Suchen und Finden
sich nicht mehr schinden
mit Unbillen des Lebens
ist es doch oft vergebens.
Mitte finden -
sich nicht mehr schinden
mit diesem Auf und Ab,
das ständig hält auf Trab.
Mut finden –
sich nicht mehr schinden
mit Furcht, Angst und Plage,
nützt doch auch keine Klage.
Vertrauen finden –
aufhören kann das Schinden,
Entspannung macht sich breit,
schon wird es im Innern weit.
Freude finden –
ganz ohne zu schinden,
sie fällt einfach so zu
und hell wird es im Nu.
Kommentare (18)
Ich gebe zu, liebe Naturella, dass Schinden ein sehr hartes Wort ist. Vielleicht muss man sich schinden, wenn man sich gegen etwas, was immer das auch sei, innerlich auflehnt und nicht annehmen kann. Der innere Widerstand lässt das Gefühl des sich schinden müssens entstehen. Annehmen können und Vertrauen haben, dass alles, so wie es kommt, seine Richtigkeit hat, ist vielleicht die "Kunst" des Lebens.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und das chen und es freut mich, dass dich mein Gedicht zum Nachdenken angeregt hat.
Liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
ohne zu suchen habe ich Dein Gedicht gefunden und das sind meine Gedanken dazu:
"sich selber wieder finden" wie zB. in einigen beiträgen wie auch in Gedichten oder Gesprächen, wo man entdeckt, dass man genauso denkt und sprechen würde, wie es von anderen Interpreten liest öder hört.
Mit Freude danke ich für
Deinen "Gedanken-anstoß"
herzlichst
ladybird
Liebe Renate,
sehr herzlich danke ich dir für deinen Kommentar und freue mich, dass mein Gedicht für dich ein Gedanken-Anstoß ist. Man muss von Zeit zu Zeit über das Leben nachdenken, ist es doch immer wieder auch große Herausforderung. Es müssen Wege gefunden werden, wie man mit ihnen umgeht. Und gerade jetzt, da man älter ist und die früheren Aufgaben – z.B. Berufstätigkeit und familiäre Verpflichtungen – weggefallen sind, hat man ja auch die Zeit dafür darüber nachzudenken – wo stehe ich, was will ich, was ist noch möglich.
Herzliche Grüße
Brigitte
Ein ganz wunderbarer Blog liebe Roxana, den ich sehr gern besucht und gelesen habe. Danke dafür....
Brita mit einem t
Es freut mich, liebe Brita, dass du vorbeigeschaut hast und dir mein Blog gefällt. Herzlichen Dank für deinen Kommentar und das chen.
Lieben Gruß
Brigitte
Herzlichen Dank, lieber Syrdal für deinen weiteren Kommentar, mit dem du mir noch einmal genauer erläuterst wie dein erster Kommentar gemeint war. Ich stimme dir zu, man muss für alles „bezahlen“. Ich denke oder wünsche mir auch nicht, es im Leben immer leicht haben zu wollen oder gar, dass alles einfach so in den Schoß fällt. Diese Flausen hat man vielleicht als ganz junger Mensch. Das Leben lehrt einen ja ganz anderes und das kann auch wirklich nicht erwartet werden. Es ist ein Thema, über das ich noch weiter nachdenken werde, weil mir da anscheinend etwas „querliegt“ .
Liebe Grüße
Brigitte
Direkte Antwort war nicht möglich, deshalb als neuer Kommentar.
Ruhe, Mitte, Mut, Vertrauen, Freude – dies alles in Wahrheit zu finden bedarf, wenn es zu wirklich bleibendem Wert gelangen soll, durchaus des Schindens, denn strebsames Mühen als notwendig sinnvolle Aufgabe anzunehmen und den jeweils gegebenen Kräften gemäß zu gestalten, ist der grundlegend feste Weg, der Schritt für Schritt mit wachsender Freude zum alles umfassenden Ziel führt. – Ohne jeweils erforderliche Mühe Erlangtes hat keinen bleibenden Wert.
Es grüßt
Syrdal
Liebe Brigitte,
nur zu gut verstehe ich Deine Intervention, denn das ist der zutiefst animalische Wunsch eines jeden Menschen, es im Leben einfach nur leicht haben zu wollen. Aber konkret betrachtet wird deutlich, dass wir uns nicht „abarbeiten am Leben“, ganz im Gegenteil: wir arbeiten, um zu leben, denn es gibt nichts auf dieser Erde, was man umsonst bekommt. Und von „Schinden“ kann man im Allgemeinen in unserem Land heutzutage nur noch in seltenen Fällen reden...
