich viele Ecken Münsters nicht mehr wieder - es hat sich so viel verändert! Nur der Aasee und der Prinzipalmarkt sind sich ziemlich treu geblieben! Es zieht mich nicht mehr viel in die Stadt meiner Kindheit und Jugend. Hab mein neues Umfeld nahe Bremen gefunden. Hier leben meine Tochter, mein Enkel. Meinen Sohn hat es am Teutoburger Wald in GMHütte festgehalten.
Wenn es für mich mal so weit ist - den Gedanken hat man ja mit knapp 78 Jahren doch schon mal - wird es keine Grabstätte geben. Die Urne wird der Nordsee übergeben, die ich seit meiner Kindheit liebe. Für Gedanken an die Mutter, die Oma braucht man nicht wirklich eine Grabstätte. Wenn auch der Weg zur Küste etwas weiter ist, ist die geliebte Nordsee für meine Kinder immer schon ein Ziel gewesen ...
Auch Allendorf ist mir eine liebe Erinnerung! Dort lebte der Bruder meines Vaters mit seiner Familie und ich hab Allendorf als Teenäger oft besucht, gab es dort doch einen jungen Mann, die große Liebe meines Lebens! Aber vergangenes Jahr ist Peter verstorben. Wir waren wie Jorinde und Joringel, sie konnten zusammen nicht kommen!
Telgte bei Münster ist mir als Marien-Wallfahrtsort in Erinnerung. Als Schüler/innen mussten wir so manche Prozession klassenweise von Münster nach Telgte machen. Und dazwischen lag Handorf, wo ich ein Internatsjahr verbrachte. Doch der Tod des Papstes sowie fast gleichzeitig der Mutter Oberin wurde noch - für mich - getoppt mit einer angeblichen Krebserkrankung meiner zukünftigen Stiefmutter, die sich aber glücklicherweise mit einer Krankenaktenverwechslung klärte. Dennoch war ich nicht mehr imstande, das Internatsleben als 12-Jährige fern von Zuhause durchzuhalten. Ich wechselte auf eine städtische Schule zuhause.
Das und noch mehr ging mir alles durch den Kopf, als ich den Blog Deiner Westfalen-Tour las, liebe Kristine. Danke für die Beschreibung Deiner NRW_Reise!!
Herzlichen Gruß
Uschi
Auch dir herzlichen Dank fürs schauen. Kann mir vorstellen, dass du noch einen ganz anderen Bezug zum Münsterland hast.
Für uns war es Neuland aber ein schönes. Überhaupt war die Gegend um die Ems nicht nur schön, sie war herrlich ruhig, abwechslungsreich , sehenswert und auch am Radweg geschichtlich oft sehr interessant gestaltet.
Kristine
@werderanerin
Für mich gehört die Ems zu Telgte, Warendorf. Durch Münster fließt die Aa, speist den großen Aasee. In Richtung Telgte überquert der Münsteraner zuerst die Werse, dann erst die Ems.
Ich will Dich um Gottes Willen jetzt nicht verbessern, aber die Erinnerungen sind halt so. An diie Ems fuhren wir zu einer Stelle, die uns fast wie ein Strand an der Küste vorkam, eine ungeahnte Senke im Flussbett lud zum Schwimmen ein, rundherum weißer Sand wie auf den Inseln ...
Vermutlich hat irgend ein Amt dort die Ems wieder "begradigt". Wir haben es nie wiederfinden können. Die Erinnerungen sind eben andere als die heutigen Erlebnissse an ihren Ufern vor fast 60 Jahren. Auch der Radweg entlang der Ems muss später entstanden sein. Ist eben eine lange Zeit vergangen.
Lieben Gruß und Dank für Deinen westfälischen Blog freut sich
Uschi
Ich habe kein Problem damit, liebe Uschi, wenn du noch frühere Erinnerungen einbringst.
Wir haben ja auf den Radwegen an der Ems entlang (so wird sie derzeit durchgängig betitelt), immer auch gelesen, dass die zwangsweisen Begradigungen früherer Jahre , erhebliche Folgen hatten.
Das alles kennt man ja auch von anderen Zwangsbegradigungen - ein Fluss lässt sich eben nicht auf Dauer einengen, er nimmt sich sein "altes Bett" wieder und das hat Folgen für die Menschen. daran sieht man auch, wie dumm Menschen sein können.
Danke
Kristine
NRW hat eine Menge mehr zu bieten als nur Industrieanlagen. Es gibt wunderschöne "Ecken" dort und ich kann mir gut vorstellen, dass ihr beeindruckt ward.
Danke für deinen Bericht und ich schicke liebe Grüße zu dir.
indeed
Genau das habe ich jetzt wahrgenommen - NRW hat so schöne und naturverbundene Ecken. Beeindruckend waren auch die Gehöfte im Münsterland, teils mit Tierhaltung aber eben auch mit riesigen Flächen Getreide und Tierfutter.
