SUNRISE - SUNSET
Es ist so herrlich, wenn man mit der Sonne kommunizieren kann, selbst, wenn sie nicht zu sehen ist.
Als ich noch morgens vor Sonnenaufgang unterwegs war …
ich hatte den Zeitpunkt an dem Tage mit dem Rechner voraus gerechnet, der Star-Almanach war mein Helfer, ich bin immer ohne Wecker rechtzeitig wach geworden. Ich habe mich ins Auto geschwungen, bin hinaus zur Radarstation gefahren, bin den Turm oder Tower hinauf gefahren oder gestolpert. Die Jungs waren so nett und hatten die Rechner - den vom Radargerät und den meinigen, der die Daten aufnehmen sollte - angeworfen. Zusammen warteten wir, warteten auf den ersten „Blip“: das Rauschsignal, das von der Sonne zu unserer Antenne sauste.
Hurrah, wir haben die Sonne, die erste echte Position in Azimut und Elevation und Empfangszeit. SUNRISE.
Und nun hatten wir zwei Stunden Zeit, die Rechner nuckelten die Echos, alle zwölf Sekunden ein Wölkchen. Zeit, raus auf den Catwalk zu gehen, frische Morgenluft zu schnuppern, die Kaffeetasse in der Hand und das Frühstück, auf das man doch warten musste, bis die Sonne angebissen hatte.
Und am Abend ging es in Richtung Sonnenuntergang zwei Stunden vorher in der gleichen Prozedur, nur anschmeißen, nuckeln und warten, bis die letzte Blip-Wolke im "Kasten" war. SUNSET.
Wozu das Ganze?
Ein Programm hatten wir uns gebastelt, das die Meldungen statistisch auswertete, eine damals noch recht zeitaufwändige Prozedur. Und dann konnten wir aus den gefundenen Mittelwerten ersehen, in wie weit die Antenne in Nordrichtung abwich.
Das Spiel lief über vierzehn Tage (incl. Sonntag). Dann wurde bestimmt, um wieviel der Selsin im Azimut nachjustiert werden musste, und auch ob wir den Tilt mehr rauf und runter stellen mussten.
Doch ohne Wetterfrösche geht gar nichts: aus ihren vermessenen Werten konnten wir einen elektronischen Korrekturfaktor berechnen. Alles ist dann so, wie ein Eintopf: immer rein in den Datensalat.
Schließlich kamen dann die Flieger, die gewünschte Kurse zu fliegen hatten, wollten wir doch auch raus bekommen, wo das Radargerät seine Energie in die Erde pustete und wo, der Vogel unterfliegen konnte, weil die Strahlungskeule von der gekrümmten Erdoberfläche abhob.
Früh mit dem ersten Hahnenschrei raus und abends, wenn andere schon den ersten Krimi eingezogen hatten, dann erst hatte ich mein Tagespensum geschafft.
Die Sonne war immer eine liebe Freundin, auch wenn sie sich hinter Wolken oder dem Horizont versteckte. Ich huldigte der Göttin des Lichts, wenn ich auf dem Catwalk stand, weit über das Land sehen konnte, hier über den Hunsrück, da über das Rothaargebirge, woanders über den Reichswald, das Ampertal, die Wasserkuppe, die Schwäbische Alb, die Lüneburger Heide, Ostfriesland, Schleswig-Holstein und über dem Großen Arber.
Weit hat sie mich geführt, ich konnte ihr nie böse sein.
ortwin
Als ich noch morgens vor Sonnenaufgang unterwegs war …
ich hatte den Zeitpunkt an dem Tage mit dem Rechner voraus gerechnet, der Star-Almanach war mein Helfer, ich bin immer ohne Wecker rechtzeitig wach geworden. Ich habe mich ins Auto geschwungen, bin hinaus zur Radarstation gefahren, bin den Turm oder Tower hinauf gefahren oder gestolpert. Die Jungs waren so nett und hatten die Rechner - den vom Radargerät und den meinigen, der die Daten aufnehmen sollte - angeworfen. Zusammen warteten wir, warteten auf den ersten „Blip“: das Rauschsignal, das von der Sonne zu unserer Antenne sauste.
Hurrah, wir haben die Sonne, die erste echte Position in Azimut und Elevation und Empfangszeit. SUNRISE.
Und nun hatten wir zwei Stunden Zeit, die Rechner nuckelten die Echos, alle zwölf Sekunden ein Wölkchen. Zeit, raus auf den Catwalk zu gehen, frische Morgenluft zu schnuppern, die Kaffeetasse in der Hand und das Frühstück, auf das man doch warten musste, bis die Sonne angebissen hatte.
Und am Abend ging es in Richtung Sonnenuntergang zwei Stunden vorher in der gleichen Prozedur, nur anschmeißen, nuckeln und warten, bis die letzte Blip-Wolke im "Kasten" war. SUNSET.
Wozu das Ganze?
Ein Programm hatten wir uns gebastelt, das die Meldungen statistisch auswertete, eine damals noch recht zeitaufwändige Prozedur. Und dann konnten wir aus den gefundenen Mittelwerten ersehen, in wie weit die Antenne in Nordrichtung abwich.
Das Spiel lief über vierzehn Tage (incl. Sonntag). Dann wurde bestimmt, um wieviel der Selsin im Azimut nachjustiert werden musste, und auch ob wir den Tilt mehr rauf und runter stellen mussten.
Doch ohne Wetterfrösche geht gar nichts: aus ihren vermessenen Werten konnten wir einen elektronischen Korrekturfaktor berechnen. Alles ist dann so, wie ein Eintopf: immer rein in den Datensalat.
Schließlich kamen dann die Flieger, die gewünschte Kurse zu fliegen hatten, wollten wir doch auch raus bekommen, wo das Radargerät seine Energie in die Erde pustete und wo, der Vogel unterfliegen konnte, weil die Strahlungskeule von der gekrümmten Erdoberfläche abhob.
Früh mit dem ersten Hahnenschrei raus und abends, wenn andere schon den ersten Krimi eingezogen hatten, dann erst hatte ich mein Tagespensum geschafft.
Die Sonne war immer eine liebe Freundin, auch wenn sie sich hinter Wolken oder dem Horizont versteckte. Ich huldigte der Göttin des Lichts, wenn ich auf dem Catwalk stand, weit über das Land sehen konnte, hier über den Hunsrück, da über das Rothaargebirge, woanders über den Reichswald, das Ampertal, die Wasserkuppe, die Schwäbische Alb, die Lüneburger Heide, Ostfriesland, Schleswig-Holstein und über dem Großen Arber.
Weit hat sie mich geführt, ich konnte ihr nie böse sein.
ortwin
ungestillten Wissbegierde.
Hol Dir die Geheimnisse die zwischen Himmel und Erde geistern und und mach sie Dir zu Nutzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute