Nicht wählerisch




Nicht wählerisch im Trost ist Alter,
verschüchtert aller Übermut,
befindet Karg, der Restverwalter,
nun doch das Mittelmaß für gut?

Soll ich mich fügen dem Getue
und heucheln Treu und Glauben?
Fänd' ich fürwahr dabei mehr Ruhe,
doch hieß dies, mich berauben.

Drum auf und los mit alter Kraft
im Kampfesstolz mit Schmerzen
ich weiß nicht, was mehr Leiden schafft,
ein toter Geist? die Glut im Herzen?

Zurückgeschaut heißt aufgegeben
mir bläst der Sturm ins Angesicht
viel mehr verlang ich nicht vom Leben
doch weniger ertrag ich nicht.

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Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied dieses Gedicht täglich vor Augen zu halten, das nehme ich mir vor.
Ich glaube damit gut zu leben und zu überleben.
Hartmut
joan schreibt hier,wie gut dieses Gedicht ist!Ich tus-denn ich fühl genau so.Joan

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