Sommerreise 2009 - Kleines Resümee (7-1) - Bilder und Musik
Sommerreise 2009 - Kleines Resümee (7-1)
Als Begleitmusik: Der erste Satz der Beethoven’schen „Großen Sonate für Hammerklavier in B-Dur (Allegro) op. 106; es spielt Wilhelm Backhaus.
Einige Bilder ...
Anhand des bereits vor der Reise hier vorgestellten Routenverlaufs ist ersichtlich, daß der größte Teil der Radreise durch das Gebiet der östlichen Bundesländer erfolgen würde. Für mich war und ist die östliche Region visuell und fotografisch besonders interessant. Denn für mich war das Gebiet der ehemaligen DDR immerhin vierzig Jahre gleichsam terra incognita. Gleichzeitig waren bzw. sind mir viele Orte über die Berliner Straßennamen bekannt und es und ist für mich immer noch faszinierend, wenn ich sehe und erlebe, wie diese Straßenamen in Form von Orten gleichsam Gestalt annehmen.
(Vielleicht muß ich dazu ergänzen, daß ich in den Jahren 1949 bis rund 1953 etliche Stadtteile und Straßen Berlins per Fahrrad detailliert kennengelernt hatte; hier besonders Tiergarten (Moabit), Wedding, Reinickendorf West und Ost, Lübars, Wittenau, Hermsdorf, Frohnau, Heiligensee, Tegel, Tegelort etc.)
Bekannt ist auch, daß aufgrund der anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der DDR Dörfer und Städte, Häuser, Straßen, Plätze eben kaum oder gar nicht modernisiert wurden bzw. werden konnten und somit architektonische und städtebauliche Bilder bieten, die man im Westen Deutschlands nicht mehr kennt. (Siehe dazu auch die Studie des ehemaligen Stadtbaumeisters Münchens: Scheuch, Erwin: „Die zweite Zerstörung Münchens“)
Natürlich geht es im Rahmen einer solchen Fahrradreise nicht darum, systematisch und dann vielleicht die Strecke und deren Höhepunkte noch künstlerisch abzulichten. Überhaupt: Was und wie fotografiert man Landschaften und Orte? Die bekannten Ansichten, wie man sie auf Postkarten und in Bildbänden findet? Oft in der persönlichen Variante; d.h. Person und Motiv. Tante Bertha vor dem Brandenburger Tor etwa. Bilder nach dem Zufallsprinzip, d.h. ohne jeden erkennbaren Zusammenhang. Sammlung bestimmter Motive: Tore, Türen, Fenster, Fassaden, Plätze etc. Bemerkenswerte, schöne, wichtige Stationen einer Reise? Bilder mit Menschen oder prinzipiell ohne ...? Eine systematische, etwa chronologische Folge der Bilder? Und wie fotografiert man bzw. was macht man aus den Bildern? Zufälliges, gedanken- und somit liebloses Abknipsen? Spontan visuelle Augenblicke festhalten? Eine Art fotografisches Tagebuch?
Von den mehreren tausend Bilder (die Bilder von Stralsund über Greifswald, Usedom bis nach Löcknitz einschließlich sind leider verloren gegangen) seien hier und in den nächsten Abschnitten nur einige Bilder vorgestellt.
Zunächst einige Bilder aus den neuen Bundesländern.
Sieht man einmal von den bekannten touristischen Orten ab – wie präsentieren sich kleine Orte?
http://lh6.ggpht.com/_X2X8BEelhvs/SuElg9ZF9sI/AAAAAAAAAEo/Ibwp1sm42E4/s640/teil-7-01.jpg[/img]
In Miesterhorst (Sachsen-Anhalt) kam ich an diesem Bahnhof vorbei, von dem mir Einheimische sagten, daß dieser noch in Betrieb sei, wie dies allerdings aufgrund der neuen Ausschilderung dann ersichtlich war.
Interessant, wie der Bahnhof der Webseite des Ortes wiedergegeben wird.
