Sprichwörter und Redewendungen mal anders..


An dieser Stelle „geschätztes Volk“ aus dem Seniorenchat stelle ich mir vor, mit eurer Hilfe ein Sammelsurium aus Sprichwörtern und Redewendungen entstehen zu lassen
Der Ursprung der Sprichwörter und Redewendungen liegen zum großen Teil im Mittelalter, werden aber heutzutage in unserem Sprachgebrauch verwendet.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euch beteiligt..


Alle guten Dinge sind drei – Sprichwort -
Diese Redensart kommt wahrscheinlich aus dem Mittelalter, als drei Mal im Jahr eine Ratsversammlung gehalten wurde und ein Angeklagter dabei genau drei Chancen hatte, sich den Richtern zu stellen. Erschien er auch beim dritten Mal nicht zur Verhandlung, wurde er in Abwesenheit verurteilt. Auf altgermanisch hießen diese Gerichtsversammlungen "Thing", es hieß also ursprünglich "Aller guten Thinge sind drei"
aus Geolione.de

Auf großen Fuß leben - Sprichwort

Wenn jemand „auf großem Fuß lebt“, steht das sinnbildlich dafür, dass er jede Menge Geld zum Verprassen hat, und einen verschwenderischen Lebensstil pflegt. 
Aber wie kam man auf diesen Zusammenhang?
Zum einen sei sie auf den Graf von Anjou zurückzuführen, der im Mittelalter in Frankreich lebte - ein sehr reicher und angesehener Mann, der allerdings ein Problem in Form einer hässlichen, dicken Geschwulst am Fuß hatte. Daher beauftragte er einen Schuster, ihm große, schnabelförmige Schuhe anzufertigen. Seine Mitbürger schenkten der neuen Mode ihre volle Aufmerksamkeit und wollten ebenso lange Schuhe haben wie er. Doch nur die reichen Leute konnten sich die großen Treter leisten - und deshalb auf großem Fuß leben.

http://www.geo.de/GEOlino/men

Schwein gehabt - Redewendung

Vor über 300 Jahren war es noch nicht so wie heute, dass jedermann lesen konnte. Damals gab es nur ein paar Menschen, die lesen gelernt hatten. Wer das nicht konnte, ging zu diesen Gelehrten, die ihm dann Briefe oder andere wichtige Schriftstücke vorlasen. So zum Beispiel auch zu einer Gelehrtenfamilie, die Swyn hieß.

Jeder, der etwas vorgelesen haben wollte, ging also zu dieser Familie. Wenn es dann aber so unleserlich geschrieben war, dass selbst die Swyns es nicht lesen konnten, dann sagten die Menschen: "Dat kann keen Swyn lesen!" Und weil "Swyn" das alte plattdeutsche Wort für "Schwein" ist, heißt es heute: "Das kann doch kein Schwein lesen!" - was so viel bedeuten soll wie: "Das kann doch keiner lesen".
http://www.geo.de/GEOlino/men


Da bin ich aber mal gespannt..*schmunzel

Noch eine kleine Kostprobe:
Jemandem den Kopf waschen
Bedeutung:

Jemandem den Kopf waschen – jemandem seine Meinung sagen, zurechtweisen, auf Fehler aufmerksam machen, ausschimpfen, ein klärendes Gespräch führen

Herkunft:

Im Mittelalter wurden die Haare der Menschen, die in die Badestube gingen, vom Bader gewaschen. Dabei ging es oft recht grob zu, wenn der Bader den Kopf einseifte, mit Kleie bestreute und sie kräftig in die Kopfhaut einrieb. So empfand man die Kopfwäsche bisweilen als unangenehme Tortur.

Die Redewendung ist erst ab dem 17. Jahrhundert überliefert. Doch auch heute verbindet man es mit etwas Unangenehmen, wenn man jemandem redensartlich den Kopf wäscht oder gar gewaschen bekommt.
Ela

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Kommentare (50)

Nagimaut


Steht der Tropfen, heult der Stein

Verunglimpfung des Sprichworts:

Steter Tropfen höhlt den Stein

Ela48 Bedeutung:

äußerst aufmerksam sein, sich nichts entgehen lassen

Herkunft:


Diese Redewendung entwickelte sich aus der Jägersprache. Seit jeher kommen in der Jagd Hunde zum Einsatz, welche die Jäger bei der Jagd nach Wild unterstützen. Hunde, die die Aufgabe haben, angeschossenes Wild aufzuspüren, wurden früher „Schießhunde“ genannt und mussten besonders aufmerksam sein. Wenn sich heute jemand also nichts entgehen lassen will, passt er auf wie ein Schießhund. snork, morguefile

Ela
Ela48 Bedeutung:

Jemandem die Würmer aus der Nase ziehen – jemanden mühsam zum Reden bringen (müssen), jemandem z.B. ein Geheimnis oder Geständnis entlocken; jemanden aushorchen/ausfragen

Herkunft:

Der Ursprung dieser Redewendung geht auf die alte Volksmedizin zurück, auf Zeiten, in denen es noch keine Krankenhäuser und richtige ausgebildete Ärzte gab. Früher dachten die Menschen, Krankheiten werden durch wurmförmige Dämonen im Kopf verursacht. „Wunderheiler“ und Quacksalber machten sich dies zunutze und zogen von Jahrmarkt zu Jahrmarkt, wo sie unter viel Brimborium ihre Patienten vor den Augen des versammelten Dorfes „heilten“. Dazu stocherten sie mit ihren Instrumenten im Gesicht des Kranken herum und zogen dann unauffällig einen Wurm aus dem Hemdsärmel. Dies sah so dramatisch und glaubhaft aus, dass die Zuschauer dachten, der „Heiler“ hätte tatsächlich den bösen Krankheitswurm aus der Nase des Patienten gezogen und ihn so von seinem Leid befreit. So füllten die Quacksalber in diesen Zeiten ihre Geldbeutel.

Na so was....

