Reisende, kommt Ihr nach Rom …
Die Sehenswürdigkeiten Roms, die antiken Plätze, die schönsten Spaziergänge, die sich den Romreisenden bieten, hier aufzuzählen, würde wahrscheinlich Eure Lesebereitschaft und meine Zeit überfordern. Auf eine kleine Kostbarkeit möchte ich aber hinweisen, die sich nicht in jedem Romreiseführer finden lässt. Die „Basilica Santi Quattro Coronati“.
Diese Kirche der „Vier Gekrönten“ ist nach dem Urteil des Archäologen Johann Peter Kirsch „das eindrucksvollste mittelalterliche Bauwerk, das in Rom erhalten geblieben ist“. Sie liegt auf dem Monte Celio zwischen dem Kolosseum und dem Lateran Palast (S.Giovanni in Laterano) und führt hier ein eher unbemerktes Dasein. Verlässt man die lauten Strassen Roms an der Piazza Vittorio, und betritt diesen Kirchen- und Klosterbau, taucht man ein in eine Oase der Ruhe und des Friedens. Der Name der Basilica weist auf vier heilige Märtyrer. Allerdings ist die Legende dieser Heiligen nicht genau zu bestimmen und vermischt sich mit mehreren Legenden. Der Name „Gekrönte“ (Coronati) rührt wohl daher, dass Märtyrer in früher Zeit mit Kronen dargestellt wurden.
Die Kirche mit dem angeschlossenen Kloster gleicht einer Burganlage. Die erste Erwähnung eines Kirchenbaues, vermutlich einer Hauskirche, datiert um 311-314. Die erste große Basilika, von der noch Säulen im zweiten Vorhof vorhanden sind, lies Papst Leo IV. (847-855) erbauen. Die eigenartigen Proportionen des Kirchenraumes zeugen von einer bewegten Baugeschichte. Wertvolle Fresken (14.Jahrh.) sind zu bestaunen, geschnitzte Kassettendecke, sowie einzigartige Kosmatenarbeiten am Sakramentsaltar und auf dem Fußboden. Im Vorhof sind zahlreiche antike Marmorfragmente zu finden. (siehe auch Wikipedia: Santi Quattro Coronati)
Wunderschön ist der Kreuzgang des Klosters (11. Jahrh.). Dr. Franz Vogl schreibt in einem kleinen Kirchenführer: „Ein Juwel und der intimste aller römischen Kreuzgänge ist der Kreuzgang dieses Klosters. Er ist wie ein Stück Paradies auf Erden, in das die Fluten des modernen Tourismus noch nicht eingedrungen sind. Er sollte weniger der Besichtigung dienen, sondern vielmehr Ruhe und Frieden schenken.“
Seit dem 16. Jahrh. leben hier Augustinerinnen. Bei ihnen bekommt man auch den Schlüssel für eine seltene Kapelle, die für mich nach allen bewundernswerten Eindrücken das wirkliche Juwel ist, die „Silvesterkapelle“ (1246). Auch hier ein sehr schöner Fußboden aus der Werkstatt der Kosmaten. Das Besondere aber sind die freigelegten, sehr gut erhaltenen Fresken.
Über der Eingangstüre thront Christus als Weltenrichter, zur einen Seite Maria, auf der anderen Johannes, umgeben von den Aposteln. Über den Aposteln stößt auf der rechten Seite ein Engel in die Posaune des Gerichtes, auf der linken Seite faltet ein Engel als Zeichen des Weltenendes eine Pergamentrolle mit den Gestirnen zusammen. Dieses herrliche Bild, wie auch die folgenden, die die Silvesterlegende darstellen, und der Fries mit den Medaillons der Propheten, sind das Werk eines, wie es Dr. Vogl beschreibt, „großen, byzantinisch geschulten Meisters, der sich über römische Traditionen hinwegsetzte“. Die Silvesterlegende ist in zehn Bildszenen dargestellt. Sie stammen aus der Zeit, in der die Auseinandersetzung zwischen Papst Innozenz IV. und Kaiser Friedrich II. ihren Höhepunkt erreicht hatte. Sie wollen die Person und die Bedeutung Konstantins, besonders aber die Vormachtstellung des Papstes betonen.
Mich haben diese schlichten, aussagekräftigen Bilddarstellungen des frühen Mittelalters in der „Silvesterkapelle“ tief beeindruckt. Die „Basilica Santi Quattro Coronati“ mit der Fülle der Sehenswürdigkeiten ist ein lohnenswertes Ziel. Mit dem Besuch der Kirchen- und Klosteranlage durchschreitet man in gut zwei Stunden in klösterlicher Schlichtheit anschaulich präsentierte Kirchengeschichte des Mittelalters.