Nun kann eingewendet werden, daß es solche verwahrlosten Bahnhöfe – d.h. Bahnhöfe in diesem Zustand – nahezu massenweise gibt. Aber man kann nicht beides haben: Akzeptable Bahnhöfe mit etwa sanitären Einrichtungen, ausreichendem Personal [i]und den notwendigen Profit für die Aktionäre! Alles hat seinen Preis, auch die Privatisierung.
Noch ein präsentatives Gebäude in der Hauptstraße von Miesterhorst.
http://lh5.ggpht.com/_X2X8BEelhvs/SuEl8m4FmSI/AAAAAAAAAE8/eDhQ88xnD6U/s720/teil-7-05.jpg[/img]
Ein gewaltiger Sprung ... nach Wismar. Jeder kennt die Bilder des wunderschönen großen Marktplatzes, der schön restaurierten Häuser einiger Straßen, Bilder der großen Kirchen, des Heiliggeist-Spitals. (Das alles findet man massenweise im Internet, so natürlich auch auf der Webseite der Stadt.) Wenn man die Stadt abradelt, so sieht man etwa abseits der Innenstadt folgende Bilder ...
Dieses Nebeneinander von sehr schön restaurierten Häusern und verwahrlosten und verfallenden Häusern findet man in sehr vielen östlichen Orten und Städten, wobei drei Aspekte eine Rolle spielen:
- Findet sich noch ein kapitalkräftiger Eigentümer, der ein Interesse an der Restaurierung und Renovierung hat?
- Oder findet sich ein Finanzinvestor, der ebenfalls renoviert und restauriert?
- Und drittens: Was geschieht mit diesem renovierten und restaurierten Gebäude? Kann es überhaupt rentabel genutzt werden? (Oder springt eine entsprechende Rendite für den Investor heraus?)
Aus diesem Haus soll ein Wohn- und Pflegehaus für Patienten im Wachkoma entstehen, wie die Tafel den Vorübergehenden informierte.
Ein Sprung nach Laage; ein Ort auf dem Wege von Güstrow nach Stralsund. (Recht interessant: Ein Webportal ein Webportal zum Familiennamen und der Stadt Laage)
Ich kam so etwa gegen 19 Uhr in Laage an; das Rathaus stellt das Zentrum dar; die Straßen sind die Hautpstraßen von Laage.
Nun ist es nicht so, daß diese Situation nur charakteristisch für Orte in der ehemaligen DDR ist. Rückgang der Bevölkerung, demographische Verschiebung, Vergreisung, Veränderung der Infrastruktur, Verlust von Gewerbe, Geschäften und Arbeitsplätzen ... das findet man auch in Franken, Ostwestfalen, in Baden, in Orten auf der Schwäbischen Alb, in hessischen Regionen. Aussterbende Regionen, Dörfer ... (Seinerzeit hatten Pest und später der Dreißigjährige Krieg ebenfalls Orte und Regionen sterben lassen.)
Wieder ein Sprung. Radeln an der deutsch-polnischen Grenze. Plötzlich dieses Schild am Straßenrand.
Es wäre jetzt taktlos zu schildern, wie ich auf den Anblick dieses Schildes reagiert habe ... nachdem ich kreuz und quer durchs Land geradelt bin und eben etliches gesehen hatte. Die folgenden Bilder (nur eine kleine Auswahl) habe ich alle unmittelbar nach dem Anblick dieses Schildes aufgenommen.
Der Bevölkerungsrückgang und die demographische Verschiebung bringen es mit sich, daß die Orte und Regionen manchmal völlig menschenleer wirken und wohl auch sind; daß es wenig junge Menschen gibt (das ist etwa in den Städten an der Ostseeküste etwas anders, zumal sich in diesen Orte Universitäten und andere Hochschulen befinden, die aber ihrerseits nahezu händeringend nach Studenten suchen.)
Wie reagiert man auf solche Bilder? Was geht einem durch den Kopf? Was macht man in solchen Orten? Wenn sich die Gelegenheit ergab, suchte ich das Gespräch mit Menschen dort, wollte etwas über Ort und Region wissen, über die Wende und de Zeit danach, über die allgemeine und persönliche Entwicklung, über Prognosen etwa zum Ort und zur Region.
