Nicht mehr...?
Ich brauche nun nicht mehr zu eilen,
ich brauche nichts mehr zu beweisen;
da gibt es welche auch Vorteile,
wenn man gehört zum alten Eisen.
Auch ohne Makeup kann rumlaufen;
wird mich ja machen nicht zum Sterne;
Klamotten brauche nicht zu kaufen -
zu Hause trägt man Altes gerne.
Doch – will nicht rosten, und deswegen
egal wie alt, will mich schön fühlen;
solange möglich, werd‘ mich pflegen,
wenn auch für Katze nur die Mühe. :)
(Bild aus dem Internet)
Kommentare (9)
@werderanerin
Liebe Kristine, du hast zwar mit "liebe Brigitte" angefangen, ich nehme aber an, es ergibt sich daraus, dass du den Kommentar von Brigitte als den letzten gelesen hast. Stimmt das? :)
Es gibt wirklich keine Zahl. Meine Mutter, die vor wenigen Jahren mit 97 verstarb, sagte noch, als sie 90 war: Erst wenn ich alt werde... Und das wird eine von ganz wenigen Meinungen, die ich von ihr übernehmen wollte. Natürlich kann man sich nicht mehr Illusionen machen, man sei so gut aussehend, wie früher, wenn sich da aber etwas diskret korrigieren lässt - warum nicht? :)
Auf dem Foto: Meine Mutter mit fast 90 Jahren.
Ja, sorry, liebe Christine, da ist mir kurz ein Fehler unterlaufen aber ich weiß ja, dass du tolerant bist.
Das Foto deiner Mama finde ich mehr als toll und das mit fast 90 (!!!) ...wow und genau das meine ich, mit nur etwas schick kann man immer gut aussehen und sie wäre glatt als 70igerIn durchgegangen. Man braucht nicht viel..., ein toller Schal, ein schönes Oberteil...alles schön.
Kristine
Für mich war Arbeit auch ein Stück des Lebens:
Ich konnte darüber Geschichten schreiben,
konnt sammeln und werten. Alles vergebens.
Man kann beim Thema nicht stehen bleiben.
Hätt ich sie gleich zum „Alteisen“ genommen,
Wäre ich schneller voran gekommen.
@Manfred36
Ach, lieber Manfred, wie ich meine Arbeit liebte! Ich konnte mich aber deswegen ohne Tränen in den Augen damit trennen, weil da alles in der Edukation nun anders wurde, und ich würde nicht sagen - besser. Ich hatte es schon immer vor, ein pädagogisches Lehrbuch zu verfassen, wenn schon ganz frei. Das kann ich jetzt aber leider nicht mehr tun, denn meine Anschauungen würden als falsch gelten. Die werden wahrscheinlich mal wieder richtig, da wird es aber für mein Buch einfach zu spät. :)
Liebe Christine, mit dem, was Brigitte dir schon geschrieben hat, gehe ich inhaltlich voll übereinstimmend mit. Und ja, es ist wunderbar, dass wir in unseren Lebensjahren gottlob nicht mehr eilen müssen. (Obwohl: In den Siebziger Jahren gab es bei uns eine Fernsehserie mit dem durchaus „wahren“ Titel: „Rentner haben niemals Zeit“.) Aber sich Zeit nehmen – zur Morgentoilette, zum Frühstück, zur Morgenlektüre, zum kleinen Einkauf, zur Zubereitung der Mahlzeit, zur Mittagsruhe, zur Nachmittagsbeschäftigung zur Vorbereitung auf den Abend und zur Abendgestaltung – das ist doch ein wunderbares Privileg des Alters, das wir weidlich auskosten dürfen.
Neue Garderobe brauchen wir kaum noch, es sind genug gute und modisch zeitlose Kleidungsstücke da, selbst übermäßig viele Schuhe stehen im Schrank… Bei mir sind es z.B. etliche fast neue Anzüge und Jacketts, die mich an das mit meiner Frau gemeinsam erlebte Kaufritual erinnern… Was waren das doch für schöne Zeiten!
