Obdachlos
nimmt leicht gesundheitlichen Schaden,
sofern ihm eine Wohnung fehlt,
gar Obdachlosigkeit ihn quält.
Er mag sich noch so heftig mühn,
dem ganzen Elend zu entfliehn,
schnell geht´s nach unten auf der Leiter.
Er wird zum krassen Außenseiter,
sobald er an den Schnaps gerät
und in die Kriminalität.
Wenn er Verachtung noch erfährt,
fühlt er sich selber nichts mehr wert.
War´s seine Schuld? War´s das Geschick?
Schafft er wohl je den Weg zurück?
….Er droht, sich selber zu verlieren,
bald oder später zu krepieren.
Stets ist Verachtung da verkehrt,
abscheulich und verachtenswert.
…. Ein wenig Hilfe tät´ ihm gut
und stärkte seinen Lebensmut.
Vielleicht kannst du sein Helfer sein,
denn keiner schafft es ganz allein.
Bist du ein Mensch – der bist du doch! .
hilf ihm heraus aus seinem Loch.
Kommentare (20)
Lieber Christoph
ein dringender Appell an alle doch nicht gedankenlos an denen vorbeizugehen die ganz "unten auf der Leiter" stehen- wie Du es so treffend beschrieben hast.
Die Lage ist im Moment besonders dramatisch da ja Unterkünfte (zu) voll sind. Auf dem Land (wo ich lebe) ist es mit Sicherheit nicht so "schlimm" wie in der Stadt. Aber ich bin auch schon gedankenlos an jemandem vorbei gelaufen der im Buswartehäuschen "übernachtet" hat.
Man "stumpft" ab mit zunehmendem Alter weil man seine eigenen Sorgen hat.
...und oft wird es dem Helfenden auch gar nicht so einfach gemacht indem Hilfe abgelehnt wird.
Aber es ist gut mal wieder daran erinnert zu werden wie gut es uns geht, da wir alle ein Dachbüber dem Kopf haben.
Mit nachdenklichem Gru´
Angelika
@Tulpenbluete13
Ja, die Gefahr abzustumpfen ist gewachsen, weil wir so oft enttäuscht wurden und alles anscheinend bleibt, wie es ist - trotz unserer Bemühungen.
Aber vielleicht sollten wir nicht versuchen, die Welt zu retten, sondern dem, der uns nahe ist, zu helfen.
Mehr Verständnis sollten wir für so manchen dieser Menschen aufbringen. Besonders in der heutigen Zeit. Wie schnell kann es jeden von uns treffen!
mietet.
@miagret
Genau das meine ich auch. Selbst ein Millionär kann plötzlich vom Schicksal geschlagen werden und erst recht wir Durchschnittsbürger.
Hochmut kommt vor dem Fall
Da kann Helfen ganz leicht sein., wenn man nur will.
In unserem Haus war eine Stadtbücherei mit großem Vorraum. Nachts war die
Bücherei geschlossen.
Es war tiefster Winter und sehr kalt. Da sah ich morgens zwar ganz eingemummelt
eine Person da liegen. Ich lief schnell hoch und holte Kaffee. Dann ging ich m,eines Weges. als ich zurückr kam stand da nur der leere Kaffeebecher,.
Irgendwie freute ich mich.
Manchmal, legte ich schon ein Brötchen, einen
Apfel dazu. Ich glaube, wir freuten uns beide.
Dann war er weg.
Distek1fin7
Renate
@Distel1fink7
Wunderbar, nichts Weltbewegendes, und doch wurde die Welt durch "Nebensächlichkeiten" zu einem lebenswerteren Platz
Man kann versuchen die Hand zu reichen, aber nicht immer wird sie genommen. Man muss es auch wollen, sich helfen zu lassen. Ich schreibe das nicht einfach so ins Blaue, sondern habe Erfahrung damit.
@Roxanna
Sehr viel "muss".
Heißt das, der Mitmensch muss erst so werden oder sein, wie es mir gefällt, damit ich bereit bin, ihm zu helfen?
@silesio
Nein Christoph, das heißt es ganz sicher nicht. In Freiburg gibt es viele Obdachlose und es gibt sehr viele Hilfsangebote, die so niedrigschwellig sind, dass sie, wenn man es wollte, angenommen werden könnten, was viele auch tun, aber den Schritt aus der Obdachlosigkeit, die oft ja auch mit einer Suchterkrankung verbunden ist, schafft selten jemand. Woran mag das nun nach deiner Meinung liegen?
Aber ich glaube, ein schriftlicher Austausch über Obdachlosigkeit ist doch eher schwierig, weil auch hier leicht Missverständnisse entstehen können, wie etwas gemeint sein könnte.