Allein um das „geschenkte“ Leben von Anbeginn an „nur“ zu erhalten, muss man bis zum Ende ständig Leistung erbringen: Atmung, Herzmuskelbewegung, Pumpleistung durch die Adern und viele weitere tausendfältige Aktivitäten der Organe. – Alles was man im Leben bekommt, muss man „bezahlen“... mit Geld, mit Arbeit, mit Zuwendung, mit Dank, mit Liebe, mit Unterstützung, Pflege und, und, und... Es gibt grundsätzlich nichts umsonst, auch wenn man oft die Dinge nicht direkt, sondern irgendwann irgendwo an ganz anderer Stelle ausgleicht. Je anstrengender etwas ausgeglichen (bezahlt) werden muss, desto wertintensiver ist der ideelle Wert.
Beispiel: Mein erstes Auto konnte ich mir endlich mit 36 Jahren leisten, nachdem ich sehr, sehr mühsam (trotz rel. gutem Gehalt) bei 12 Jahren Wartezeit ab Bestellung den damaligen Kaufbetrag von 27.000 Mark in bar zusammen hatte (Kredit oder Leasing gab es nicht und privat geborgt wurde grundsätzlich nicht). Welchen ideelen Wert hat dagegen ein vom Vater dem gerade mal 18jährigen Sohn für ein lapidares Abitur hingestellte Auto?
Goethe hat voller Weisheit in seiner Ballade vom Schatzgräber mit kosmisch ewig grundgültigem Sinn formuliert:
Saure Wochen! Frohe Feste!
Sei dein künftig Zauberwort.“
Drei kurze Zeilen, die das unumstößliche erdgebundene Gesetz von Leistung und Wirkung umfasst...
Liebe Grüße
Syrdal
Beim Lesen deines Kommentars, lieber Syrdal, für den ich dir herzlich danke, spüre ich, wie sich ein wenig innerer Widerstand regt. Ich frage mich, warum man sich immer wieder so sehr am Leben "abarbeiten" muß. Warum ist nur das so hart Erarbeitete etwas von bleibendem Wert? Mir scheint, ich habe da etwas noch nicht verstanden, worüber ich weiter nachdenken muß.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Lieben Dank, den chengebern @Seija, @Tulpenbluete13 und @hustengutzje.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Schöne Zeilen, die mir außerordentlich gut gefallen.
Wohl dem, der das alles findet oder gefunden hat. Falls er es denn überhaupt zu finden vermag.
Für mich glaube ich, zumindest das Nachstehende gefunden zu haben:
Mitte finden -
sich nicht mehr schinden
mit diesem Auf und Ab,
das ständig hält auf Trab.
Mit liebem Gruß
Andrea
Würde uns alles immer gleichzeitig zur Verfügung stehen, liebe Andrea, dann wäre das ja schon fast der Himmel auf Erden . Aber man kann es immer wieder versuchen etwas davon zu erreichen. Ich danke dir sehr herzlich für deinen Kommentar und freue mich, das ein Verschen für dich so stimmig ist.
Lieben Gruß
Brigitte
Freude finden,
Ganz ohne zu schinden,
Das wird es nicht geben,
Denn unser Leben
Nur an Gegensätzen misst:
Schön ist nur, weil auch Hässlich ist.
Nicht „einfach so“ ist sie gekommen,
Du hast dazu einen Anlauf genommen.
Gruß
Manfred
Herzlichen Dank, lieber Manfred, für deinen gereimten Kommentar. Wie recht du hast, leider fällt sie einem nicht einfach in den Schoß - die Freude -, aber schön wäre es schon . Du sprichst die Zweipoligkeit an. Ja, zwischen ihr pendeln wir ständig hin und her. Deshalb denke ich auch, dass es so wichtig ist, immer wieder seine Mitte zu suchen und hoffentlich zu finden.
Herzlichen Gruß
Brigitte
die Brille finden
und die Wohnungsschlüssel finden und der Tag ist gefunden
schöner Beitrag :-)) lg jochen
Ja, Jochen, zum Suchen braucht man manchmal die Brille, sonst findet man nicht. Erst mit ihr hat man den "Durchblick" und manchmal muss man auch erst die Brille suchen. Jeder Brillenträger kennt das, ich auch. Und ganz wichtig die Schlüssel nicht nur die Wohnungsschlüssel, auch zum Finden braucht man manchmal einen "Schlüssel". Danke für deinen Kommentar und herzlichen Gruß
Brigitte
Ruhe, die Mitte, Mut, Vertrauen und Freude finden. Mit all dem findet man sich selber.
Mit dem Wort "Schinden" habe ich allerdings so meine Probleme, denn man kann Arbeit und Verantwortung auch als etwas Positives betrachten. Wenn das gelingt, dann ist man schon ganz nahe bei dem, was man sucht: dem inneren Frieden.
Und man kann Ruhe, Mut, Vertrauen und Freude auch teilen und verschenken.
Ich danke Dir für dieses Gedicht, es hat mich mal wieder veranlasst, über die Besonderheiten des Daseins nachzudenken.
LG - Naturella