Schaumige Küsse - oder was sonst?


 Schaumige Küsse - oder was sonst?

Schaumküsse. Welch ein Name! So richtig unangenehm. Oder sehe ich das falsch?
Habt ihr darüber schon mal nachgedacht? Oder sind bei all den coronaren Themen alle anderen Gedanken schon in der Mülltonne gelandet, könnte ja auch sein.
Da gab es bisher den Mohrenkopf. Und den Negerkuss. Dann die Zigeunersauce und das Jägerschnitzel.
Viele dieser alten Begriffe sollen nun aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Es sind stark rassistische Ausdrücke. Sagt man. Es kann aber auch sein, dass ethnische Gründe es nicht mehr zulassen, sie zu verwenden.
Was wird dann aber aus dem »Hamburger«? Oder dem »Berliner«? Ja, Freunde, das wird noch problematisch. Nennt man den letzteren dann wieder wie in den Nachkriegszeiten »Insulaner«? Und den Hamburger Hanseaten? Ach nee, die gibt es ja schon in anderer Form.
Ich sah vorhin einen kleinen Jungen aus einer Tüte naschen, auf der das Wort »Schoko-Puffreis« gedruckt stand. Ist das nicht unerhört? Wie kann man einem Kind so etwas zumuten! Die Hersteller sollten sich da aber schleunigst etwas anderes einfallen lassen! Wie wäre es da mit »freudiges Hausgetreide in Schokomasse«?
Ich denke mir, dass die DUDEN-Redaktion sich auch schon Gedanken macht über die neuen Bezeichnungen. Damit ein Gast sich bei einem Jägerschnitzel nicht als Kannibale outen muss, wäre auch da ein anderes Wort fällig.
Aber warum muss ich mir den Kopf zerbrechen? Das ist schließlich die Sache der Neu-Wort-Erfinder. Bei den »denglishen« Ausdrücken sind sie jedenfalls immer schnell zur Hand - also?


 


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Kommentare (14)

Globetrotter

Da gibt es doch noch die Kindergärten die Kindern zum Fasching das Indianerkostüm verbaten. Kopfschüttel.
Ich fahre oft nach Ungarn und lebe dann in einem Dorf mitten unter Zigeunern, die sich übrigens selbst so nennen. In jedem Restaurant gibt es auch noch den Zigeunerbraten.

Mit einigen Umbenennungen kann ich leben. Aber zu Weihnachten hört es bei mir auf ich sage immer noch Merry Christmas anstatt Happy Holidays.

Syrdal


Meine Vorschläge:
...für den Schoko-Puffreis = Freudenhauslutscher mit Schokogeschmack
...für das Jägerschnitzel = Schnitzeljagdbraten

Wenn man sonst nichts mehr zustande bringt, lenkt man halt die offensichtlichen Unfähigkeiten auf völlig irrsinnige Nebenschauplätze. Das ist eine altbewährte Form der Volksverdummung,
sagt
Syrdal