Wobei ich hier explizit hervorheben will, daß ich in der Regel bzw. in überwältigender Mehrzahl die Menschen in der ehemaligen DDR ausgesprochen freundlich, ja herzlich und kontaktbereit erlebt habe. (Im Falle von den kleineren Fahrradpannen hilfsbereit und findig ...) Für sie allerdings war es wohl (immer noch?) erstaunlich, daß jemand aus dem Westen (zumal in diesem Alter) durch ihre Region radelte: „Ja, was wollen Sie denn hier?“ „Macht Dir das Spaß?“
Im Abschnitt 7/2 folgen Bilder aus dem Städtchen Gartz (Oder), das auch unmittelbar an dieser hier erwähnten Strecke lag. Das Städtchen Gartz hatte ich bereits im Jahre 2005 durchradelt.
(Fortsetzung folgt)
[i]
Die olle Bertha
vom Niederrhein
Als Begleitmusik: Der erste Satz der Beethoven’schen „Großen Sonate für Hammerklavier in B-Dur (Allegro) op. 106; es spielt Wilhelm Backhaus.
Einige Bilder ...
Anhand des bereits vor der Reise hier vorgestellten Routenverlaufs ist ersichtlich, daß der größte Teil der Radreise durch das Gebiet der östlichen Bundesländer erfolgen würde. Für mich war und ist die östliche Region visuell und fotografisch besonders interessant. Denn für mich war das Gebiet der ehemaligen DDR immerhin vierzig Jahre gleichsam terra incognita. Gleichzeitig waren bzw. sind mir viele Orte über die Berliner Straßennamen bekannt und es und ist für mich immer noch faszinierend, wenn ich sehe und erlebe, wie diese Straßenamen in Form von Orten gleichsam Gestalt annehmen.
(Vielleicht muß ich dazu ergänzen, daß ich in den Jahren 1949 bis rund 1953 etliche Stadtteile und Straßen Berlins per Fahrrad detailliert kennengelernt hatte; hier besonders Tiergarten (Moabit), Wedding, Reinickendorf West und Ost, Lübars, Wittenau, Hermsdorf, Frohnau, Heiligensee, Tegel, Tegelort etc.)
Bekannt ist auch, daß aufgrund der anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der DDR Dörfer und Städte, Häuser, Straßen, Plätze eben kaum oder gar nicht modernisiert wurden bzw. werden konnten und somit architektonische und städtebauliche Bilder bieten, die man im Westen Deutschlands nicht mehr kennt. (Siehe dazu auch die Studie des ehemaligen Stadtbaumeisters Münchens: Scheuch, Erwin: „Die zweite Zerstörung Münchens“)
Natürlich geht es im Rahmen einer solchen Fahrradreise nicht darum, systematisch und dann vielleicht die Strecke und deren Höhepunkte noch künstlerisch abzulichten. Überhaupt: Was und wie fotografiert man Landschaften und Orte? Die bekannten Ansichten, wie man sie auf Postkarten und in Bildbänden findet? Oft in der persönlichen Variante; d.h. Person und Motiv. Tante Bertha vor dem Brandenburger Tor etwa. Bilder nach dem Zufallsprinzip, d.h. ohne jeden erkennbaren Zusammenhang. Sammlung bestimmter Motive: Tore, Türen, Fenster, Fassaden, Plätze etc. Bemerkenswerte, schöne, wichtige Stationen einer Reise? Bilder mit Menschen oder prinzipiell ohne ...? Eine systematische, etwa chronologische Folge der Bilder? Und wie fotografiert man bzw. was macht man aus den Bildern? Zufälliges, gedanken- und somit liebloses Abknipsen? Spontan visuelle Augenblicke festhalten? Eine Art fotografisches Tagebuch?
Von den mehreren tausend Bilder (die Bilder von Stralsund über Greifswald, Usedom bis nach Löcknitz einschließlich sind leider verloren gegangen) seien hier und in den nächsten Abschnitten nur einige Bilder vorgestellt.
Zunächst einige Bilder aus den neuen Bundesländern.