Luis Miguel Bugallo Sánchez, Wikimedia
Ela
Ela48 Bedeutung:

Auf den Keks gehen – jemandem auf die Nerven gehen, Ablehnung/Überdruss hervorrufen, lästig werden, aufdringlich sein

Herkunft:


Der Ursprung dieser Redewendung ist nicht sicher geklärt. Sie ist erst in den letzten dreißig Jahren populär geworden. In den 1960er Jahren nannte man durchgeknallte, verrückte Personen „cake“ oder „fruitcake“, daher könnte hier der Zusammenhang zum Keks liegen. Vielleicht entstand so auch der Ausdruck „einen weichen Keks haben“, der jemanden bezeichnet, der nicht ganz bei Verstand ist. Somit ergibt sich der Zusammenhang zwischen dem Keks und dem Kopf, den Nerven. Möglicherweise entwickelte sich so aus der Person, die „einen weichen Keks hat“ eine Person, die „einem auf den Keks geht“.
mconnors, morguefile
Ela
Ela48 Bedeutung:

Der springende Punkt – das Wesentliche, der Kern einer Sache/Angelegenheit, entscheidender Faktor, etwas Wichtiges, der wichtigste Faktor

Herkunft:

„Der springende Punkt“ – also die wichtigste Sache, entwickelte sich sinnbildlich aus dem Herzen. Schon der griechische Philosoph Aristoteles hat in einem Küken, das in einem Ei heranwächst, den springenden Punkt erkannt. Beim Küken und auch beim Menschen sieht man beim Ultraschall das Herz des Babys als springenden, sich bewegenden Punkt – wenn das nicht der wichtigste Faktor (des Lebens) ist.
jeltovski, morguefile
Ela
Ela48
Jemandem das Handwerk legen

Bedeutung:

Jemandem das Handwerk legen – eine nicht erlaubte Handlung beenden, jemanden an unerlaubten/illegale Machenschaften hindern, jemandem die Ausübung einer Tätigkeit verwehren
Jemandem das Handwerk legen

Herkunft:
Die Redewendung stammt, wie der Name schon verrät, aus dem Handwerksbereich. Um ihren Beruf ausüben zu können, mussten früher die Handwerker in einer Zunft sein. Wenn sie gegen die Regeln der Zunft verstießen, wurde ihnen ein Berufsverbot auferlegt. Heutzutage sind es nicht mehr die Zünfte, sondern Innungen. Die Handwerker einer Branche schließen sich in einer freiwilligen Mitgliedschaft zusammen, um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten. Verstößt ein Handwerksbetrieb gegen bestimmte Regeln, muss er auch heute noch seinen Betrieb einstellen – „das Handwerk (nieder)legen“.

earl53, morguefile.com

Ich wünsche allen einen frohen zweiten Advent 2016
Ela
Ela48 Bedeutung:

Hummeln im Hintern haben – voller Energie/Tatendrang sein, nicht still sitzen können, auch: Zappelphilip; derb: Hummeln im Arsch haben

Die Herkunft dieser Redewendung mit der tierischen Alliteration bezieht sich auf die Hummel, die ständig auf der Suche nach Nektar ist und darum ruhelos hin- und herfliegt. Die Vorstellung liegt nahe, dass jemand, der buchstäblich Hummeln im Hintern hat, sich nervös hin- und herbewegt, um sie schnell wieder loszuwerden. Schon Luther hat diese Redewendung in seiner Sprichwörtersammlung verwendet.
wintersixfour, morguefile
Ela
Ela48 Bedeutung:

Etwas auf die hohe Kante legen – Geld sparen

Herkunft:

Diese Redewendung kommt aus dem Mittelalter, als die Menschen ihr Geld noch nicht zu einer Bank brachten, sondern ihr Vermögen zuhause aufbewahrten.
Beliebte Verstecke waren die Kanten hoher, uneinsehbarer Möbelstücke, wie zum Beispiel der hölzerne Rahmen über dem Bett, an dem die schweren Vorhänge angebracht waren, oder auch in alten Truhen gab und gibt es noch eine „hohe Kante“ für Kostbarkeiten und Geld. Eine andere Deutung beschreibt Geldrollen, die hochkant gelagert wurden und somit auf der hohen Kante standen.
gracey, morguefile.com
Ela
Ela48 Bedeutung: Es zieht wie Hechtsuppe – Luftzug, stark ziehen, starke Zugluft

Herkunft:

Die Herkunft dieser Redewendung ist nicht sicher belegt. Zudem gibt es verschiedene Meinung über die Entstehung.
Zum einen vertreten manche die Ansicht, dass sich die Redewendung aus dem Eindeutschen einer jiddischen Wendung (hech: wie, supha: starker Wind/Sturm) entwickelt hat. Diese Möglichkeit steht auch im Duden beschrieben, jedoch konnte sie von Sprachwissenschaftlern nicht bis kaum nachgewiesen werden.
Alternativ bezieht sich die nächste Variante auf die Hechtsuppe, die dank Pfeffer und Meerrettich sehr scharf ist. Die Verwendung der Redensart ist für Preußen nachgewiesen worden, aber heute nicht mehr üblich. Eine Gemeinsamkeit könnte sein, dass durch die Gewürze der Genuss einer Hechtsuppe im Mund genauso „zieht“ wie ein kalter Luftzug. Aber überzeugen tut diese Variante nicht.
Eine letzte Theorie besteht darin, dass Fischsuppe allgemein zum Entfalten des vollen Geschmacks sehr lange „ziehen“ muss, dies gilt besonders für Hechtfleisch. Aus diesem Wortspiel mag die Redewendung entstanden sein.
clarita, morguefile.
Ela
Ela48 Bedeutung: Etwas Überflüssiges tun; etwas Sinnloses tun.

Herkunft
: Die Redensart geht zurück auf den griechischen Dichter Aristophanes. Zu seiner Zeit waren Silbermünzen im Umlauf, in die eine Eule geprägt war (die Eule galt den alten Griechen als Symbol der Klugheit). Aristophanes Heimatstadt Athen war sehr reich, und deshalb fand der Dichter es überflüssig, Geld (Eulen) dorthin zu schicken.

Interessant sind die Abwandlungen, die in der Folge entstanden sind und noch immer entstehen. So machte es in der Antike keinen Sinn, Krokodile nach Ägypten zu bringen oder in neuerer Zeit Kohlen nach Newcastle (wo sie ohnehin abgebaut werden) zu tragen.
Phraseo
Ela
Ela48 Bedeutung:

Das Zünglein an der Waage – ein relativ unbedeutender Sachverhalt, der jedoch den Ausschlag in einer wichtigen Sache gibt; ein entscheidender Faktor; eine Entscheidung hängt von einem Votum ab

Herkunft:

Das „Zünglein“ war früher der kleine Zeiger an einer Waage, die besonders Apotheker benutzten. Die Waage hatte zwei Schalen, in denen in der einen der zu wiegende Gegenstand gelegt wurde, während in der anderen Schale ein Gegengewicht für die Balance der Waagschalen sorgte, so dass das Gewicht ermittelt werden konnte. Für ein präziseres Ergebnis war der Zeiger in der Mitte wischen den Schalen da, das Zünglein, das je nach Belastung nach links oder rechts ausschlug und in der Mitte verharrte, sobald das Gewicht in beiden Schalen exakt gleich war. So reichte für das Zünglein schon der kleinste Gewichtsunterschied, um auf der Skala den Ausschlag zu geben.
southernfried, morguefile
Ela
Ela48
Bedeutung:

So einen Bart haben – etwas ist schon sehr alt, hat seine Wirkung verloren (z.B. ein Witz), ein altbekannter Witz

Herkunft:


Diese Redewendung gibt es seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Damals waren Vollbärte gerade aus der Mode gekommen und standen für etwas Altes, Rückständiges. Erzählt also heute jemand einen Witz, bei dem gesagt wird „Der hat schon soooo einen Bart“, ist der Witz schon sehr alt und/oder sehr bekannt, so dass er nicht mehr lustig ist.
hotblack, morguefile.com
Ela
Ela48 Bedeutung:

Jemandem etwas in die Schuhe schieben – jemandem unberechtigt die Schuld geben, eine falsche Schuldzuweisung machen.

