Stimmungsumschwung
die Sonne spiegelt sich im See.
Auf fliegt der Blick ins Irgendwo.
Vor Schönheit tun die Augen weh.
Gedanken steigen federleicht
und sinken wieder, schwer wie Blei,
wenn Dunkelheit dem Glänzen weicht:
Wie lange noch? Wann ist´s vorbei?
Bald wird es wieder Winter sein.
Ein Leichentuch bedeckt die Welt.
Dann irr` ich hilflos, krank, allein.
Schnee wirbelt auf und fällt und fällt.
Bild und Text: Silesio
Kommentare (6)
Wer kennt es nicht, lieber Silesio, dieses Auf und Ab, Hin und Her, durcheinander gewirbelt werden vom Leben, von den eigenen Stimmungen. Aber ist es nicht gerade das, was uns lebendig macht, uns nicht erstarren lässt? Das Leben legt uns viel Schweres auf aber auch Schönes dürfen wir erleben, auch wenn das Schöne gefühlt meistens zu kurz kommt. Dieser schöne See, dieses Blau, ja die Schönheit der Natur, hat das nicht auch etwas ungemein tröstliches? Von irgendwoher kommt immer wieder ein Licht, auch wenn es manchmal sehr klein ist. Danke für dieses schöne und traurige Gedicht, in dem ich mich sehr wiederfnden kann.
Herzlichen Gruß
Roxanna
Liebe Pippa, nur eine Marmorgöttin ist wohl frei von Stimmungsschwankungen. Aber wir sterblichen Menschen sind wohl alle mehr oder weniger betroffen.
Liebe Tulpenblüte, bei dem See handelt es sich um den Mälar, nach dem Vänern und Vättern der drittgrösste Schwedens, wo man im Winter Hunderte von km Schlittschuhe laufen kann.
Liebe Christine, wenn du dir mit deiner Intimfeindin einen Boxkampf lieferst, können deine blauen Augen auch gany schön weh tun
"Vor Schönheit tun die Augen weh". Wenn es auch schneien würde und würde.
(Das sage ich Dir, Silesio, und mir selbst auch). :)
Christine
Lieber Silesio-
keiner weiß wann es "vorbei" ist und das ist auch gut so.
Ich schiebe den Gdanken immer weg, wenn er kommt. Ich denke ich habe noch Zeit....
Und die muß man nützen so lange man kann.
Schönes Gedicht und schönes Foto. Kann dieser "See" ?! zufrieren?
Lieben Gruß
Angelika
Himmel hoch jauchzend - zu Tode betrübt.
Seltsamerweise und ohne mich zu kennnen beschreibst Du in diesem Gedicht den Gemütszustand meines früheren Lebens.
Pippa
Im Leben geht es auf und ab,
mal ist man stark, dann wieder schlapp.
Erst regnet es, dann ist es trocken,
nach Traurigkeit kommt das Frohlocken.