Sieht man einmal von den bekannten touristischen Orten ab – wie präsentieren sich kleine Orte?
http://lh6.ggpht.com/_X2X8BEelhvs/SuElg9ZF9sI/AAAAAAAAAEo/Ibwp1sm42E4/s640/teil-7-01.jpg[/img]
In Miesterhorst (Sachsen-Anhalt) kam ich an diesem Bahnhof vorbei, von dem mir Einheimische sagten, daß dieser noch in Betrieb sei, wie dies allerdings aufgrund der neuen Ausschilderung dann ersichtlich war.
Interessant, wie der Bahnhof der Webseite des Ortes wiedergegeben wird.
Nun kann eingewendet werden, daß es solche verwahrlosten Bahnhöfe – d.h. Bahnhöfe in diesem Zustand – nahezu massenweise gibt. Aber man kann nicht beides haben: Akzeptable Bahnhöfe mit etwa sanitären Einrichtungen, ausreichendem Personal [i]und den notwendigen Profit für die Aktionäre! Alles hat seinen Preis, auch die Privatisierung.
Noch ein präsentatives Gebäude in der Hauptstraße von Miesterhorst.
http://lh5.ggpht.com/_X2X8BEelhvs/SuEl8m4FmSI/AAAAAAAAAE8/eDhQ88xnD6U/s720/teil-7-05.jpg[/img]
Ein gewaltiger Sprung ... nach Wismar. Jeder kennt die Bilder des wunderschönen großen Marktplatzes, der schön restaurierten Häuser einiger Straßen, Bilder der großen Kirchen, des Heiliggeist-Spitals. (Das alles findet man massenweise im Internet, so natürlich auch auf der Webseite der Stadt.) Wenn man die Stadt abradelt, so sieht man etwa abseits der Innenstadt folgende Bilder ...
Dieses Nebeneinander von sehr schön restaurierten Häusern und verwahrlosten und verfallenden Häusern findet man in sehr vielen östlichen Orten und Städten, wobei drei Aspekte eine Rolle spielen:
- Findet sich noch ein kapitalkräftiger Eigentümer, der ein Interesse an der Restaurierung und Renovierung hat?
- Oder findet sich ein Finanzinvestor, der ebenfalls renoviert und restauriert?
- Und drittens: Was geschieht mit diesem renovierten und restaurierten Gebäude? Kann es überhaupt rentabel genutzt werden? (Oder springt eine entsprechende Rendite für den Investor heraus?)
Aus diesem Haus soll ein Wohn- und Pflegehaus für Patienten im Wachkoma entstehen, wie die Tafel den Vorübergehenden informierte.
Ein Sprung nach Laage; ein Ort auf dem Wege von Güstrow nach Stralsund. (Recht interessant: Ein Webportal ein Webportal zum Familiennamen und der Stadt Laage)
Ich kam so etwa gegen 19 Uhr in Laage an; das Rathaus stellt das Zentrum dar; die Straßen sind die Hautpstraßen von Laage.
Nun ist es nicht so, daß diese Situation nur charakteristisch für Orte in der ehemaligen DDR ist. Rückgang der Bevölkerung, demographische Verschiebung, Vergreisung, Veränderung der Infrastruktur, Verlust von Gewerbe, Geschäften und Arbeitsplätzen ... das findet man auch in Franken, Ostwestfalen, in Baden, in Orten auf der Schwäbischen Alb, in hessischen Regionen. Aussterbende Regionen, Dörfer ... (Seinerzeit hatten Pest und später der Dreißigjährige Krieg ebenfalls Orte und Regionen sterben lassen.)
Wieder ein Sprung. Radeln an der deutsch-polnischen Grenze. Plötzlich dieses Schild am Straßenrand.
Es wäre jetzt taktlos zu schildern, wie ich auf den Anblick dieses Schildes reagiert habe ... nachdem ich kreuz und quer durchs Land geradelt bin und eben etliches gesehen hatte. Die folgenden Bilder (nur eine kleine Auswahl) habe ich alle unmittelbar nach dem Anblick dieses Schildes aufgenommen.
