Selbstüberschätzung
….Der Homo sapiens nimmt entwicklungsgeschichtlich eine hohe, vielleicht sogar die höchste Stellung ein. Dass er „die Krone der Schöpfung“ sei, davon sind Viele auch persönlich überzeugt. Regenwürmer, Spinnen, Ratten – igitt, igitt! Und klar, wir bestimmen, was andere müssen und dürfen: Hunde, Kühe, Hühner.
….So ergibt sich, dass jedes Individuum einen unschätzbaren Wert hat, der sogar staatlich geschützt wird. Und das führt wiederum dazu, dass wir einerseits andere nach Wert und Wichtigkeit einordnen und andrerseits uns selbst einen Preis geben – auf die Gefahr, völlig daneben zu liegen.
….Nach welchen Maßstäben beurteilst du dich selber? Nimmst du Rücksicht auf das, was andere (über dich) denken? Fühlst du dich besser oder wertvoller als andre? Dürfen andere dich auf Fehler aufmerksam machen? Hast du schon einmal einen größeren Fehler eingestanden?
….Hast du schon mal gedacht: Dieser Silesio stellt ziemlich blöde Fragen?
Kommentare (8)
@Via
Darf ich dieses Meisterwerk in Form und Inhalt als Vorschlag in der mir nächsten Universität Oxford einreichen. Du müsstest dann allerdings noch den stürmischen Kanal überqueren, um deine Thesen zu verteidigen.
Frau Dr. Via, klänge das nicht gleich nach viel mehr?
Ein Bewunderer
@silesio
Um diese meine Thesen vor der erlauchten Oxford University zu verteidigen, schwämme oder schwömme (der Duden legt sich da nicht fest) ich durch den Kanal!
Mit dir als Fürsprecher ist mir ein Dr. h. c. gewiss 😁
Dankbare Grüße in die Midlands
Dieser Silesio stellt auf keinen Fall eine blöde Frage, sie ist nur, zumindest für mich nicht einfach zu beantworten.
Nein, ich denke nicht, dass ich mich wertvoller fühle als andere und natürlich darf man mich auf meine Fehler aufmerksam machen, auch wenn ich mit Lob selbstverständlich besser umgehen kann.😏 Ich bin bemüht mich selbst zu hinterfragen, aber natürlich sehe ich den Splitter im Auge der Anderen eher und lieber, als den Balken im eigenen.
Ich bemerke in meinem Alltag - trotz bester Vorsätze - nicht selten, dass ich über das Verhalten Anderer urteile und diese Be - Verurteilung später gerne reviediert hätte. Solange ich dieses gefällte Urteil nicht bösartig verbreite, richte ich zum Glück keinen größeren Schaden an. Das ist ein großer Fehler, den ich gerne eingestehe!
Bliebe noch die Frage was als Fehler einzustufen ist. Sind wir fehlerhaft, weil unsere Lebensweise und unsere Meinung vom Umfeld abweicht?
So gesehen, ist es mir häufig nicht wichtig, was andere über mich denken.🌼
@Lisa Kestler
Hallo Lisa, hast du womöglich gar einen Heiligenschein? Na, sagen wir ein Scheinchen.
Wenn du wirklich so bist, wie du schreibst, würde ich dich sofort zur Frau nehmen.
Ach nee, das wäre zu schwierig, denn ich wohne weit entfernt auf der Insel, die vom Atlantik umtobt wird.
Aber danke für deinen Beitrag
Silesio
@silesio
Guten Abend,
da mein Mann und ich im Frühjahr dieses Jahres aus der Kirche ausgetreten sind, finde ich die Vorstellung einen Heiligenscheines als Kopfschmuck eher belustigend als erstrebenswert. 👼😂
Zudem hab´ ich gehört, dass so ein Heiligenschein schnell zu eng werden kann und dann Kopfweh verursacht. Ein weiter Grund darauf zu verzichten.😄
Da arrangiere ich mich dann doch lieber mit meinen Unvollkommenheiten.
