Spartacus


 

In dem Roman "Spartacus", von Howard Fast, wird Varinia, seine Frau, nach dem Tod des Helden, der dem Werk seinen Namen gegeben hat, als Sklavin an einen Senator des Römischen Reiches verkauft, der in sie verliebt war. Als der Senator sieht, dass sie sich widerstandslos seinen Liebkosungen hingab, fragt der Senator: „Wirst du nicht versuchen, Widerstand zu leisten? Wo ist deine Liebe zu Spartacus?“ Varinia antwortet dann ruhig: „Du hast mich gekauft, ich bin dein Sklave, dein Eigentum, also gehört dir mein Körper, und du kannst damit machen, was du willst. Aber meine Seele wirst du nie haben: die wird immer Spartacus gehören.“
Als der Senator dies hört, befreit er Varinia. 

 
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    Man kann Körper einsperren, gewiss. Aber niemals die Seele. Die Seele hat Flügel. Deshalb ist es schwierig, einen Vogel im Käfig halten! Müsste ich dem armen Vogel erklären, warum er im Käfig sitzen muss - dass es eine Geste der Liebe ist, wenn ich ihn in einem Käfig halte, ihm seine natürliche Freiheit nehme? Wie sollte ich das bewerkstelligen? Weil ich ihn so mag? Weil ich ihm Wasser und Nahrung gebe? Aber das hat er doch auch in der Natur. Ist er im Käfig sicherer vor Räubern? 
Weshalb sollte das stimmen? Warum sollte er im Käfig sicherer sein? Der Vogel weiß von Natur aus, dass es Gefahren gibt. Doch er weiß auch, dass er zum Fliegen geschaffen wurde. Ich würde auch niemals Vögel züchten, weil ich sie wirklich liebe und ich ihnen ihr wertvollstes Gut nicht vorenthalten möchte: ihre FREIHEIT. 

   Wahre Liebe sperrt doch nicht ein, sie unterdrückt niemals. Wahre Liebe macht glücklich und frei. Ich kann Liebe auch nicht nur auf Menschen beziehen. Wenn ich in der Natur die Tiere liebe, gilt dann der Satz von der Freiheit nicht mehr?
Im alten Rom gab es unzählige Sklaven. Vergleiche ich heute diesen Sklaven mit unserem Vogel aus den vorhergehenden Gedanken, dann kommen doch etliche konvergente Denkweisen in den Vordergrund. Den meisten Sklaven in Rom, die aus irgendwelchen Beute- und Kriegszügen stammten, ging es verhältnismäßig gut! (Wie unseren Vögelchen!) Ausnahmen gab es natürlich, wie überall im menschlichen Leben! Und sie waren halt - trotz guter Behandlung - nicht f r e i !

 
 
 
 
dompfaff.jpg
 
   
   Es mag manch einem Sklaven besser gegangen sein als in seiner alten heimat, ersetzt das die Freiheit? Manch einem Vogel (beispielsweise wurden oft die Gimpel [Dompfaff] als Käfigtiere gehalten) würde es im Käfig, gut gefüttert und versorgt, besser gehen als in der kalten Winternacht, sicher. 
Warum aber würde er sofort davonfliegen, wenn die Möglichkeit dazu besteht? ---
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Liebe und Freiheit müssen sich ergänzen, dann erst wird wirksames Denken daraus! 


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