Sorgen oder was sonst ...
Was sind Sorgen? Ist das die Quintessenz aller unangenehmen Dinge, die wir unterlassen haben? Oder das Fazit aller Fehler, die übrig bleiben, wenn wir mehr wollen, als uns angemessen erschien? Ganz gleich, was immer wir als Einzelner darunter verstehen; Sorgen beinhalten immer und ausschließlich das, was uns selbst oder unseren Nächsten Kummer bereitet oder bereiten kann!
Seit ein paar Jahrzehnten hat sich in unserem Sprachschatz ein Wort eingenistet, das unsere Eltern noch nicht auf ihrer Sprachpalette hatten: Entsorgen! Sprachlich gesehen hat es die Bedeutung von »uns von den Sorgen befreien!«
Inhaltlich jedoch geht es genau diesen Möglichkeiten aus dem Wege, indem es auf Umwegen zu einem völlig neuen sächlichen Begriff wird - entsorgen!
Wenn wir Gegenstände entfernen, die wir nicht mehr brauchen, wenn wir etwas loswerden möchten, dann sprechen wir von »entsorgen« Beispielsweise »entsorge« ich meine uralten Computerteile, die ich schon längst loswerden wollte. Ich entsorge Videokassetten, die seit Jahren schon ihre Eigenschaft aufgegeben haben, ich entsorge meinen Hausmüll, ich entsorge dieses und jenes!
Haben mir diese Gegenstände, all diese Dinge, von denen ich mich endlich trennen will, hat mir dieser ganze Müll »Sorgen« bereitet? Ich denke, das hat überhaupt nichts mit Sorgen zu tun, es ist lediglich eine Floskel in unserer Sprache, die uns in Ermangelung eines anderen Begriffes einfach »zugeflogen« ist.
Entsorgen? Es ist doch gemeinhin so, dass wir Menschen immer und zu jeder Zeit etwas zu entsorgen haben. Oder glaubt vielleicht jemand, bei ihm wäre stets alles im Lot? Das wäre dann aber doch eine Fehleinschätzung, die schleunigst zu korrigieren ist!
In unseren Gedanken läuft oft alles wie Kraut und Rüben durcheinander, wir denken dies und jenes, behaupten manches, müssen oft auch zurückrudern. Wir ärgern uns in dieser Minute über eine Aussage, kurze Zeit später haben wir erkannt, dass der Gegenpart doch Recht hatte. Wir sind mit unseren Einschätzungen schnell bei der Hand - wie leicht ist es doch, an Vorurteilen festzuhalten. Etwas später stellen wir fest: Mensch, das stimmt ja so gar nicht!
Es sind unendlich viele Einzelheiten, mit dem unser Gehirn sich täglich auseinandersetzen muss. Wie kann es sein, dass alles - wirklich alles - richtig und fehlerlos bei uns ankommt - oder auch weitergeleitet wird?
Halten wir nun für immer an diesen Fehleinschätzungen fest? Oder haben wir den Mut zuzugeben: Ja, du hast Recht, ich bin einem Fehler aufgesessen!
Wenn wir nun genügend von diesen Trugschlüssen gesammelt haben, müssen wir sie doch auch einmal loswerden, nicht wahr? Oder aber mitschleppen bis zum St.Nimmerleinstag. Einfacher wäre es, sie zu
»entsorgen«! Für alle Zeiten abwerfen.
Eine Frage dazu: Wo lässt DU entsorgen? Wenn du die Antwort kennst, Gratulation! Du musst nicht mehr alles mit dir herumschleppen.
Und das Leben zeigt sich so, wie du es möchtest …
Kommentare (8)
Hi liebe Freunde! Ich denke, dass die Sorgen von uns allen, hübsch gebündelt auf einem Haufen liegend und mit einer Schleife versehen, einen kleinen Mount Everest ergeben würden.
Wie schön, dass wir wissen, dass - und wo wir alles "entsorgen" können, nicht?
Manchmal sind diese »Sorgen« nichts weiter als Ängste vor einem, nicht greifbaren und doch zu ahnenden 'Waterloo'! Es ist die Sorge um uns selbst! Oftmals verpackt in buntem Papier der Selbstgefälligkeit.
Weg damit, »Morgen« kommt gewiss! Ob ich mich darum sorge oder nicht.
Und 1. Petrus 5, 7, lieber Syrdal, ist schon die richtige Adresse, es ist auch kein Passwort nötig, never, es reicht mir auch Mt.6,9-13!
Dann muss ich nichts mehr entsorgen, da gibt es ein "autenthic-automatic-program".
Ich kann mir nicht helfen, ich finde diese Möglichkeit phänomenal!
meint Horst
Aber ja, lieber Horst, Mt.6,9-13 ist Boden und Richtschnur für alles im Leben... Darin ist „ALLES“ gesagt.
Sommerliche Grüße zu Dir von
Syrdal
Hallo lieber Horst,
jetzt im Urlaub "dort oben bei Euch in der Nähe", habe ich beim Abreisen festgestellt, dass das "Entsorgen" vom Gebrauchsmüll und das waren Hauptsächlich Verpackungen seitens der Industrie, noch komplizierter ist als hier bei uns in NRW.....es wird noch akribischer getrennt.....
Wir dürfen wenigstens noch die Bananenschale im Joghurtbecher lassen.
Kompliziert wird erst die Entsorgung des Elektromülls....
doch die "Entsorgung" der bedrückenden eigenen Belange und Ängste, die ist wohl am schwersten ? Dafür gibt es leider keine "Anweisungen", da muß man selber sehen wie man "Seelen-müll" los wird.
Auch die Zukunfts-sorgen sind da, doch völlig überflüssig, wie kann man damit umgehen? Dagegen könnte man höchstens das Hoffen, dass alles anders und gut kommt, setzen?
Danke für diesen Denk-Impuls
herzlichst
Renate
Allerhöchstens mache ich mir Sorgen oder Gedanken um die Zukunft meiner Enkel..., möchte, dass sie glücklich bleiben und auch noch etwas von dieser schönen Welt haben.
Kristine
Zum Entsorgen von Materiellem gibt es immer Wege. Zum Entsorgen von Mentalem aus der Vergangenheit nicht so viele. Zum Entorgen von Lebensängsten, die uns bedrängen, gibt es methodische Ansätze. Zum Entsorgen von uns, wenn nichts mehr läuft, gibt es hier nicht mal sinnvolle Lösungsvarianten.
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5, 7)
Wohl dem, der dies für sich anzuwenden weiß...
...meint
Syrdal
schöner Beitrag !
Zu deiner Frage : Wo lässt Du entsorgen - Ich kenne die Antwort und sie hilft mir mit dem ganzen Weltmüll klar zukommen .
einen gesegneten Start in die die neue Woche wünscht jochen
Hallo Horst, naja das ist ja mal ein Thema! Sorgen und nicht zu vergessen entsorgen. Ich trage ja schon einige "Sorgenfalten" mit mir rum und hoffe nur sie sind nicht ansteckend. Aber meine Lachfalten führen gegen sie einen erbitternden Kampf.
Nun zu dem entsorgen, ja da reicht für meine persönliche Entsorgung die relativ gute Verteilung meiner pulverförmigen Überreste in alle Winde.
Ich denke, damit kann man leben.
Danke für Deinen Diskussionsanstoß und entsorge Deine Sorgen.
Klaus