Also dann!
Reisende, kommt Ihr nach Rom …
Diese Kirche der „Vier Gekrönten“ ist nach dem Urteil des Archäologen Johann Peter Kirsch „das eindrucksvollste mittelalterliche Bauwerk, das in Rom erhalten geblieben ist“. Sie liegt auf dem Monte Celio zwischen dem Kolosseum und dem Lateran Palast (S.Giovanni in Laterano) und führt hier ein eher unbemerktes Dasein. Verlässt man die lauten Strassen Roms an der Piazza Vittorio, und betritt diesen Kirchen- und Klosterbau, taucht man ein in eine Oase der Ruhe und des Friedens. Der Name der Basilica weist auf vier heilige Märtyrer. Allerdings ist die Legende dieser Heiligen nicht genau zu bestimmen und vermischt sich mit mehreren Legenden. Der Name „Gekrönte“ (Coronati) rührt wohl daher, dass Märtyrer in früher Zeit mit Kronen dargestellt wurden.
Die Kirche mit dem angeschlossenen Kloster gleicht einer Burganlage. Die erste Erwähnung eines Kirchenbaues, vermutlich einer Hauskirche, datiert um 311-314. Die erste große Basilika, von der noch Säulen im zweiten Vorhof vorhanden sind, lies Papst Leo IV. (847-855) erbauen. Die eigenartigen Proportionen des Kirchenraumes zeugen von einer bewegten Baugeschichte. Wertvolle Fresken (14.Jahrh.) sind zu bestaunen, geschnitzte Kassettendecke, sowie einzigartige Kosmatenarbeiten am Sakramentsaltar und auf dem Fußboden. Im Vorhof sind zahlreiche antike Marmorfragmente zu finden. (siehe auch Wikipedia: Santi Quattro Coronati)
Wunderschön ist der Kreuzgang des Klosters (11. Jahrh.). Dr. Franz Vogl schreibt in einem kleinen Kirchenführer: „Ein Juwel und der intimste aller römischen Kreuzgänge ist der Kreuzgang dieses Klosters. Er ist wie ein Stück Paradies auf Erden, in das die Fluten des modernen Tourismus noch nicht eingedrungen sind. Er sollte weniger der Besichtigung dienen, sondern vielmehr Ruhe und Frieden schenken.“
Seit dem 16. Jahrh. leben hier Augustinerinnen. Bei ihnen bekommt man auch den Schlüssel für eine seltene Kapelle, die für mich nach allen bewundernswerten Eindrücken das wirkliche Juwel ist, die „Silvesterkapelle“ (1246). Auch hier ein sehr schöner Fußboden aus der Werkstatt der Kosmaten. Das Besondere aber sind die freigelegten, sehr gut erhaltenen Fresken.
Über der Eingangstüre thront Christus als Weltenrichter, zur einen Seite Maria, auf der anderen Johannes, umgeben von den Aposteln. Über den Aposteln stößt auf der rechten Seite ein Engel in die Posaune des Gerichtes, auf der linken Seite faltet ein Engel als Zeichen des Weltenendes eine Pergamentrolle mit den Gestirnen zusammen. Dieses herrliche Bild, wie auch die folgenden, die die Silvesterlegende darstellen, und der Fries mit den Medaillons der Propheten, sind das Werk eines, wie es Dr. Vogl beschreibt, „großen, byzantinisch geschulten Meisters, der sich über römische Traditionen hinwegsetzte“. Die Silvesterlegende ist in zehn Bildszenen dargestellt. Sie stammen aus der Zeit, in der die Auseinandersetzung zwischen Papst Innozenz IV. und Kaiser Friedrich II. ihren Höhepunkt erreicht hatte. Sie wollen die Person und die Bedeutung Konstantins, besonders aber die Vormachtstellung des Papstes betonen.
Mich haben diese schlichten, aussagekräftigen Bilddarstellungen des frühen Mittelalters in der „Silvesterkapelle“ tief beeindruckt. Die „Basilica Santi Quattro Coronati“ mit der Fülle der Sehenswürdigkeiten ist ein lohnenswertes Ziel. Mit dem Besuch der Kirchen- und Klosteranlage durchschreitet man in gut zwei Stunden in klösterlicher Schlichtheit anschaulich präsentierte Kirchengeschichte des Mittelalters.
Also dann!