Herkunft:

Jemandem etwas „in die Schuhe zu schieben“ war einmal ein alter Diebestrick. Früher gab es noch oft Schlafräume in Herbergen, die für mehrere Personen waren. Darunter war auch schnell mal ein Dieb, der die Gäste bestahl, besonders zu Zeiten der fahrenden Gesellen. Bemerkte jedoch mal einer den Diebstahl und veranlasste eine Durchsuchung, schob der Dieb schnell das Diebesgut in die Schuhe oder Kleider eines anderen und schob damit auch die Schuld auf ihn.
JeroenDijk, morguefile.com
Ela
Ela48 Ziemlich gruselig...

Bedeutung:
eine Belastung aus der Vergangenheit / etwas auf dem Gewissen haben; ein Geheimnis hüten; eine Schuld auf sich geladen haben.

Herkunft:


Früher durfte man ungetaufte Verstorbene nicht auf einem katholischen Friedhof beerdigen. Wenn ein ungetauftes Kind starb (was leider früher hin und wieder geschah), galt als einziger gesegnete Ort, wo das Tote vor bösen Mächten geschützt blieb, das Elternhaus. Deshalb wurden dort heimlich tote Kinder im Keller begraben. Der Keller bot sich dafür an, weil dort selten Gäste hineinkamen. Zudem war es dort kühl und die Böden bestanden früher häufig aus festgeklopfter Erde, so dass dort die Kadaver verwesen konnten.
Wikipedia
Ela
Ela48 Wie auf Rosen gebettet sein

Bedeutung:
Wie auf Rosen gebettet sein – Luxus/Komfort genießen, wohlhabend sein, verwöhnt/umsorgt werden, alle Bedürfnisse befriedigt haben

Herkunft:

Die Rose als Symbol des Glücks, der Freude und des Wohlstands wurde schon von den Römern und Griechen wertgeschätzt, sie war eines der höchsten Luxusgüter. Wahrscheinlich geht die Redewendung auf den Brauch zurück, dass die Römer früher im Liegen speisten und dabei buchstäblich auf Rosen gebettet waren.
PushPictures

Ela
Ela48 Herkunft:

Goldwaagen gelten als besonders empfindliche Messinstrumente. Beim Handeln ist es also wichtig, dass die Waage die exakte Menge misst, damit Verkäufer und Käufer den genauen Preis feststellen können.


„Du wägest dein Gold und Silber ein, warum wägest du nicht auch deine Worte auf der Goldwaage?“ Martin Luther wies folglich die Menschen darauf hin, verantwortungsvoller mit ihrer Wortwahl umzugehen. Dieser biblische Satz war entscheidend dafür, dass die Redensart der Goldwaage in die Umgangssprache einging.

Heute benutzen wir die Redewendung, wenn wir der Meinung sind, dass jemand die Worte des Gesprächspartners viel zu ernst nimmt. Wenn der Angesprochene die Worte sehr genau nimmt, vielleicht sogar beleidigt ist, so wird man ihm im Nachhinein sagen: „Nun leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage!“

Phrontis, Wikipedia

Ela
Ela48 Bedeutung:

Abwarten und Tee trinken – Geduld haben, sich gedulden

Herkunft:


Man kann nur vermuten, dass diese Redewendung von der Mahnung an Kranke herrührt, Geduld zu haben und abzuwarten, bis eine Krankheit ausgestanden ist. Neben der Bettruhe hilft dabei Tee trinken und eben abwarten. Der Ausspruch ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt und soll auf eine Ermahnung zurückgehen, die ein damals bekannter Schafhirte und Kräuterheilkundiger mit dem Namen Heinrich Ast seinen ungeduldigen Patienten mit auf den Weg gegeben hat.
mconnors, morguefile.com
Ela
Ela48 ich finde es besonders, das Du Deine Texte mit Fotos unterlegst.
Wir beide werden wohl allein bleiben mit unseren Sprichwörtern und Redewendungen, oder?
Außerdem finde ich den Wortdreher köstlich *lach
Danke!
Ela
anjeli

Die Tiere mussten aber auch für alles herhalten... ich hoffe,
die Hunde wurden nicht einfach so für die Felle getötet...
vorstellen kann ich es mir im Mittelalter...

( da ist mir doch tatsächlich ein Wortdreher im Text unterlaufen)

anjeli
Ela48 Blaues Blut in den Adern haben

Bedeutung:

Blaues Blut in den Adern haben – von adliger Herkunft sein

Herkunft:


Diese Redensart stammt aus der Zeit, als die Adligen niemals bei glühender Sonne auf den Feldern arbeiten mussten. So waren, im Gegensatz zu den Bauern, deren Haut deshalb tief gebräunt war, bei den Adligen die Adern unter der blassen Haut deutlich sichtbar. Blässe galt damals als vornehm, denn wer blass war, hatte genug Vermögen und es nicht nötig, auf dem Feld zu arbeiten.
Colin Davis, Wikipedia
Ela
Ela48 Bedeutung:

Jemandem Zunder geben – jemanden scharf kritisieren, zusetzen; anfeuern, antreiben; seine Wut an einer Person auslassen

Herkunft:


Bei Zunder (davon kommt das Wort „zünden“) handelt es sich um leicht entzündlichen Baumschwamm, der vor Erfindung von Streichhölzern für das Entzünden von Feuer mit Hilfe von Feuersteinen oder Glut verwendet wurde. Gibt eine Person einer anderen Zunder, kann das mehrere Variationen aufweisen. Damit begonnen, dass jemand angefeuert wird, beispielsweise bei einem Wettkampf, bis hin zu auflodernder Wut, die man an jemanden auslässt. Es gab einmal die Bezeichnung Zunderer oder Zundermann, denn das Sammeln von Zunder war früher ein eigener Beruf.

ali110, morguefile.com
Ela
Ela48
Das Gras wachsen hören

Bedeutung:

Das Gras wachsen hören – sehr gut hören können; gut informiert sein; sich über baldige oder eingebildete Probleme Gedanken machen, übervorsichtig/ängstlich sein; Entwicklungen vorzeitig erkennen können

Herkunft:

Diese Redewendung wird nachweisbar seit dem 15. Jahrhundert verwendet. Zu dieser Zeit wurde sie zunächst abschätzig für überkluge Menschen gebraucht. Erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts kam der Aspekt der Weisheit oder des Informiertseins hinzu. Früher gab es viele Redensarten für Sensibilität, die uns heute gar nicht mehr bekannt sind, zum Beispiel „die Krebse niesen hören“ oder „die Spinnen weben hören“.