Der Bevölkerungsrückgang und die demographische Verschiebung bringen es mit sich, daß die Orte und Regionen manchmal völlig menschenleer wirken und wohl auch sind; daß es wenig junge Menschen gibt (das ist etwa in den Städten an der Ostseeküste etwas anders, zumal sich in diesen Orte Universitäten und andere Hochschulen befinden, die aber ihrerseits nahezu händeringend nach Studenten suchen.)
Wie reagiert man auf solche Bilder? Was geht einem durch den Kopf? Was macht man in solchen Orten? Wenn sich die Gelegenheit ergab, suchte ich das Gespräch mit Menschen dort, wollte etwas über Ort und Region wissen, über die Wende und de Zeit danach, über die allgemeine und persönliche Entwicklung, über Prognosen etwa zum Ort und zur Region.
Wobei ich hier explizit hervorheben will, daß ich in der Regel bzw. in überwältigender Mehrzahl die Menschen in der ehemaligen DDR ausgesprochen freundlich, ja herzlich und kontaktbereit erlebt habe. (Im Falle von den kleineren Fahrradpannen hilfsbereit und findig ...) Für sie allerdings war es wohl (immer noch?) erstaunlich, daß jemand aus dem Westen (zumal in diesem Alter) durch ihre Region radelte: „Ja, was wollen Sie denn hier?“ „Macht Dir das Spaß?“
Im Abschnitt 7/2 folgen Bilder aus dem Städtchen Gartz (Oder), das auch unmittelbar an dieser hier erwähnten Strecke lag. Das Städtchen Gartz hatte ich bereits im Jahre 2005 durchradelt.
(Fortsetzung folgt)
[i]
Die olle Bertha
vom Niederrhein
Kommentare (2)
immergruen
in Thüringen, die sich ähnlich präsentieren wie die hier gezeigten Aufnahmen. In den meisten Fällen sind es ungeklärt Besitzverhältnisse, an denen eine Instandsetzung scheitert. Oft ist es aber auch so, dass , wenn die Häuser renoviert sind, die Wohnungen leer stehen bleiben, weil den dort lebenden Menschen die Mieten zu hoch sind. Durch die schlechten Einkommensverhältnisse können sich viele, vor allem ältere Menschen, so teure Wohnungen nicht leisten. Das ist meine Erfahrung. Aber hilfsbereit und zugänglich waren und sind sie schon, die Leute im Osten. Sie mussten sich immer gegenseitig helfen in ihrem Überlebenskampf und Nähe war selbstverständlich. Dort sagte man nicht:" Ruf mich mal an", es gab ja kaum jemanden, der ein Telefon hatte, sondern man sagte:" Komm doch mal vorbei!" Und das war ernst gemeint.
Vielen Dank, liebe bertha vom niederrhein ! Auch die Kehrseite hat Charme, wenn es auch ein morbider ist.i
immergruen
Vielen Dank, liebe bertha vom niederrhein ! Auch die Kehrseite hat Charme, wenn es auch ein morbider ist.i
immergruen
Ich habe es gar nicht so als Kehrseite gesehen ... ich habe es so genommen, wie es ist. Und diese Bilder - wie schon an anderer Stelle hier geschrieben - haben sich seit 1990 bei mir eingeprägt. Ob die (westlichen) Konsumfußgängerzonen in ihrer Eintönigkeit und Einfalt auf jeden Fall die bessere Alternative sind ...? Gesichtslose Straßen der Beliebigkeit. - Die Tour 2010 führt mich wieder in die ostdeutschen Regionen; ich arbeite schon daran. Morbider Charme: Vielleicht? Es ist vielleicht der Atem der Vergänglichkeit, der einen berührt ... auch persönlich existentiell, wenn man eben wie ich ein alter Mensch ist. Andererseits: Welche Bilder, welche erhaltene (wenn auch verfallende) Architektur, und nicht zuletzt: die Landschaften. Mit dem Vertrautwerden wächst meine Interesse und meine Liebe zu diesen Regionen; jedesmal Neues entdecken, am Vertrauten sich erfreuen ...
B.