….Ab und zu wird der Mensch überfallen von einem Gefühl, das Schmerzen, Hunger, Angst überflügeln kann. Der eigene Körper, die eigene Seele werden zu eng. Ein übermächtiger Drang erfasst Phantasie und Muskeln. Man will einfach hinaus, weg, woanders hin, an einen Platz, wo es schöner ist, einladender, heller. Wo Leib und Seele ausatmen können, wo man vorher nicht war und wahrscheinlich nie wieder hinkommen wird, wo der Himmel die Erde berührt.
….Für mich sind das alles Zeichen, dass der Mensch ein transzendentes Wesen ist, nicht nur ein sich bewegender Erdenkloß, gebaut aus den chemischen Elementen des Periodensystems von 1 Wasserstoff bis 118 Organesson und etwa 100 Jahre später dem Verfall preisgegeben.
….Und natürlich kann ich auch zu diesem Thema den Dichterfürsten Goethe zitieren:
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?


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Kommentare (10)

Roxanna

Es ist eine Ahnung, die von Zeit zu Zeit auftaucht, dass es etwas gibt, was weit über diese Enge hinausgeht, in der wir hier unser Dasein "fristen". Es gibt vieles, mit dem man kompensieren kann, wo dann Gefühle von Freiheit auftauchen können. Ich glaube aber nicht, dass es das ist, was unser Inneres wirklich sucht.

Grüße
Brigitte



 

silesio

@Roxanna
In der Tat ein weites Feld. Könntest du beschreiben, was dein Inneres sucht? Und es kann ja wechseln mit der Zeit. Und es kann bei mir etwas ganz Anderes sein  

Roxanna

@silesio  

Das weiß ich eben selbst noch nicht so ganz genau. Ich weiß nur, dass dieses sich emotional immer wieder zu verstricken, in was auch immer, sehr unfrei macht.

Was wirklich frei macht, nach meinem Empfinden ist, wenn man von nichts abhängig ist, die Dinge so nehmen kann, wie sie sind und nichts festhalten will, also gut wieder loslassen kann. Wer diese innere Freiheit hat, dem sind Äußerlichkeiten und Materielles einfach nicht mehr so wichtig. Ich stelle mir vor, dass dadurch eine große innere Gelassenheit entsteht, vielleicht ist es sie, nach der ich suche.

Es ist wirklich ein weites Feld und eigentlich etwas sehr tiefgreifendes, das sich vielleicht auch gar nicht so gut in Worte fassen lässt.

silesio

@Roxanna
Deshalb ist der Diogenes in der Tonne mein grosses Vorbild. Als sich der berühmte Welteroberer Alexander extra zu ihm aufmachte und ihm einen Wunsch frei stellte, sagte er ja nur: Geh mir aus der Sonne!
Das ist Freiheit!
 

LisaK


Die Sehnsucht nach dem Land wo die Zitronen blühen, kenne ich aus früheren Urlaubsreisen sehr gut.
Mit Familie und Freunden an einem rustikalen Tisch bei einem Glas Wein unter Zitronenbäumen sitzen,… in einem kl. beschaulichen Ort im Süden den Fischern zusehen, wenn sie den Fang einholen… oder auch nicht zu verachten, irgendwo in der Provence den Lavendelduft riechen und in der Sonne träumen…
Einfach alles hinter sich lassen und dort bleiben.
Und wie und wovon dort leben? Die Sehnsüchte haben der Realität Platz gemacht:
Es ist wunderschön hier unter einem alten Apfelbaum zu sitzen mit Blick auf die Weinberge, an einem rustikalen Tisch, mit Familie und Freunden, bei einem Glas Wein…
Sehnsucht gestillt !!!
Lg. Lisa
 
 
 

silesio

@Lisa Kestler  
Ja, Realität und Sehnsucht können sich erbarmungslos beissen. Und Realität ist nun das, worauf die Füsse stehen. Trotzdem darf der Kopf manchmal in den Wolken schweben.

Distel1fink7

Der Artikel ist gut macht nachdenklich.

Und trotzdem fiel mir der lapidare Satz zum 1.Abschnitt ein:
Beim Nachbarn ist der Raser immer grüner.

Und wenn schon, der Mensch ist ein transzendentes Wesen.

Gruß
Distel1fink7

silesio

@Distel1fink7
Und wenn schon - eine Einstellung, die sich noch weit verbreiten sollte! 

Manfred36

Schmerzen, Hunger, Angst und Enge
in dem großen Erdgedränge
wirken auch wie Elixiere,
zeigen, was nicht existiere
im dualen Leid-Konflikt.
Darum handhab es geschickt
und visier die gute Seite:
Dann geht auch der Klos nicht pleite !
Wenn du wirst dich so bemühen,
fühlst in dir Zitronen blühen.




 

silesio

@Manfred36  
Zitronen sind ja meistens sauer,
weshalb ein Durchschnittsmensch, ein schlauer,
meist nur an ihren Säften saugt,
was gut, um Durst zu löschen, taugt.


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