Es heißt, die Redewendung geht auf die skandinavische Götter- und Heldensage „Edda“ aus dem 13. Jahrhundert zurück, in der über Heimdall, dem Wächter der Götter, erzählt wird, er habe so gute Ohren, dass er „das Gras auf der Erde und die Wolle auf den Schafen“ wachsen hören könne.

Menschen, die „das Gras wachsen hören“, sind oft etwas ängstlich oder gar panisch, weil sich manche sehr frühzeitig und unnötig Gedanken über wirkliche oder eingebildete Probleme machen. Sie glauben, schon durch kleinste Anzeichen erkennen zu können, wie sich etwas entwickeln wird. Es sind also sehr sensible Menschen, die einen scharfen Spürsinn und sehr gute „Antennen“ haben.
kahanaboy, morguefile.com
Ela
Ela48 Den Vogel abschießen

Bedeutung:
Den Vogel abschießen – mit etwas erfolgreich sein, für Begeisterung sorgen, eine gute/die beste Leistung abgeben; im Negativen: erfolglos sein, etwas Peinliches tun, Unmut erregen

Herkunft:

Im Mittelalter entstand der Brauch des Vogelschießens, als die Männer einer Stadt zur Verteidigung dieser das Schießen üben mussten. Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Variante für Kinder mit Luftgewehren oder Pfeil und Bogen. Dazu gilt es, einen aus mehreren Teilen bestehenden hölzernen Vogel von einer langen Stange herunterzuschießen. Wer den Vogel teilt oder den letzten Teil des Vogels abschießt, wird Schützenkönig und schießt buchstäblich den Vogel ab.

Der Brauch ist heutzutage tatsächlich noch verbreitet, wie beispielsweise in Teilen Schleswig-Holsteins oder des Münsterlandes.
Wikipedia
Ela
Ela48 schön, Du bist wieder da und ich habe mich sehr amüsiert *lach.
Danke!
Ela
anjeli und ich habe alles nachgelesen, was du eingestellt hast...

Gehe dahin wo der Pfeffer wächst habe ich mal verärgert zu meinen Mann (er war gebürtig aus Pakistan) gesagt...
Er schaute mich erstaunt und verwundert an, er hatte diese Äußerung noch nie gehört...
Ich erklärte ihm die Redensart und lachte...
er lachte auch und meinte, so weit weg von dir wünscht du mich...



Nur keine Torschlußpanik bekommen, das wird auch oft noch gesagt...

Grüßle anjeli
Ela48 Dier Ausdruck hat auch meine Mutter und Großmutter gebraucht

Blümchenkaffee

Bedeutung:

Blümchenkaffee – ein sehr dünn geratener Kaffee, bei dem man noch das am Grund der Kaffeetasse aufgemalte Blümchen gut erkennen kann.

Herkunft:

Die Bezeichnung ist auf die Meißener Porzellanmanufaktur zurückzuführen. Das Motiv entstand um 1815 und war in der Biedermeierzeit sehr beliebt. Wenn diese Blume am Boden durchscheint, ist das ein Zeichen darauf, dass der Kaffee besonders dünn aufgebrüht ist, man bekommt also einen Blümchenkaffee serviert.

Der Ausdruck wurde in der bürgerlichen Gesellschaft abwertend als Zeichen von Geiz gebraucht, da ein Missverhältnis zwischen dem teuren Porzellan und dem sparsam verwendeten Kaffeepulver deutlich wurde.
makemake, Wikipedia
Ela48 "Jemandem die Hucke volllügen"

Bedeutung:

Jemandem die Hucke volllügen – jemanden gründlich anlügen, eine Menge Lügen auftischen

Herkunft:

Der Begriff „Hucke“ ist ein altertümlicher Begriff für eine schwere Last, die auf dem Rücken getragen wurde. Die Redewendung weist darauf hin, dass die gutgläubige Person, die auf so einen Lügner hereinfällt, an den Folgen manchmal schwer zu tragen hat.
duboix, morguefile.com
Ela
Ela48
Bei jemandem ein Stein im/am Brett haben

Bedeutung:

Bei jemandem ein Stein im/am Brett haben – jemandes Wohlwollen genießen, jemandem sympathisch sein
Bei jemandem ein Stein im/am Brett haben


Herkunft:
Der Ursprung dieser Redewendung liegt in einem Brettspiel namens „Puffspiel“ oder auch „Tricktrack“. Wer zwei nebeneinander liegende Felder mit seinen Steinen belegt, hat einen guten Stein im Brett, weil er so seinem Mitspieler das Gewinnen erschwert. Metaphorisch wird ein guter Freund, der einem zur Seite steht, als „guter Stein im Brett“ bezeichnet. Schon 1529 findet man die Redensart in Joh. Agricolas „Sprichwörtersammlung“: „Ich hab eyn guten steyn im brett"
© duboix, morguefile.com
Ela
Ela48
Von Tuten und Blasen keine Ahnung haben

Bedeutung:

Von Tuten und Blasen keine Ahnung haben – von etwas keine Ahnung haben, inkompetent sein.

