Small Talk
Man begegnet sich ungewollt an irgendeinem Ort der Welt
Stellt sich vor,
redet über das Wetter,
evtl über den Grund des Besuches,
versucht ein gemeinsames Thema zu finden über das man reden könnte,
man hält sich mal krampfhaft mal locker an seinem Glas fest,
ist dankbar über das Angebot eines kleinen Kanapees,
eine kleine Unterbrechung, etwas gewonnene Zeit.
Plötzlich ändert sich etwas
man stellt fest man ist gedanklich auf einer Wellenlänge,
vielleicht hat man den gleichen Humor,
mag die selben Maler oder die gleiche Musik
man hat die gleichen Bücher gelesen,
oder war an den selben Orten,
im besten Fall hat man gemeinsame Bekannte…..
Aber dann holt einen die Realität ein....
Die Zeit, die Umstände sind falsch,
das Kratzen an der Oberfläche bleibt nur ein Kratzen,
tiefer will man nicht,
man lächelt sich zu,
denkt kurz darüber nach was wäre wenn…..
Und dann geht man mit seinem Glas in der Hand weiter
und wendet sich dem nächsten Gesprächspartner zu.
Kommentare (8)
@Globetrotter
Liebe Gisela
Allein schon dein Username weckt in mir tolle Erinnerungen, die leider mehr begrenzt wurden durch das Leben als mir lieb war . . .
Aber wie es so ist im Leben, es gibt immer wieder Gabelungen und man muss sich entscheiden.
Small Talk verstehe ich als eine unabhängige unverbindliche Kommunikation, die im Grunde nichts besagt. Jedoch kann sie auch Anfang einer langjährigen Freundschaft werden, wenn man sich darauf einlassen kann.
Müsste ich aber vorwiegend Small Talk praktizieren würde es mich langweilen. Ich denke, dass es die Majorität auch so empfindet. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass Small Talk eine Brücke zum Gegenüber sein kann.
Die eingefangene fotogene Allee der alten Bäume ist grandios.
Mit lieben Grüßen von
Ingrid
liebe Gisela,
Deinen wunderschönen Alleen-weg ging ich gerne , auch ohne Glas in der Hand.
Dazu ist mir eingefallen, bzw.aufgefallen, dass alle Moderatorinnen im TV meistens einen Kugelschreiber in der Hand halten., wenn sie zB eine talk-show leiten...
ob das eventuell auch ein "Schutz" vor mehr Nähe haben soll? Mit dem Kuli in der Hand wechseln sie auch ihre Gesprächspartner und Themen....so ähnlich, als ginge man mit dem Glas in der Hand zum Nächsten..
mit lieben Gruß
ladybird
Liebe Gisela,
Das kommt mir irgendwie bekannt vor.......... Aber stell dir diese Situation vor und du hättest KEIN Glas in der Hand, an dem du dich festhalten könntest - das wäre undenkbar! Jedoch mit dem Glas in der Hand bleiben die gemachten Gedanken später abrufbar und lassen das "was wäre, wenn....." nochmals zu..........
meint bevor sie sich schlafen legt
Jutta
PS: Übrigens eine wunderschöne Baumallee!!
@Jutta
Liebe Jutta,
danke für deinen Kommentar. Das Glas in der Hand ist mir, auf Empfängen immer sehr wichtig gewesen. Wohin sonst mit den Händen? Sie einfach in die Hosentaschen (so vorhanden, im kleinen Schwarzen ja eher nicht) zu stecken war halt ein absolutes No Go.
Die Baumallee befindet sich auf einer Plantage in Charleston in South Carolina. Die kleinen Häuschen waren Sklavenunterkünfte.
Liebe Grüsse
Gisela
Eigentlich schade um jede verpasste Gelegenheit sich näherzukommen. Ist es ein Zeichen unserer Zeit, dass vieles nur an der Oberfläche kratzt? Ist es vielleicht sogar "Angst" vor Nähe? Diese Fragen, liebe Globetrotter kommen beim Lesen deiner Erinnerungen auf.
Lieben Gruß
Brigitte
@Roxanna
Liebe Brigitte,
danke für deinen Kommentar. Schwer vorstellbar, aber es gab eine Zeit vor dem Mobiltelefon und dem Internet. Heute kann aus jedem, noch so flüchtigen Kontakt, Nähe entstehen, so denn 2 Menschen wollen. Damals war es anders, die Angst ist geblieben.
Liebe Grüße
Gisela
Hallo Globetrotter
Was wenn man nicht weitergeht, wenn man stehen bleibt
spürt, wie die Kratzer die Oberfläche durchbrechen.
Die Augen das Lächeln festhalten und man erkennt
dass das danach möglich sein könnte….
fragt der Boeuf