Maggiejetzt

Ich liebe Negerbrot und Mohr im Hemd! Und ich werd mir nicht vorschreiben lassen, wie ich zu dieser köstlichen Schokolade mit Mandeln drinnen oder diesem schwarzen Schokoladekuchen mit Schokoladesoße sage. In Wien haben wir mindestens eine Kleine und eine Große Mohren Gasse. Maria Theresia hatte einen "Mohren" als kaiserlichen Mitarbeiter, der dann ausgestopft auf einem Dachboden landete. Das finde ich nicht ok. Ich glaube, er ist bis heute nicht beerdigt. Nein, das ist abscheulich.
Aber ich war mit einem Neger verheiratet. Neger, Neger, Neger! Meine Mutter hat aus dem Fenster rausgeschrien: "Mit dem Neger kommst mir net ins Haus!" Das war ekelhaft. Sie wollte auch ekelhaft sein. Keiner hätte es ihr verbieten können.  Eventuell wäre sie auf andere Schimpfwörter umgestiegen, die um einiges hässlicher gewesen wären.
Aber Sunday und ich sind noch immer super Freunde, und ich darf Neger zu ihm sagen, so oft ich will. - Übrigens musste ich ihm das Wort "Neger"  bzw. das Wort "Mohr" erst erklären und die Schwierigkeiten, die wir damit haben. Nur die allerwenigsten Betroffenen dringen so weit in die deutsche Sprache ein. Von daher schon können sie selbst gar kein Problem damit bekommen.
In Nigeria hätten sie auch bestimmte Namen für mich. In Nikaragua hatte man bestimmte Namen für uns (hab's vergessen, was sie uns immer lachend nachgerufen haben). In Ägypten hat ein kleiner Bub ungestraft mich lauthals geschimpft, weil er meine Knöchel gesehen hat, wer weiß, wie er mich genannt hat.
Nur wir Europäer? Deutschsprachigen? zerbrechen uns die Köpfe über sowas. Wahrscheinlich haben wir zu viele Akademiker, die sich selbst Arbeit erfinden müssen, weil sie nichts Gescheites gelernt haben.
Und in Österreich kann folgender Dialog zwischen zwei Hellhäutigen passieren:  "I bin neger." - "No wos moch ma jetz? I bin a (=auch) neger!" Die Kleinschreibung versteht hier jeder Eingeborene schon beim Hören, nämlich, dass hier ein Adjektiv verwendet wird und kein Substantiv. Das heißt also nicht, dass sich die Sprecher in der Farbe geirrt haben, sondern dass sie kein Geld mehr haben. Wohingegen würde ein des Wiener Dialektes mächtiger Maximal-Pigmentierter bei einer Vorstellung, also in völlig anderem Kontext am Telefon sagen: "I bin a (=ein) Neger.", was sich bei einer persönlichen Begegnung natürlich erübrigen würde.
 

Distel1fink7

Hallo Pan und  all Ihr Kommentartoren,



Da bin ich voll bei Euch. Ich gehe sogar soweit, dass ich es schlimm finde
alt gewachsene Traditionen einfach so mir nix Dir nix auswischen zu 
wollen.
Wenn es Pipi Langstrumpf, Jim Knopf harmlose Kindergeschichten,
an den Kragen geht, vergeht mir das Lachen, Und wenn dann in dem
Ulmer Dom aus der Krippe die  Weisen aus dem Morgenland in den
Keller verbannt werden, graust es mir.

Als wir als Kinder " Wer fürchtet sich vor dem schwarzen  Manne ?"
Ein Fangenspiel spielten, hatten wir  eher einen Schornsteinfeger
als einen Afrikaner im Sinne.

Heute wäre  es einwandfrei eine Straftat  mit bösen Worten,,
Für uns Krieg- Nachkriegskinder ohne viel Spielzeug war es
ein tollles
 Spiel.
Distel1fink7 Renate
 

werderanerin

Ich finde vieles unglaublich überzogen, weil es ja oft Begrifflichkeiten sind, die schon (gefühlt) eine Ewigkeit im Sprachgebrauch bestehen.
Alles was jetzt versucht wird, verschwinden zu lassen, wird jedoch im sprachlichen Umgang bestehen bleiben, weil man versteht, was gemeint ist.
Was aber alles in Begriffe hinein interpretiert wird, sehe ich nicht so und oft bleibt nur Kopfschütteln !

Kristine

Winterrose

Moin, Moin, lieber Horst,
das Familienministerium hat eine neue Internetseite ins Netz gestellt: Regenbogenportal, dort werden Tipps für Lehrpersonal veröffentlicht. U.a. heißt es dort:

Einen Tipp hat das Ministerium zur Hand: Die Lehrer  sollten in Formularen auf geschlechtsneutrale Formulierungen achten. Empfehlung: „Nicht mehr „Mutter“ und „Vater“ schreiben, sondern nur noch „Elternteil 1“ und „Elternteil 2“

So war es in der BZBerlin zu lesen. Hat jetzt zwar nicht direkt mit deinem Thema zu tun, aber ich frage ich mich wirkich, ob man unsere Politiker überhaupt noch ernst nehmen kann.