Herkunft:


Diese Redewendung stammt aus dem späten Mittelalter. Früher, als es noch keine Alarmanlagen gab, gingen Nachtwächter durch die Straßen, um nach dem Rechten zu sehen. Bei Gefahr von Feuer, Angriffen oder Einbrechern bliesen sie ins Horn, um die Einwohner zu warnen, kündigten durch Tuten in ihre Tröten die Sperrstunde an und löschten mit einem Blasebalg die Straßenlampen, die früher noch Öllampen waren. Diese Arbeit war in den Städten am wenigsten angesehen, da man sonst nicht können musste, als wachzubleiben, herumzugehen und bei Bedarf ins Horn zu blasen. Wer noch nicht einmal dies auf die Reihe bekam, galt als dumm und schien zu nichts zu gebrauchen zu sein.


wikipedia
Ela
Ela48 Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen

Bedeutung:


Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen – jemand ist ablehnend, autoritär/streng, unfreundlich, schwer umgänglich
Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen

Herkunft:
Diese Redewendung stammt aus dem Mittelalter, als Kirschen noch sehr teuer und selten waren und nur die Wohlhabenden sich diesen Luxus leisten konnten. Manchmal trafen sie sich auch zum gemeinsamen Kirschen essen. Ab und zu mischten sich bei diesen Treffen auch einfache Leute darunter, wenn allerdings die Reichen die ungebetenen Gäste entdeckten, wurden diese so lange mit Kirschkernen und -stielen bespuckt, bis sie flüchteten. Mit ihnen war also nicht gut Kirschen essen.
Wer hätte das gedacht...Ich nicht*s

Ela
© almogaver, morguefile.com
Ela48 Auf Wolke 7 schweben

Bedeutung:

Auf Wolke 7 schweben – verliebt sein; entrückt, in Hochstimmung, sehr glücklich sein; manchmal auch ein wen
Herkunft:

In der Bibel steht, dass der Himmel aus verschiedenen Schichten besteht und in der höchsten Schicht, also „im siebten Himmel“, soll Gott mit den Engeln leben. Der zweite Brief des Paulus an die Korinther ist ein Beleg für die Herkunft der Redewendung. Die Apokryphen stehen zwar nicht in der Bibel, liefern zum anderen aber Hinweise in noch früheren Aufzeichnungen, dass der Himmel aus sieben Schichten bestehen soll. Wer also „auf Wolke 7 schwebt“ oder im „siebten Himmel“ ist, der hat das höchste Glück erreicht und ist bei heutigem Gebrauch meist sehr glücklich oder verliebt.

click, morguefile.com
Ela
Ela48 Wo der Pfeffer wächst

Bedeutung: Wo der Pfeffer wächst – in weiter Ferne, unerreichbar Herkunft: Wünschen wir jemanden, den wir nicht leiden können, dorthin, „wo der Pfeffer“ wächst, soll dieser ganz weit weg verschwinden und am besten nicht wiederkommen.

Der Pfeffer kommt ursprünglich aus Indien und war damals, als es noch keine Flugzeuge gab, ganz schön weit weg und praktisch unerreichbar. Man sagt auch, dass die Menschen früher gar nicht so genau wussten, woher der Pfeffer eigentlich kommt, es musste daher ganz schön weit weg sein.
Und so sagte man schon damals, jemand solle dahin verschwinden, wo der Pfeffer wächst. Einer der ersten Belege dafür war Thomas Murner 1512, der die Redensart in der „Narrenbeschwörung“ erwähnte.


© mconnors, morguefile.com
Ela48 Wo drückt der Schuh?
Bedeutung: Wo drückt der Schuh? – Wo ist das Problem? Was stimmt nicht?

Herkunft: Besonders Frauen kennen das: Neue Schuhe sehen schön aus, noch ganz glänzend und sauber, aber wenn sie noch nicht eingelaufen sind oder etwas zu klein sind, kann der Schuh schon mal drücken. So wird im übertragenen Sinn die drückende Stelle mit Kummer und Sorge gleichgesetzt. Schon die alten Römer taten den Ausspruch, der übersetzt heißt: „Niemand außer mir weiß, wo mich der Schuh drückt.“ Also nur jemand selbst weiß, welche Stelle/Sorge ihn gerade drückt.

Alle Wege führen nach Rom
Bedeutung:

Alle Wege führen nach Rom – mehrere Lösungsmöglichkeiten für ein Problem; mehrere Wege, um zum Ziel zu kommen
Alle Wege führen nach Rom


Herkunft:

Die Herkunft dieser Redewendung ist nicht sicher belegt. Man vermutet aber, dass der Ursprung darin liegt, dass in der Antike Rom das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum war. Darüber hinaus hatte Kaiser Augustus im Jahre 20 v. Chr. auf dem Forum Romanum eine vergoldete Säule aufgestellt, auf der die Namen aller Hauptstädte der Provinzen des Römischen Reiches mit ihrer Entfernung zu Rom aufgeführt waren. So mag für den Betrachter der Säule der Eindruck entstanden sein, alle Wege führten nach Rom.
jdurham, morguefile.com

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen

Bedeutung:

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen – etwas Offensichtliches/Naheliegendes übersehen, die Lösung eines Problems vor lauter Auswahlmöglichkeiten nicht erkennen, keinen Durchblick haben; etwas, was man sucht, nicht finden, obwohl es genau vor einem liegt
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen,


Herkunft:

Zur Verbreitung dieser Redensart in Deutschland hat maßgeblich der Dichter und Übersetzer Christoph Martin Wieland (1733-1813) beigetragen, der die Wendung in Anlehnung an antiken Vorbildern wiederholt in seinen Werken verwendete, zum Beispiel: „Die Herren dieser Art blendt oft zu vieles Licht, Sie sehn den Wald vor lauter Bäumen nicht“ (aus „Musarion“). Zu seiner Zeit, der Aufklärung, zählte er neben Lessing und Lichtenberg zu den einflussreichsten und wichtigsten deutschen Dichtern.
sebastiano, morguefile.com

Ela
Ela48 Wir bereichern uns gegenseitig. Freue mich darüber.
DANKE!
Ela
anjeli Der römische Kaiser Vespasian sanierte innerhalb von 10 Jahren das marode Rom...

er ließ u. a. öffentliche Bedürfnisanstalten besteuern...
sein Sohn Titus kritisierte ihn und er antwortete zurechtweisend

Non olet (es riecht nicht) damit meinte er das Gold...

Die Nachwelt machte daraus die Redewendung

Geld stinkt nicht

Kaiser Vespasian

Ich habe mal einen Link gemacht um zu dokumentieren was dieser Kaiser Verspasian alles erreicht hat... vielleicht ein Beispiel für marode Volkswirtschaften der heutigen Zeit...

Durch den Link habe ich jetzt gelernt, dass die Pariser Aborte "vespasienes" genannt wurden...

Die Römer waren bezüglich der Bedürfnisanstalten sehr fortschrittlich... das belegen Ausgrabungen u. a. in Köln...
Das Mittelalter stank bis zum Himmel, weil jeder seine Nachlassenschaften auf die Straße kippte...
Auch gab es sogenannte Abtrittsanbieter, die ihre Tätigkeit bis ins 19. Jhd. ausübten...
sie waren mit Eimern bewaffnet und einem langen weiten Mantel und gingen durch die Stadt... hatte jemand ein Bedürfnis, konnte er sich auf den Eimer setzen, der weite Mantel verdeckte ihn...

