Über Rettungsschirme die nicht funktionieren.
Wegen des zum Teil schon maroden Flugzeugparks arbeitet man in der Flugschule “Grüne Hoffnung“ daran, FlugschülerInnen im Gefahrenfall durch ein neues Rettungsschirmsystem vor Schaden an Leib und Leben zu bewahren.
Für den Test hat sich ein junger Flugschüler gemeldet. Bei der Einweisung wird im das Prozedere eingehend erläutert und darauf hingewiesen, dass er nach der erfolgreichen Landung im Zielgebiet mit einem dort abgestellten E-Roller bequem zum Tower zurückkehren könnte.
Am Testtag springt der Proband aus einer Flughöhe von 2019 Meter ab und wartet, dass sich der grüne Rettungsschirm automatisch öffnet.
Als das nicht geschieht, zieht er, voller Vertrauen auf das System, an dem Ring der den roten Reserveschirm öffnen soll. Erfolglos.
Ohne Hektik betätigt er nun die Mechanik für den schwarzen Notfallschirm. Auch erfolglos.
Als er dann im freien Fall der Zielmarkierung auf der grünen Wiese des Flugfeldes immer näher kommt, geht ihm durch den Kopf, dass jetzt nur noch fehlen würde, wenn der E-Roller auch nicht da wäre.
Kommentare (5)
In der parallelen Anspielung auf die Politik, wäre natürlich auch interessant gewesen, wenn du auf Grün, Rot und Schwarz des nutzlosen Fallschirmsystems Bezug genommen hättest.
...das war dann wohl der allerletzte Gedanke, aber vielleicht steht das Rollerding ja voll aufgeladen am Himmelstor. Hoffentlich hat der Flugschüler dann noch seinen Sturzhelm auf und rollert auch nur streng auf der Himmelsstraße, denn sonst gibt’s ein Engelpolizei-Knöllchen, vermutet
Syrdal
Hi Syrdal !
Als ich vor etwa 60 Jahren als Fallschirmjäger bei der BW war,
gab es bei uns den hilfreichen Rat:
"Und wenn der Reserveschirm auch nicht aufgeht?"
"Himmel noch mal, dann gehn Sie zur Packhalle
und holen sich einen Neuen!"
Diese tiefsitzende Ironie in Deinem lesenswerten Text hat mich sehr angesprochen. Man muss ihn schon zweimal lesen, um Deinen gekonnt geschriebenen Text richtig vor die Augen zu bekommen. Danke dafür.
Einen Gruß aus Karlsruhe Klaus