@Roxanna
Mögliche Missverständnisse sollten die Suche nach Wahrheit aber nicht behindern oder gar ausschießen
@silesio
Was ist hier die Wahrheit? Kennt sie jemand wirklich? Lebensgeschichten sind so vielfältig und komplex. Und immer hat die Sichtweise auf etwas auch immer mit einem selbst zu tun. Deshalb sind ja auch die Meinungen und Ansichten oft so verschieden.
@Roxanna
Da habe ich ein bisschen gekauderwelscht. Es muss natürlich heißen "und immer hat die Sichtweise auch etwas mit einem selbst zu tun".
@Roxanna
Absolut recht, liebe Brigitte. Ich habe schon immer gerne geholfen, sowohl den Menschen, als auch den Tieren. Alle Tiere konnten das mit Dankbarkeit annehmen, und wollten gerne "Etwas" daraus machen. Ich hatte aber auch mit Menschen zu tun, dier mit ihren Lebensverhältnissen total abgefunden waren, und lachten ganz offen die "soziale Ordnung" aus, samt guten Menschen, die ihnen paar Stufen höher helfen wollten. :)
@Christine62laechel
Ich glaube dir gern, dass du schon oft geholfen hast. Aber wie oft muss man geholfen haben um sagen zu können: Jetzt reicht´s
@silesio
Nicht "wie oft", sondern "wem". Nicht mit Gewalt glücklich machen. Ähnlich wie man den schlechten Schülern nicht übertrieben mit genügenden Noten helfen sollte. Freiheit? Ja, bitte schön. Nicht alle müssen sich gerne gut anziehen, nicht alle müssen einen höheren Schulabschluss machen. Denn sie machen das dann eben schlecht, und demoralisieren dabei die Guten.
@Roxanna
Ich auch !
Aber sicher werden wir das Problem nicht durch eine private Diskussion im ST lösen
Reich ist besser als arm!
Wer unter den Brücken von London haust, hat es verdammt schwer, bei sich selbst zu sein
Es gibt ganz unterschiedliche Lebenswege.
Ob reich besser ist als arm?
Ich glaube, dass die Hauptsache ist, nahe bei sich selbst zu sein.
Vor einiger Zeit bin ich in die Nähe meiner Tochter gezogen, inzwischen habe ich sogar meine eigene Wohnung dort.
Wenn man Menschen in ihrer Hilflosigkeit sieht, kommt schnell der Gedanke helfen zu wollen auf. Aber nicht jeder will Hilfe, warum auch immer er/sie die ablehnt. So sehr ich mich freue, eine sichere eigene Wohnung zu haben, es kommen oft Gedanken in mir hoch, mit wie wenig sich manch eine/r begnügen muss.
Ich bin dankbar, dass es mir möglich war, für meine Kinder und mich zu sorgen. Meines Vaters Hilfe habe ich nicht vergeudet. Ob das allerdings stets genug war? Ich weiß, dass mein Mann einer durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre verarmten Familie entstammt. Aber es war auch zu überstehen, dass mein Zuverdienen, mein eigener Hintergrund einfach dem "Gott" Alkohol vor die Füße geworfen wurde. Ich weiß nicht, warum mein Mann seinerzeit dem Beispiel seines Onkels statt seines Vaters folgte. Der Vater war Hausmeister in einer Hauswirtschaftsschule, von Nonnen geführt, und sehr darum bemüht, seine Kinder zu ordentlichen Erwachsenen zu erziehen. Beide sind bzw. waren Alkoholier. Das gutbürgerliche Vorleben des Vaters beeinflusste die Lebensführung seiner Kinder nicht. Lediglich ein Halbbruder meines Mannes aus erster Ehe des Vaters blieb dem übermäßigen Alkoholgenuss fern! Lag der Hang zur Sucht in der Familie der zweiten Frau, meiner Schwiegermutter? Die kam aus dem Feiern nämlich nie wirklich 'raus!
Der Onkel liebte das Feiern, trank daher auch gern über den Durst. Ein Sohn verfiel dem Alkohol und starb in jungen Jahren. Der ältere Sohn erkrankte psychisch und lebte sein kurzes Leben in einer Geriatríe-Klinik.
Heute bin ich zufrieden, dass daraus nichts Schlimmeres entstand. Und dieses Vorbild haben unsere Kinder sich nicht zu eigen gemacht!
Vor kurzem erfuhr ich, dass die Schwester meines Mannes ihrem Bruder gefolgt ist, ohne Freund Alk geht bei ihr nichts. Ich bin froh, sie nicht in meiner Nähe zu wissen, denn es würde unweigerlich zu Zerwürfnissen führen. Als wir uns kennenlernten, war sie neun, ich zehn Jahre älter. Se behauptete mal, ich sei ihr Vorbild gewesen. Aber den Weg hat sie wohl nach der Trennung von ihrem Mann verlassen, denn ich bin nie diesen Weg des Alkoholikers gegangen. Niemand kann einen Alkoholiker aus dessen Sumpf ziehen, das muss er/sie selber wollen und tun.