Wohin die Abtrittanbieter die Hinterlassenschaften hin kippten, ist mir nicht bekannt...

anjeli, zwinkert euch mal zu
Ela48 meine Güte, wie interessant und aufschlussreich.
Auch ich sage diesen Spruch des öfteren.
Danke Dir.
Ela
anjeli wie ich es im Kopf habe...

Interessant und zum Schmunzeln... bei deinem Nachtrag ist: der Vergleich der Puppen mit den leichten Mädchen...



Diese Redewendung hat gar nichts mit Hasen zu tun...
sie geht auf einen Juristen mit Namen Victor von Hase aus dem 19. Jhd. zurück...

Als Victor von Hase Jurastudent in Heidelberg war, half er mal einem Kommilitonen, der beim Duell einen Menschen erschossen hat... er musste fliehen und so verlor V. von Hase wie zufällig seinen Ausweis... den dann der richtige gefunden hat...
Als er in Straßburg war, warf er den Ausweis weg... der wurde gefunden und nach Heidelberg geschickt...
Victor von Hase wurde angeklagt... vor Gericht sagte er den berühmten Spruch

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts

Ganz schnell machte der Ausspruch die Runde und ist bis heute noch gebräuchlich...

Ich sage ihn auch oft...

Grüßle anjeli
Ela48 Sich wie gerädert fühlen
Bedeutung:
Sich wie gerädert fühlen – sich völlig erschöpft fühlen, müde sein, sich zerschlagen fühlen
Herkunft: Das „Rädern“ war im Mittealter eine Art der Todesstrafe für Kapitalverbrechen, in Deutschland und Frankreich noch bis zum frühen 19. Jahrhundert. Demnach wurde der Verurteilte auf einem besonderen Rad festgebunden und mit einem Hammer oder einer Eisenstange (Frankreich) von unten bis oben die Gliedmaßen bzw. Gelenkverbindungen zertrümmert. Die dann mitunter noch lebende Person wurde anschließend auf ein Wagenrad geflochten auf einem Pfahl zur Schau gestellt.
© jaks, morguefile.com
Der Todeskampf dauerte manchmal noch mehrere Tage.
Wie grausam..
Manchmal sagt man sehr unbedarft "ich fühle mich wie gerädert"..


Zieh Leine
Bedeutung: – Verschwinde! Hau ab! Barsche Aufforderung, zu gehen.

Herkunft:
Diese Redensart kommt vermutlich aus der Binnenschifffahrt. Früher zogen Knechte oder Pferde die Kähne auf den Flüssen stromaufwärts. In ärmeren Gegenden der Erde ist es auch heute noch üblich, dass Lasttiere oder Menschen die Kähne ziehen, das nennt sich „treideln“.
© Paul A. Souders/CORBIS

Die Fäden ziehen
Die Fäden ziehen

Bedeutung: Die Fäden ziehen -Vorgänge (zum eigenen Vorteil) lenken, (heimlich) Vorkehrungen treffen, Macht besitzen (und ausnutzen), bei einer Intrige oder einem Hinterhalt mitwirken

Herkunft: Der Ursprung dieser Redewendung liegt im Marionettenspiel. Die Puppen werden von den Marionettenspielern durch die dünnen Fäden an Kopf, Armen und Beinen gelenkt – heimlich, so dass das Publikum davon nichts sieht.
© seemann, morguefile.com
Es ist schon erstaunlich wie oft man diese Art von Redewendungen hört und sie auch so selbstverständlich gebraucht..

Ela
Ela48 Zu Deinen Ausführungen noch ein paar Zusatzinformationen, wenn Du erlaubst:

Der Ursprung der Redewendung »bis in die Puppen schlafen« oder anders »bis in die Puppen aufbleiben«, »bis in die Puppen arbeiten, fernsehen« etc. mit der Bedeutung von ›sehr lange‹ stammt aus dem Berlin des 18. Jahrhundert.
.. gibt weiter an, dass die Berliner am Wochenende Spaziergänge »bis in die Puppen« zu machen pflegten. Zu Fuß war dies damals vom Stadtkern aus ein sehr weiter Weg. Von der räumlichen wurde diese Wendung auf die zeitliche Ausdehnung übertragen und wird so noch heute im Sinne von ›sehr lange‹ verwendet.
Im gleichen Zusammenhang entstanden auch verwandte Wendungen wie »Das geht über die Puppen« mit der Bedeutung »Das übersteigt das Maß«. Da man bekanntermaßen (so das »Deutsche Sprichwörter-Lexikon«) Anstoß an den nackten Götterfiguren nahm, empörte man sich so auch über leicht bekleidete Mädchen mit dem Ausspruch »Das geht noch über die Puppen«.
Ela
anjeli schlafen... soll ausdrücken, dass es sehr lange ist...

Der Ausdruck kommt aus Berlin...
Berlin war ja früher ein Dorf... und im Tiergarten standen Figuren/Skulpturen aus der griechischen Mythologie...



der Weg bis zum Tiergarten war sehr lang für die Berliner Bürger...
Die Berliner nannten diese Skulpturen liebevoll Puppen und so sagten sie - Wir gehen zu den Puppen...
Und so kam es dann zu dem Ausspruch Bis in die Puppen schlafen

Ela, liebe Grüße an dich und an alle, die hier vorbei schauen...

anjeli
Ela48 "Das Zünglein an der Waage"

Bedeutung:
Das Zünglein an der Waage – ein relativ unbedeutender Sachverhalt, der jedoch den Ausschlag in einer wichtigen Sache gibt; ein entscheidender Faktor; eine Entscheidung hängt von einem Votum ab Herkunft: Das „Zünglein“ war früher der kleine Zeiger an einer Waage, die besonders Apotheker benutzten. Die Waage hatte zwei Schalen, in denen in der einen der zu wiegende Gegenstand gelegt wurde, während in der anderen Schale ein Gegengewicht für die Balance der Waagschalen sorgte, so dass das Gewicht ermittelt werden
© southernfried

"Blauer Brief"

Bedeutung:
Blauer Brief -Mahnbrief der Schule und auch des Arbeitgebers: eine schriftliche Mitteilung von der Schule an die Eltern versetzungsgefährdeter Schüler; Kündigungsschreiben Herkunft: Nicht nur Schüler bekommen blaue Briefe nach Hause geschickt, sondern auch Kündigungsschreiben vom Arbeitgeber werden „blaue Briefe“ genannt. Von daher kommt auch die Bedeutung dieser Redewendung. Im 19. Jahrhundert schickte das preußische Kabinett in blaue Briefumschläge verpackte Schreiben an jene Offiziere, die ihre Arbeit niederlegen sollten. Schon vor 200 Jahren mussten also Offiziere nach einem blauen Brief
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"Für jemanden in die Bresche springen"
Bedeutung:

