Schluss mit dem Lesen



Nicht ganz, natürlich.
Fast mein ganzes Leben lang habe ich nicht nur am Tag, sondern auch vor dem Schlafen im Bett gelesen. Auch dann, als die Experten in Frauenzeitschriften oder im Internet schon meinten: kein Lesen im Bett, keine anderen eher für den Tag empfohlenen Tätigkeiten, wie Kreuzworträtsel lösen, und so. Denn sonst sollte man sich Schlafstörungen holen können. Das Gehirn wird da unnötig aktiviert, wo es ja langsam die Option „Ruhe“ einschalten können sollte.

Solange jung, oder ziemlich jung, konnte ich diese Theorie nicht ernst nehmen. Jetzt habe ich seit einiger Zeit beobachten können, dass ich so gut wie jeden Tag erst spät einschlafe, und mehrmals in der Nacht wach werde. Manchmal musste ich sogar etwas essen, denn wenn man nicht schläft, da wird man auch bald hungrig. Zähneputzen dann mal wieder. Die Nacht wird unnötig in Stückchen geteilt.

Schließlich habe ich mich an die Fachratschläge erinnert. Vielleicht wären die nicht ganz sinnlos, vielleicht gehört wirklich nur das Schlafen ins Schlafzimmer? Mal versuchen. Alle Bücher und Kreuzworträtsel-Hefte weggeräumt. Duschen oder baden gehe ich erst, wenn ich weiß, dass ich auch gleich danach schlafen gehen will. Wenn fertig, sofort ins Bett, Licht aus.

Ergebnis: das tue ich zwar seit einigen Tagen erst, ich schlafe jetzt aber eindeutig schneller ein, und schlafe dann auch tiefer. Eine zusätzliche Beobachtung: mein Magen ist mir sehr dankbar, nicht mehr die Position im Halbliegen vertragen zu müssen. Ein doppelter Erfolg also. :)



(Titelbild aus dem Internet)

 


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Kommentare (9)

Syrdal


Tu einfach das, was dir gefällt,
bevor du dich zur Ruhe begibst,
leb‘ in stiller Gedankenwelt,
denn so gestaltest du, was du liebst,
bei einem ist‘s ein Glas Rotwein,
andere mögen leise Musik,
doch Dinge gibt‘s, die lass dringend sein -
welche das sind, kriegst du schnell mit...

...und dazu gehört freilich auch alles Aufregende, das zu Ein- und Durchschlafproblemen führt. Das aber weiß man doch… oder nicht?

...fragt mit heiter-ausgewogenen Abendgrüßen
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Alles Aufregende, also alles nett und positiv aufregend, ist schon eine schlecht verschlafene Nacht wert. Und auch gesund: eine leichte, angenehme Aufregung stimmuliert den Kreislauf, und bringt Appetit. Schlimmer, wenn es nur schlechtes Wetter ist. :) Und wenn das Leben wenig schöne Aufregung mit sich bringt, kann man jede Menge davon in Büchern finden. Der Titel meines Eintrags ist natürlich ein wenig scherzhaft; wenn auch nicht mehr im Bett (vielleicht komme ich mal wieder dazu, jetzt geht es auch ohne), Lesen bringt so viel Vergnügen, dass man dabei einfach die ganze Welt mit ihren Problemen für ein paar Stündchen vergessen kann.

Mit Grüßen
Christine

Songeur

Ich lese erst regelmäßig abends im Bett, seit ich sowieso nicht mehr so gut schlafe, also seit etwa 4 Jahren. Was die Experten in Zeitschriften davon halten, erschüttert mich dabei in keiner Weise. 😇

Ohne Lesen im Bett habe ich auch nicht besser geschlafen.

Christine62laechel

@Songeur  

Ach die Experten in Zeitschriften, vor allem die junge Generation der Experten, was haben sie etwa selber gelesen... Na dann - nicht verzagen, KI fragen. Wie auch andere Quellen meint sie, natürlich kann das Abendlesen auch Erholung bringen; es hängt mit dem gelesenen Stoff zusammen, und mit der Empfindlichkeit der Leser/innen. Und übrigens, ich habe sie danach in meiner Muttersprache gefragt - und so hat sie mir auch geantwortet. Na dann, die nächste Frage war in Suaheli: "Gibt es Autos mit Wasserantrieb?" Die KI hat darauf geantwortet, sie könne im ST keine Infos dazu finden, sollte ich mich aber für Autos interessieren... Also: die Sprache auf jeden Fall auch beherrscht, denn "Auto" heißt in Suaheli gar nicht "Auto". :)

Rosi65

Liebe Christine,

auch beim Lesen hat sicher jede Person ihre bevorzugten Angewohnheiten und Vorlieben.
Ich lese gerne an einem Tisch.
So kann ich das Buch, besonders wenn es ein dickeres Exemplar ist, ganz bequem auf dem Tisch ablegen ohne es die ganze Zeit festhalten zu müssen.

Wiederum bestätigen mehrere Quellen den Vorteil der Entspannung beim abendlichen Lesen.
Ob das wirklich so ist, sollte aber jeder individuell selber für sich herausfinden.

Viele Grüße
   Rosi65




 

Christine62laechel

@Rosi65  

Also ja, liebe Rosi, am Tisch lese ich auch sehr gern. Und jetzt, wo ich wieder kein Gegenüber am Tisch habe, lese ich - da gestehe ich nun eine Sünde - beim Essen. Meine Fingerchen sind dabei natürlich sauber, obwohl ich nicht gerne Neuausgaben lese, sondern eher alte Bücher, die zum Altpapier werden müssten, hätte ich sie nicht adoptiert. Lesen beim Essen, Essen beim Lesen; beides lecker. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Rosi65

@Christine62laechel

Na dann, willkommen im Klub der Genießer! 

     breakfast-6766345_640.jpg 

 Bin dort ebenfalls Mitglied.😊

Klara39

Danke für Deinen Beitrag, Christine! Was Du schreibst, erinnert mich
an meine Kindheit. Da wir sehr beengt wohnten, schlief meine Mutter
neben mir, aber ich las trotzdem - mit der Taschenlampe unter der
Bettdecke! Das hörte auf, als ich eine Brille tragen musste, denn die
drückte, wenn man auf der Seite liegend lesen wollte.
Heute geht lesen nur noch im bequemen Sessel, denn wenn ich
das zweite Bein ins Bett ziehe, bin ich beinahe schon eingeschlafen....
Klara

Christine62laechel

@Klara39  

Liebe Klara,

das habe ich längst schon vergessen, das sofortige Einschlafen. Na ja, vielleicht kommt es wieder, wenn ich jetzt mein Schlafzimmer ein wenig reformiert habe. :)
Früher warnte man auch vor dem Lesen im Bett, weil der Winkel zwischen den Augen und der Buchseite im Liegen nicht richtig sein sollte. Ob das noch gilt? Ich glaube, heutzutage geht es eher darum, dass die Bildschirme von Smartphones, die Kinder und Jugendliche kaum aus ihren Händen lassen, ein sehr ungünstiges Licht ausstrahlen, wenn vor dem Schlaf, in der Dunkelheit, angeschaut. Es heißt ja auch, im Schlafzimmer sollte es möglichst keinen Computer, und auch keinen Fernseher geben, wegen möglicher Strahlungen.

Wenn Du dann heute mal wieder so schnell einschlafen würdest, liebe Klara, wünsche ich Dir schöne Träume, wie Bilder aus Deinen Kinderbüchern.

Mit Grüßen
Christine


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