Portugal - Algarve II

Lagos und Sagres

Lagos, die „Perle der Algarve“ genannt, bietet eine gute Mischung aus Geschichte und touristischem Flair. Bei einem Bummel durch die Altstadt findet man gemütliche gute Restaurants, überwiegend mit köstlichen Fischgerichten. Und man begegnet der Seefahrergeschichte.



Heinrich der Seefahrer - Infante Dom Henrique

Heinrich der Seefahrer (1394-1460) wählte Lagos als Standort der ersten Karavell- Segelschiffe. Vieles erinnert an die Anfänge dieser Seefahrerepoche, die die portugiesische See- und Kolonialmacht begründete.
1444 fand hier der erste offizielle Sklavenmarkt mit Menschen aus Afrika statt.



Haus am Sklavenmarkt

Auch dem jungen König Sebastian, der 1578 den Islam und Marokko bekriegte und scheiterte, ist in Lagos ein Denkmal gesetzt (es regt zum Schmunzeln an und ist vielen auch ein Ärgernis, aber immerhin vom derzeit bedeutendsten Bildhauer Portugals, Joao Cutileiro geschaffen).



Ein wahres Juwel ist die Kirche Santo Antonio. Von außen ein schlichtes Bauwerk, ist das Kircheninnere ein Paradestück für Barock, mit vergoldetem Schnitzwerk und Azulejos (den für Portugal typischen Kacheln). Dem Kirchenbau angeschlossen gibt es ein interessantes Heimatmuseum, das richtig Freude beim Anschauen macht.




Wer nach Lagos reist, reist auch an die hier wunderschöne, bizarre Küste.
Bei der Praia Dona Ana beginnt die 40 m hohe, zerklüftete Felswand mit Grotten und Höhlen, Domen, Türmen und kleinen versteckten Stränden, die nur über steile Treppen erreichbar sind (vom Leuchtturm Ponta da Piedade sind es 200 Stufen).




Zu den wohl beeindruckendsten Küstenlandschaften der Algarve gehört die steile Felsenküste am südwestlichsten Punkt Europas. Am Cabo Sao Vicente mit seinem1846 erbauten Leuchtturm beginnt die Costa Vincentina, eine der aufregendsten Küsten Europas.



Unsere Gruppe am Cabo Sao Vicente

Das hier rauhe Klima mit seinem starken Wind und den hohen Wellen ist der Grund dafür, dass dieser Abschnitt vom Massentourismus verschont wurde. Für Windsurfer, die an Sagres weniger interessiert sind, allerdings ein ideales Revier.



Costa Vincentina

Sagres schien der Ort am Ende der Welt zu sein, so dachte man früher. Als Heinrich der Seefahrer sich 1419 hier niederließ, fand er eine kleine Siedlung und einen Hafen, den Porto da Baleeira vor. Die hier angesiedelten Bewohner waren zum größten Teil Verbannte, denn freiwillige Siedler fanden sich kaum.
Von Sagres, genauer gesagt von der Ponta de Sagres aus startete Portugal im 15. Jahrhundert seine Eroberung der damals unbekannten Welt. Hier stand die Seefahrerschule des Infante Dom Henrique, bekannt als Heinrich der Seefahrer. Gelehrte aus ganz Europa, Geographen, Kapitäne und Astronomen, folgten Heinrichs Ruf. Hier wurde mit viel Energie an der Erforschung von modernen Navigationssystemen, dem Bau schnellerer Schiffe (Caravelle) und der Archivierung der damals bekannten Länder und Meere gearbeitet.



Fortaleza de Sagres

Im Bereich der Festung Fortaleza entdeckte man im Jahre 1928 die Windrose - Rosa dos Ventos -, eine Anordnung von Steinen mit 43m Durchmesser. Es ist nicht klar, wozu die Windrose ursprünglich gedient hat, viele Wissenschaftler gehen aber von einer Funktion als Sonnenuhr/ Kompass aus.



Rosa dos Ventos

Von der Festung und am Rande des Plateaus stürzen sich die Felswände zum Teil über 60m ins Meer, nur Angler zeigen sich unbeeindruckt von dieser schwindelerregenden Höhe.



Der Ort Sagres hat einen malerischen Hafen. Hier erlebt man wie überall an der Küste der Algarve Fischer, die ihren Fang verladen - frische Fische und Meeresfrüchte (Hummer und Herzmuscheln gehören dazu). Man kann den Fischern beim Flicken ihrer Netze zuschauen, staunt über die unzähligen Körbe, mit denen Hummer und Krebse gefangen werden und lässt den Tag in einem gemütlichen kleinen Fischrestaurant mit Blick auf den Hafen ausklingen.



Wer mehr über Heinrich den Seefahrer wissen möchte, hier ein Link:

Heinrich der Seefahrer

3. Reisetag - Tagesausflug ins Ria de Alvor