Für jemanden in die Bresche springen – sich für jemanden einsetzen/eintreten/einspringen, in der Not helfen Herkunft: Diese Redewendung kommt aus dem Militärwesen. Bei der mittelalterlichen Kriegsführung früher wurden bei der Eroberung einer Burg die hohen Befestigungsanlagen überwunden werden. Da dies meist unmöglich war, höhlten die Angreifer eine Stelle im Mauerwerk so lange aus, bis eine Öffnung entstand, durch die sie in das Innere der Burg gelangten. Die Menschen auf der anderen Seite bemühten sich, die Eindringlinge aufzuhalten. Die Mutigsten unter ihnen sprangen in den entstandenen Riss in der Mauer, die Bresche (fränkisch „breka“ – Bruch, rückentlehnt ins Deutsche über franz. „brèche“ und ital. „breccia“ Ende des 16. Jahrhunderts) und bekämpften die Feinde.

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Viel Freude beim Lesen
Ela
Ela48 Super gemacht und sehr interessant!
Hast Du noch mehr Redewendungen und Sprichwörter?
lieber Gruß und einen guten erfolgreichen W
ochenbeginn!

herzlichen Gruß, Ela
anjeli Pfingstmontag ist immer Mühlentag bei uns und auch anderswo...
Meine Enkelinnen und ich waren dort und haben an einer Führung durch das Heimatmuseum... das in der ehemaligen Mühle untergebracht ist, teilgenommen...

Der Führer erzählte uns dann von der Bedeutung der Redewendungen...







Wir haben auch etwas gewusst und zwar Den Löffel abgeben das konnten wir auch erklären und bekamen von den anderen Besuchern Applaus...

Erklärung: Den Löffel abgeben
Früher trugen die Menschen ihren Löffel am Gürtel... wechselten sie die Stelle oder starben sie, dann mussten sie den Löffel abgeben...
viele Familien waren so arm, da hatte nur einer... Großvater einen Löffel, starb er, dann gab er den Löffel ab und dieser wurde vererbt...

Ich habe einen Link zu meinem damaligen, wer möchte, der kann ja nachlesen...

BlogEs klappert die Mühle am Pfingstmontag im Ruhrpott

Liebe Grüße an Ela von

anjeli
Ela48 Bedeutung

Keinen Pfifferling wert sein – wertlos sein


Herkunft:[/b]

Der Pfifferling kommt in einigen Redewendungen vor. Keinen Pfifferling wert sein, auf etwas keinen Pfifferling geben, das kümmert mich einen Pfifferling! Früher kam der Speisepilz wohl in so großen Mengen vor, dass er so billig war, dass er schon fast wertlos war. Als Sinnbild des Wertlosen wird er schon seit dem 16. Jahrhundert gebraucht.




Jemandem etwas in die Schuhe schieben

Bedeutung:

Jemandem etwas in die Schuhe schieben – jemandem unberechtigt die Schuld geben, eine falsche Schuldzuweisung machen

Herkunft:


Jemandem etwas „in die Schuhe zu schieben“ war einmal ein alter Diebestrick. Früher gab es noch oft Schlafräume in Herbergen, die für mehrere Personen waren. Darunter war auch schnell mal ein Dieb, der die Gäste bestahl, besonders zu Zeiten der fahrenden Gesellen. Bemerkte jedoch mal einer den Diebstahl und veranlasste eine Durchsuchung, schob der Dieb schnell das Diebesgut in die Schuhe oder Kleider eines anderen und schob damit auch die Schuld auf ihn.


Trittbrett-Fahrer

Bedeutung:

Trittbrett-Fahrer – jemand, der sich an Ideen anderer bedient, sie als seine eigenen ausgibt
Trittbrett-Fahrer


Herkunft:

Früher gab es an öffentlichen Verkehrsmitteln noch Trittbretter als Einstiegshilfe. Kurz vor Abfahrt stellten sich gern Schwarzfahrer darauf, die für die Fahrt nicht bezahlten und auf diese Weise umsonst mitfuhren. Sie bekamen also eine Leistung, für die sie nichts bezahlt oder nichts getan hatten – die Trittbretter sind heute zwar nicht mehr verbreitet, die Trittbrett-Fahrer gibt es aber immer noch. Der Begriff ist vor allem aus der Kriminalistik bekannt, bei der Verbrecher, die bereits geschehene Verbrechen und Vorgenhensweisen nachahmen, als Trittbrett-Fahrer bezeichnet werden.
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Ela
Viel Spaß beim Lesen
Ela48 finde eich toll!
Freue mich schon, über Deine Redenswendungen und ihre Bedeutungen.
Ich fand dieses Theme sehr interessant!
Wünsche Dir einen schönen Sonntag
herzlichen Gruß, Ela
anjeli viele davon sind im Mittelalter entstanden... auch aus der Jägersprache ist einiges entstanden...

z. B.
durch die Lappen gegangen...
kennt jeder als etwas verloren gegangen oder wenn bei der Schnäppchenjagd... das begehrte Teil ein anderer gekauft hat...

Bedeutung: Das Wild wurde eingekreist mit großen Lappen, die aufgehängt wurden oder gespannt waren... manche Tiere ließen sich wohl nicht beirren und sind eben durch die Lappen gegangen...

Grüßle von anjeli...

Ela, ich komme wieder... ich habe noch Collagen... weil ich mal was im Gruppenblog gemacht habe... aber die Collagen haben eine Größe, die nicht mehr bei PicR angenommen werden... so muss ich das Format ändern...
Ela48 Jemandem Zunder geben

Bedeutung:

Jemandem Zunder geben – jemanden scharf kritisieren, zusetzen; anfeuern, antreiben; seine Wut an einer Person auslassen

Herkunft:


Bei Zunder (davon kommt das Wort „zünden“) handelt es sich um leicht entzündlichen Baumschwamm, der vor Erfindung von Streichhölzern für das Entzünden von Feuer mit Hilfe von Feuersteinen oder Glut verwendet wurde. Gibt eine Person einer anderen Zunder, kann das mehrere Variationen aufweisen. Damit begonnen, dass jemand angefeuert wird, beispielsweise bei einem Wettkampf, bis hin zu auflodernder Wut, die man an jemanden auslässt. Es gab einmal die Bezeichnung Zunderer oder Zundermann, denn das Sammeln von Zunder war früher ein eigener Beruf.