Sogar in den Disney-Heften und Filmen soll jetzt auf rassistischen Inhalt hingewiesen werden.
Verstehe einer diese Welt ! Ich kann es nicht mehr !

Einen guten Tag wünsche ich mit einem lieben Gruß
Laura, die mal wieder nur den Kopf schütteln kann.

Maggiejetzt

@Winterrose  

Was machen eigentlich die armen Franzosen jetzt? Die haben nur ein Wort für Mann und Mensch: l'homme. Und gendern die auch? Un ouvrier, une ouvriere, les ouvrier/e/s? Und wie machen das erst die Engländer? The worker, the workers ?! Ich glaub*, nur mit uns Deutschen/ÖsterreicherInnen kann man alles machen. Uuups! Seid ihr jetzt alles DeutschInnen?!

Winterrose

@Maggiejetzt  

Hallo Maggiejetzt, in unserem Land werden wir nicht mehr als Deutsche oder Deutscher oder "innen" oder was auch immer bezeichnet, wir sind jetzt die "Schon länger hier Lebenden".

Und was die Ersatz-Formulierung für Vater und Mutter betrifft, so stellt sich eines Tages bestimmt die Frage, was passiert, wenn sich Elternteil 2 gegenüber Elternteil 1 benachteiligt fühlt, weil Elternteil 2 auch gerne Elternteil 1 wäre. Müssen dann gar zwecks Lösung dieses Problems die Gerichte  bemüht werden ?
Du siehst, wenn ein Land keine Probleme hat, dann schafft es sich eben welche.
Eigentlich kann man das Ganze nur noch mit Humor ertragen, sonst wird man wirklich verrückt.

Humorvolle Grüße von
Laura, sie sich heutzutage eigentlich über nichts mehr wundert.
 

Maggiejetzt

@Winterrose  
Liebe Laura, das ist aber jetzt nicht dein Ernst, das mit den Deutschen???! Dann gefällt mir "Eingeborene" doch besser, oder Indigene.
Es geht in die Richtung, dass man uns ja sogar das Wort "Deutsch" als Pfuiwort einreden will.
In Österreich "darf" man in seinem Lebenslauf bei Bewerbungen unter dem Punkt "Sprachen" nicht mehr schreiben: "Muttersprache" Deutsch, nur mehr Erstsprache. Habt ihr das auch? Damit soll verschleiert werden, ob einer ein Migrant ist oder nicht. - Wegen der "Gleichbehandlung"!!! Ich finde das unfassbar, was da versucht wird. Für mich als gelernte, muttersprachliche Deutschlehrerin ist das die pure Verhöhnung. Auch, dass in Integrationskursen, (Inklusive Deutschkursen) vorzugsweise nichtmuttersprachliche "Trainer" genommen werden. Ich kann auch Englisch ziemlich gut, aber ich hätte nie die Stirn, mich in England als Englischlehrerin zu bewerben, nicht einmal für Migranten. Bei uns führt das so weit - neben vielem Anderen, wie besonders die Tatsache, dass  kulturelle Inhalte so nicht mehr transportiert werden können, ja, nicht einmal das Interesse daran besteht, - die Leute nicht mehr an meiner Sprache erkennen können, ob ich aus Österreich bin oder aus Tschechien. Nicht, weil ich undeutlich rede, sondern, weil ich für sie nur einen von vielen Akzenten von Deutsch rede.
- Und alle machen brav mit!!! Wie bei allem: Frei nach Abraham (u.a.).: "Befehl von oben".
 