Reisende, kommt Ihr nach Rom …
Kommentare (7)
Linta †
Danke Inge für diesen großartigen Bericht. Ich habe ihn meine Silke in Italien lesen lassen. Sie hat während Studienzeiten u.a. in Rom einige Zeit sich mit Fremdenführungen Geld hinzu verdient, kennt die Stadt fast wie ihre Westentasche und ist sehr beeindruckt von Deiner Beschreibung über die Basilica dei Santi Quattro Coronati.
Rom liebe auch ich sehr und bin immer wieder begeistert von dieser Stadt und obwohl
mir vieles längst vertraut und bekannt ist entdecke ich dennoch bei jedem Besuch wiederum
Neues.
Auch ich bin eine Reisende die immer wieder nach Rom kommt.
H.
Rom liebe auch ich sehr und bin immer wieder begeistert von dieser Stadt und obwohl
mir vieles längst vertraut und bekannt ist entdecke ich dennoch bei jedem Besuch wiederum
Neues.
Auch ich bin eine Reisende die immer wieder nach Rom kommt.
H.
ehemaliges Mitglied
wie ich Dir letzte Nacht schon schrieb, gehört Rom mit zu meinen stärksten Städteindrücken. Und ich danke für diese Schilderung. Ich würd am liebsten sofort die Koffer packen.
@Nasti, da kann ich Dich gut verstehen - Rom zieht gewaltig und ich grübele schon, seit ich weiß, dass Inge dort war.
Liebe Grüße
Meli
@Nasti, da kann ich Dich gut verstehen - Rom zieht gewaltig und ich grübele schon, seit ich weiß, dass Inge dort war.
Liebe Grüße
Meli
nasti
liebe Inge,
könnte ich sofort nach Rom verreisen. Gerade heute habe ich eine Autobus Reise nach Wien zum Van Gogh Ausstellung mit unsere Künstlergruppe abgesagt, bin so ausgepauert mit vielen Reisen, das war für mich unmöglich 5 Uhr Frühmorgens aufstehen *g*, alle meine Freundinnen sind enttäuscht deswegen.
Aber nach Rom könnte ich sofort…….
LG
Nasti
könnte ich sofort nach Rom verreisen. Gerade heute habe ich eine Autobus Reise nach Wien zum Van Gogh Ausstellung mit unsere Künstlergruppe abgesagt, bin so ausgepauert mit vielen Reisen, das war für mich unmöglich 5 Uhr Frühmorgens aufstehen *g*, alle meine Freundinnen sind enttäuscht deswegen.
Aber nach Rom könnte ich sofort…….
LG
Nasti
ehemaliges Mitglied
...Deine Schilderung dieses geschichtlich beeindruckenden Ortes fasziniert mich sehr. Gerne wäre ich an Deiner Seite gewesen, freue mich aber, durch Deinen so anschaulichen Bericht wenigstens auf diese Weise einen Einblick erhalten zu haben.
harfe
besuchten wir Rom, erlebten in einer Gemeinschaftsaudienz den damaligen Papst Johannes Paul II aus unmittelbarer Nähe. Er hatte eine tiefen Eindruck auf mich gemacht. Seine imposante und damals noch aufgerichtete Gestalt sowie sein gütiges Lächeln beeindruckten mich sehr. Irgendwie empfand ich da etwas in dieser Begegnung, das mich tief bewegte und einen langen, prägenden Eindruck hinterließ.
Liebe Inge, du hast in deiner Reiseerzählung alle Orte, die du besucht hast, sehr anschaulich vor ihrem historischen Hintergrund beschrieben, dass ich meinte, mit dabei gewesen zu sein. Eine wunderschöne Schilderung, die neugierig auf mehr macht. Danke für den Einblick, der dich sicherlich auch sehr bewegt hat.
Dein Freund Horst
Liebe Inge, du hast in deiner Reiseerzählung alle Orte, die du besucht hast, sehr anschaulich vor ihrem historischen Hintergrund beschrieben, dass ich meinte, mit dabei gewesen zu sein. Eine wunderschöne Schilderung, die neugierig auf mehr macht. Danke für den Einblick, der dich sicherlich auch sehr bewegt hat.
Dein Freund Horst
kns
es ist nur sehr, sehr schade, daß ich mich nicht mehr zu den Reisenden gesellen kann, also werde ich nicht unter denen sein, die der Ermunterung folgen werden "Reisende, kommt ihr nach Rom ... "
In die Ruhe und den Frieden im Klosterkreuzgang bei der Basilica Santi Quattro Coronati aber habe ich mich Deiner Weisung hingebend versenken können,
herzlichst und dankbar
kNs
In die Ruhe und den Frieden im Klosterkreuzgang bei der Basilica Santi Quattro Coronati aber habe ich mich Deiner Weisung hingebend versenken können,
herzlichst und dankbar
kNs
Inge