Die Trauben hängen zu hoch

Bedeutung:

Die Trauben hängen zu hoch – die Wünsche sind unerfüllbar, etwas ist unerreichbar
Herkunft:

Diese Redewendung entwickelte sich aus der Fabel des Dichters Äsop im 6. Jhd. vor Christi „Der Fuchs und die Trauben“. Darin versucht ein Fuchs vergeblich, an Weintrauben heranzukommen, die über ihm wachsen. Als er sie nicht erreichen kann, tut er so, als wolle er sie eh nicht. „Sie sind mir sowieso noch zu sauer“, sagt er. Das kennen wir heute noch: Wenn wir etwas nicht haben können, tun wir so, als ob wir es nicht wollen. Die Verwendung als Redewendung ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.


Jemanden über den Tisch ziehen
Herkunft:

Diese Redensart stammt aus dem Bayrischen. Dort gibt es eine Art Kraftsport namens „Fingerhakeln“, bei dem es darum geht, dass zwei gegenübersitzende Kontrahenten ihre Mittelfinger ineinander verhaken und so versuchen, den Gegner zu sich heran „über den Tisch zu ziehen“.

Internet war wieder behilflich
Ela
Ela48
"Wie ein Phönix aus der Asche":


Bedeutung: Wie ein Phönix aus der Asche steigen/auferstehen/(sich) erheben – sich nach einer Niederlage wieder aufraffen, sich nach einem schweren Schlag (unerwartet) wieder erholen, etwas verloren geglaubtes erscheint wieder in neuem Glanz Herkunft: Die Redewendung resultiert aus der Mythologie, die sich um den Vogel Phönix (von altägyptisch benu: „Der Wiedergeborene/Der neugeborene Sohn“; lateinisch phoenix)
rankt. Das Fabelwesen gab es bereits in der ägyptischen Mythologie, in der Benu, zunächst in Form eines Reihers, alle paar hundert Jahre erscheint, in den ersten

Ela, alles gefunden im net...

"Das Geld zum Fenster hinauswerfen":

Bedeutung: Das Geld zum Fenster hinaus werfen – verschwenderisch mit Geld umgehen, Geld für unnütze Sachen ausgeben/vergeuden/verprassen Herkunft: Am alten Rathaus in Regensburg gibt es ein Fenster, in dem früher der Kaiser stand, um sich vom Volk auf dem heutigen Rathausplatz huldigen zu lassen. In diesem Rathaus fand 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag statt und bezeichnete die Ständevertretung im Heiligen Römischen Reich. Von hier aus warf der Kaiser Münzen aus dem Fenster, für die Armen im Volk.

"Sich freuen wie ein Schneekönig":

Bedeutung: Sich freuen wie ein Schneekönig – sich sehr über etwas freuen Herkunft: Die Entstehung dieser Redensart haben wir einem kleinen Singvogel zu verdanken – dem Zaunkönig -, der nicht wie alle anderen Vögel im Winter in den Süden zieht, sondern auch bei Eis und Kälte noch trällert, scheinbar, als freue er sich wie ein Schneekönig. Der Begriff Schneekönig kommt aus dem mitteldeutschen Raum.
Ela48 Etwas unter den Tisch fallen lassen

Bedeutung: Etwas unter den Tisch fallen lassen – etwas verschweigen, etwas Unangenehmes nicht zur Sprache bringen, etwas unbeachtet/ungetan/unberücksichtigt lassen Herkunft:
Erklärung: Früher ließ man Knochen und andere unverdauliche Speisereste einfach unter den Tisch fallen, worüber sich dann die Haustiere freuten. Dies wurde irgendwann sprichwörtlich auf „unverdauliche“, also unangenehme Themen übertragen. So liegt etwas auf dem Tisch, was offen ausgeprochen wird, während man anderes, unangenehmes gerne „unter den Tisch fallen lässt“, oder sogar verschleiert: unter den Teppich kehrt.

Kohldampf haben
Bedeutung: Kohldampf haben/schieben – großen Hunger haben, sehr hungrig sein, starken Appetit haben
Herkunft: Diese Redewendung kommt aus dem Rotwelschen. Rotwelsch entwickelte sich früher aus mehreren Dialekten unter Gaunern und Landstreichern. Da standen die Worte Koll(er) und Dampf beide für „Hunger“, daraus entstand Kohldampf. Und aus scheffen, was sein oder machen heißt, wurde irgendwann schieben. Erst im 19. Jahrhundert hat sich diese Redensart in der Umgangssprache durchgesetzt. Es gibt noch einige andere Ausdrücke aus dieser Sprache, wie „Wache schieben“.

Hand und Fuß haben
Bedeutung: Hand und Fuß haben – etwas ist gut durchdacht, ein solides Vorhaben, etwas ist vertrauenswürdig Herkunft: Diese Redensart entwickelte sich im Mittelalter. Ein intakter Körper hieß volle Belastbarkeit und Tauglichkeit. In dieser Zeit bedeutete das Abhacken eines der Gliedmaßen eine Einschränkung, wurde sogar die rechte Hand und der linke Fuß entfernt, bedeutete das die komplette Hilflosigkeit für einen Mann: Er konnte weder ein Pferd besteigen noch ein Schwert führen. Dementsprechend war dies oftmals eine schwerwiegendere Strafe als beispielsweise die […]

Reinen Tisch machen

Bedeutung: Reinen Tisch machen – etwas richtigstellen, etwas zugeben, etwas aus der Welt schaffen, erledigen, die Wahrheit sagen, sich aussprechen, vertragen, ein Missverständnis aufklären, für klare Verhältnisse sorgen
Herkunft: Die Entstehung dieser umgangssprachlichen Redewendung kommt von dem lateinischen Ausdruck tabula rasa („geglättete Tafel“, unbeschriebene Tafel – unbeschriebenes Blatt). Tabulae waren in der Antike Schreibtafeln, auf die man Zeichen ritzte. Da sie wachsüberzogen waren, konnte man sie nach leichtem Erwärmen oder Abziehen wieder zur tabula rasa machen, also in ein unbeschriebenes […]
Ela (gefunden im net)
Ela48 Eine ruhige Kugel schieben,
Wenig aktiv

Einen Bären aufbinden
Lügen, manchmal schelmisch

Einen Bock schießen
Fehler machen

Einen Denkzettel bekommen
Eine Lektion erteilt

Einen Eiertanz aufführen
Maßlos übertreiben

Einen Freibrief für etwas haben
Erlaubnis, alles zu tun

Einen Kater haben
Nebenwirkung von Alkoholgenuss

Einen Klotz am Bein haben
Einer Belastung ausgesetzt


Ela

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