Allen ein schönes Wochenende.
Herzlichst Lisa😍
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Viele Fragen sind das. Ich werde sie nicht alle beantworten können, ohne zu viel von mir preiszugeben 😁. Festzustellen ist "vielleicht", dass meistens diejenigen, die sich selbst überschätzen, es selber nicht merken. Ich bin mit mir selbst viel zu kritisch, manchmal muss ich mich da auch zur Ordnung rufen und mehr Milde walten lassen. Sich besser oder wertvoller als andere zu fühlen, dafür braucht es ständig den Vergleich, der möglicherweise in Unzufriedenheit mündet. Also lieber lassen! Überhaupt kein Problem habe ich damit, wenn ich einen Fehler gemacht habe und ihn als solchen erkenne, Einsicht zu zeigen und um Entschuldigung zu bitten. Da habe ich vielleicht manchen etwas voraus, weil ich immer wieder feststelle, dass es anderen zuweilen schwer fällt und sie es lieber unterlassen 😉. Macht mich jemand aufrichtig auf einen Fehler aufmerksam (nicht mit dem Hintergedanken, mich herunterzuziehen) denke ich darüber nach, ob es für mich auch wirklich ein Fehler war. Denn, was ein Fehler ist, kann auch relativ sein😉.
Nun habe ich doch aus dem Nähkästchen geplaudert.
Gruß
Roxanna
@Roxanna
Fühlst du dich da nicht gleich viel leichterer, wenn du etwas offenbart hast, was eigentlich in der eigenen Brust eingesperrt bleiben sollte?
Danke für deine offenheit!
Christoph
Ein umfangreiches Thema!
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Die Krone der Schöpfung sind wir wohl kaum,
als Affen stiegen wir einst vom Baum.
Schimpansen waren die nächsten Verwandten,
noch heute ähneln sie Onkeln und Tanten.
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Bemerkenswerterweise haben sie uns eins voraus:
Make love not war, der Traum der 68er, wird von ihnen in Reinform gelebt.
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Als Darwin seine Werke über die Entstehung der Arten und die Abstammung des Menschen veröffentlichte, löste er einen Dominoeffekt aus in allen politischen, sozialen und besonders in den klerikalen Bereichen. Das Krönchen geriet ins Wackeln.
Nach den Buchstaben des Alten Testaments sollte sich der Mensch die Erde untertan machen und herrschen „über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht". Das haben wir Menschen wortwörtlich und im vollen Umfang erfüllt. Nur die Tiefsee widersetzt sich noch, aber das Bisschen schaffen wir auch, mit Plastikmüll, Rohöl und Chemikalien. Denn wie so viele "Herrscher" hatten wir hauptsächlich Eigenwohl im Sinn.
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Heute wird der Begriff eher sarkastisch überspitzt, weil wir (ich hoffe, die meisten von uns) längst begriffen haben, dass wir das Raumschiff Erde mehr schlecht als recht gesteuert haben und immer noch keinen echten Richtungswechsel hinbekommen.
Schon 2014 von Udo Jürgens besungen:
Und etwas neuer von den Prinzen:
Natürlich wurde auch ich so erzogen, mich in gewissem Maße anzupassen. Ich laufe nicht nackt über die Straße, gerne aber barfuß. Ansonsten leide ich weder an Autoritätshörigkeit noch an Selbstüberschätzung. Was andere denken, ist mir weitestgehend Wurscht.
Auf Fehler muss man mich nicht aufmerksam machen, darf es aber gerne. Meist merke ich sehr schnell, dass etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Ich stehe zu meinen Fehlern und kann mich ohne Scheu aufrichtig entschuldigen. Konstruktive Ratschläge nehme ich gerne an, gebe aber niemals ungefragt selbst welche weiter.
Geschätzte Grüße
Via
(Bild Pixabay.com)