Winterrose

@Maggiejetzt  

Doch, es ist mein voller Ernst, liebe Maggiejetzt, unsere Allerwerteste Frau Bundeskanzlerin höchstpersönlich bezeichnet uns so. Wir haben auch keine „Deutsche Nationalmannschaft“ mehr, sondern nur noch „Die „Mannschaft“.
Und Im Fernsehen konnte man nach der Bundestagswahl 2013 verfolgen, wie Frau Dr. Angela Merkel auf der Wahlparty dem Generalsekretär Hermann Gröhe die deutsche Fahne quasi aus der Hand schlägt.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn eines Tages der eingemeißelte Schriftzug am Berliner Reichstagsgebäude, der da lautet: „Dem Deutschen Volke“, in einer Nacht- und Nebelaktion entfernt oder durch einen anderen Schriftzug ersetzt wird.
Ja, es geschehen unfassbare Dinge in unserem Land. Oft muss man sich tatsächlich die Augen reiben und auch zweimal hinhören, um glauben zu können, was man so liest, sieht und hört.
Wir schon länger hier Lebenden sind halt ein sehr gehorsames, folgsames und geduldiges Volk.
Nochmals liebe Grüße und ein schönes Wochenende !
Laura, die mal wieder sehr an sich halten muss, weil sonst der Blutdruck usw ……..

Maggiejetzt

@Winterrose  
Liebe Laura,
das mit deinem Blutdruck kann ich gut nachfühlen. Wenn ich über bestimmte Themen stolpere, könnte man oft meinen, ich hätte das Tourette-Syndrom...
Aber lass uns zum Abschluss für heute noch fein gendern: Du hast gesagt: ... unsere Allerwerteste... Lass  ma mal das Frau B. M. weg. In Österreich, ich weiß nicht, ob das vielleicht eh im deutschen Sprachraum allgemein so ist, ist ja der Allerwerteste der Ausdruck für die feineren Leute, die das Wort "Oarsch" nur ungern öffentlich verwenden, und wenn dann im Zustand finaler Verzweiflung, ein bestimmtes Körperteil also, das für den - ebenso finalen - Ausscheidungsprozeß im Zuge der Verdauung dient und zum weicher Sitzen. Dieses haben Männer genauso wie Frauen. Jetzt müsste man es also gendern, eineR Allerwertesten steht damit nichts mehr im Wege. Der/die/das Merkel ist also nicht mehr und nicht weniger als eine ALLERWERTESTE. (Natürlich fielen mir für diesen Gendervorgang auch einige österreichische Politikerinnen ein).

Pablo Neruda hat übrigens den Diktator Pinochet "unser großer Wohltäter" genannt, was auch eine Möglichkeit zur straffreien Benennung unserer PoltikerInnen vom gleichen Kaliber wäre und dem gleichen Muster folgt, was sie selbst tun: Narrative erfinden, die alles ins Gegenteil verkehren.....

Pan

@Winterrose  
Moin Laura- ja, wozu dann noch Namen überhaupt? Kind 1 ... Kind 2 ...  etc.
reicht doch aus.
Ich meine, ich kann das Ministerium schon verstehen: wenn Papa und Mama gleichgeschlechtlich sind, wäre ja die Mutter für den Vater oder der Großvater für die Mutter oder der Onkel gleich Tante (oder sagt man dann "Tanterich"?)  --- ich blick da nicht mehr durch.
Wie macht man das denn mit der BIBEL? Adam = Mensch 001 ???
meint ganz verzweifelt 
Horst
 

Winterrose

@Pan  

Es ist auch zum Verzweifeln, lieber Horst. Man müsste demnach sogar das vierte Gebot ändern. „Du sollst Elternteil 1 und Elternteil 2 ehren“.
Nee, diese neue Zeit ist nicht mehr mein Ding, ich komme da nicht mehr mit.
Meint ebenso verzweifelt
Laura, die auch dieses ganze „Mohrenkopf“-Theater nicht versteht. Was für eine irre Welt !

Pan

@Winterrose  
🤣🤣🤣

Horst


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