Die Höfe aber sind derweile sicherlich klein gehalten..., man sieht nur sehr wenig. Landwirtschaft ist bestimmt ein hartes Brot. Ich habe sogar gelesen, dass Felder verpachtet werden, die Besitzer aber im Gebäude wohnen bleiben.
Mich hat auch die positive Mentalität beeindruckt...alles ruhig, gelassen könnte man sagen, kaum Hektik.
Selbst in Münster radeln alle ganz vernünftig, kein böses Wort, nix, Gelassenheit pur und ist mal ein "doofer" Touri, wie wir dazwischen, werden wir sogar noch vor gewunken. Freundliche Menschen !
Wenn ich da an Berlin denke...nur böse Worte, lautstarke Auseinandersetzungen. Stress pur !
Ich danke dir sehr herzlich
Kristine
Es freut mich, dass auch meinen
"Herzchenspendern"
meine kleine Reise gefallen hat.
Herzlichst Kristine
Liebe Kristine,
als NRW-lerin genoß ich ein Wiedersehen mit den Sehenswürdigkeiten, was mich riesig freute.
Auf dem "Kahlen Asten" entspringen mehrere Flüsse, die durch NRW fließen.
Sehr schöne Erinnerungen habt Ihr gesammelt , die auch uns hier Freude bereiten,
Dann drücken wir für Eure nächste Reise natürlich die Däumchen....
gute Besserung für Deinen Schatz..
💖lichst Renate
Ich habe sooft an dich denken müssen, meine liebe Renate, waren wir doch in "deinem" Bundesland unterwegs und für mich war es zumindest das erste mal.
Ich hatte NRW immer nur mit Dortmund, Kölln, Essen u.a. Städten verbunden, habe jetzt erst verstanden, wie schön doch andere Teile in NRW sind. Einfach schön und ganz super toll.
Ja, man muss reisen, um zu begreifen, dass es ganz tolle Ecken in Deutschland gibt. Alles wird man nie sehen können aber wenn hin und wieder etwas Neues hinzu kommt, ist es toll so.
Das es nicht alles geklappt hatte, war dann dem blöden Unfall von Alex geschuldet aber das kann immer passieren. Ist zwar dumm gelaufen im Urlaub aber auch da mussten wir letztlich das Beste draus machen.
Jetzt ruht er sich aus, Bein kühlen, hochlegen und einen Gang zurück schalten. Geht eh nicht anders. Alles wird gut.
Ganz herzlichen Dank
Kristine
Wieder eine so wunderschöne Reise, von der mir einige Ziele sehr vertraut sind.
Wie z.B. Telgte und vor allem Münster. Hier könnte ich nicht aufhören zu erzählen ....
Vielen lieben Dank, Kristine, für Mitnehmen.
Andrea
Schön, liebe Andrea, dass ich Erinnerungen wecken konnte und du auch im schönen Telgte warst. Das Münsterland war schon immer ein Wunsch von uns aber da es dann doch ein wenig weg ist, mussten wir es irgendwie einbinden und diesmal passte es einfach.
Münster - ja, das muss man wohl gesehen und erlebt haben. Eine interessante Stadt und wie mir schien auch überhaupt sehr attraktiv in jeder Hinsicht. Geschichtliches kann man sehen und wenn man Lust hat, shoppen zu gehen, hat man viele Möglichkeiten. Ganz toll !
Wir fahren ganz sicher nochmals hin, alleine der Emsradweg ist super schön gemacht und auch da hatten wir natürlich nur einen kleinen Teil abradeln können. Er ist über 375 km lang.
Herzlichst
Kristine
Da habt Ihr ja allerhand erlebt liebe Kristine.
Bei Deiner Reisebeschreibung hatte ich das Gefühl (fast) dabei gewesen zu sein.
Schön wenn man (noch) wechseln kann zwischen Radeln und Wandern- das ist einfach optimal.
Für mich war es besonders interessant weil das Rothaargebirge auch schon mal auf meinem "Zettel" stand..aber leider ist bislang nichts draus geworden. Aber es kann ja noch kommen.
Deine Fotos sind Dir gut gelungen und alles zusammen hat mir gut gefallen.
Dnkescön daß wir mit "reisen" konnten
Lieben Gruß
Angelika
Ich danke dir, liebe Angelika fürs anschauen und kommentieren. Ich gebe ganz ehrlich zu, dass auch ich keine Ahnung vom "Rothaargebirge" hatte..., bei der Reiseplanung darüber "stolperte" und unbedingt ins Sauerland wollte.
Es erinnerte mich ein wenig an den Thüringer Wald, wenngleich das Rothaargebirge wohl noch ausgedehnter schien.
Ja, reisen ist immer wieder auch schön, anstrengend aber auch bildend.
Lieben Dank
Kristine
Ich möchte mich nochmals für die hinzu gekommenen Herzchen bedanken.
Kristine