Novembernebel
Dunkelster Novembermorgen -
Stille schließt mich vollends ein,
geh, wie täglich meine Runden,
liebe es, allein zu sein.
Hinter grauen Nebelschwaden
ahne ich nur noch den Wald,
düster tönt der Ruf der Eule,
der gespenstisch widerhallt.
Nebelfrauen seh‘ ich weben
seid’ne Schleier auf dem Feld
und verwischte Mondesstrahlen
zaubern eine Märchenwelt.
Alle Wege sind verschlungen,
grauverschluckt ein jedes Licht,
bis auf Rotkehl’s sanftes Rufen
Sonnenfinger hell durchbricht
und mit wundersamem Malen
einen roten Streifen zieht,
der den Horizont umrandet,
vor dem alles Dunkel flieht.
Und ich bleibe schauend stehen,
sehe, wie das Nachtschwarz weicht,
wenn durch schwere Wolkenbänke
Taglicht jeden Raum erreicht.
Ein Moment der großen Andacht,
ein Moment so voller Glück,
ein Moment des stillen Dankens,
ein Moment… Ich geh zurück.
floravonbistram 2011
Kommentare (19)
Danke für das wirklich schöne Gedicht. Es ist sehr entspannend und das
Foto, was du dazu gewählt hast, könnte nicht besser sein.
Ich hoffe, dass ich bald wieder solche Zeilen von dir lesen darf.
Herzliche Grüße
velo79
Liebe Flo,
Jetzt komen doch die Wintermonate und ich denke mal,
da werden dir bestimmt kleine Geschichten oder Gedichte einfallen.
Ich würde mich jedenfalls freuen bald wieder von dir etwas zu lesen.
Herliche Grüße
velo 79
Ich danke Dir und freue mich.
Ich bin wenig hier, aber versuche dann, wieder mehr zu schreiben
LG Flo
Liebe Flo,
es ist ein Glück, dass ich das lesen durfte.
mitfühlend herzlichen Gruss
Clematis
Liebe Flora,
einfach wunderschön... gefällt mir sehr Dein Gedicht. Es beschreibt sehr genau den Nebel-November-Morgen..
Ich habe es gern gelesen und danke Dir
mit lieben Grüßen
Angelika
Oh ja, liebe Angelika, so sind die nebligen Tagesbeginne (und wie ich lese, nicht nur für mich).
LG Flo
Dieses stille Danken ist mir weit mehr als Glück, es ist mir ewigkeitsgebundene herztiefe Erfüllung...
Danke für diese „Andachtsmomente“ sagt
Syrdal
Es gibt keine schönere Kathedrale, als die reiche Natur. Öffnen wir Herzen und Augen, zeigt sich uns meh Schöpfungsgeschehen, als kluge Bücher uns nahebringen können.
Danke und lg Flo
Liebe Flo,
schön, dass du dieses wunderschöne Gedicht noch einmal hier eingesetzt hast. Es ist mir in Erinnerung geblieben. Es ist immer wieder schön, dein in Wort gemaltes Bild zu erleben.
Mit Dank grüße ich dich herzlich
Ingrid
Ja Ingrid, es wiederholt sich dann schon mal das eine oder andere Gedicht.
Es macht mich glücklich, wenn Menschen ebenso empfinden.
Danke Dir
LG Flo
Ich liebe die Nebelfrauen, die ihre dichten Schleier weben, über denen sich die Konturen der Bäume erheben, wenn die Sonne über den Nebel gesiegt hat.
Wie immer hast Du, liebe Flora, die Stimmung bildhaft wiedergegeben.
Liebe Grüße
vom immergruen
Danke Dir. Auch ich liebe sie, liebte sie schon immer, da sie eben märchenhaft sind.
LG Flo
Es ist so unglaublich mysteriös bei starkem Nebel draußen
zu sein. Noch dazu im Wald oder am Waldesrand.
Ich habe es meistens vermieden, bei solch einem Wetter in
die Natur zu gehen; aber scheinbar hat das auch seine Reize,
man muß sie nur sehen und begreifen.
Das Gedicht ist sehr schön und kommt aus dem Herzen.
Ich konnte das Lesen voll genießen, vielen Dank.
Liebe Grüße
Uscha