Und die persönliche Pflege, das täglich ordentliche Gekleidet-sein, die gepflegte Frisur und überhaupt das „persönliche Styling“ ist so ungemein wichtig, denn man sieht sich ja selbst gerne in „schönem Bild“, aber die tägliche Pflege ist doch auch ein Ausdruck der Dankbarkeit, ein „unausgesprochener Gottesdienst“, denn wir ehren mit genau dieser Pflege nicht nur uns, sondern auch die unbegreifliche Schöpfung dieser Erde…
...in diesem Sinne kommen hier „gepflegte“ Grüße von
Syrdal
@Syrdal
Dass wir nun endlich die Wichtigsten für uns selbst sein dürfen, lieber Syrdal - das genießt man echt, wenn lange Zeit beruflich tätig gewesen, und eventuell dazu auch noch eine Frau, die ja zu unserer Jugenzeit meistens doch mehr im Haushalt zu tun hatte, als ihr Mann.
Einkaufen, das hasste mein Mann wirklich, so ein gemeinsames Shoppen konnte ich vergessen. Kein Problem, das tat ich sogar lieber mit meinen Freundinnen, als mit meinem ungeduldigen, launischen Lebenspartner. :) Er hatte es am liebsten, dass ich für ihn Sachen besorgte. Er meinte, die gefielen ihm besser, als wenn selber gewählt. Und er trug sie wirklich unheimlich gerne, und erzählte allen Bekannten stolz: Das hat meine Frau für mich besorgt. :)
Die persönliche Pflege, das persönliche Styling, wie du es nennst, ja welche Rituale sogar, das mag ich auch sehr. So ein Verwöhnen hat man sich doch endlich mal verdient, glaube ich.
Bleiben wir dann gesund - und schön gepflegt.
Mit Grüßen
Christine
Ja, liebe Christine, vieles braucht man nicht mehr zu machen, weil, wer im Ruhestand ist, weniger Zwänge hat. Im Ruhestand sind wir frei und können über unsere Zeit verfügen, wie wir wollen.
Sich pflegen und schön zu machen, das würde ich wie du, solange ich es kann, auch nicht aufgeben wollen, denn das mache ich für mich, weil ich mich so wohler fühle und das ist ganz bestimmt nicht für die Katz. Wer weiß, vielleicht sieht es dein Kätzchen aber schon, ob du dich hübsch zurechtgemacht hast oder nicht, denn, das sich wohler fühlen, wenn man sich gepflegt hat, spürt sie ja vielleicht 😉.
Liebe Abendgrüße von
Brigitte
@Roxanna
Das spürt sie ganz gewiss, liebe Brigitte. Wenn man so einen "Halt" hat, und sich damit gut fühlt, können das Tiere sicher mitbekommen. Und sie ist ja auch ein älteres, gut gepflegtes Weibchen. ;)
Das einzige, das mich nun stört, wäre natürlich die Pandemie. Von Angst abgesehen, macht der Covid vieles im Moment unmöglich, was einfach Spaß machte, vor allem Treffen mit anderen Menschen. Viele versuchten lange zu tun, als ob nichts passsiert, wenn es aber immer wieder mehr Erkrankungen gibt, dann werden auch sie einfach vorsichtiger.
Ich wünsche dir Gesundheit, und Freude am Alltag.
Mit lieben Grüßen
Chrisitne
Da hast du durchaus Recht mit vielem, liebe Brigitte...am "Rentnerdasein" genieße eigentlich am meisten, dass ich entscheiden kann, wann ich was tue oder auch lassen kann. Es macht das Leben viel ruhiger und vor allem schöner.
Will damit nicht sagen, dass das Arbeitsleben nicht auch Gutes hatte. Aber auch da sehe ich Unterschiede zu meinen jungen Jahren, wo ich vieles noch anders nahm, viel ernster . Das tat mir letztlich nicht gut, das wusste ich aber leider erst später.
Mit den Jahren hatte ich meinen Rhythmus gefunden und lebte besser...aber dennoch muss ich sagen, vermisse ich hin und wieder den täglichen Umgang mit meinen Kollegen...das soziale Umfeld ist eben doch etwas ausgedünnt aber ich habe etwas bekommen, nämlich ein ruhigeres Leben, mit all dem was gut tut...was will man mehr!
Eines hat sich nicht geändert oder nur minimal..., verlasse ich das Haus, mache ich es so, wie immer...gut gekleidet. Das ist mir immer wichtig, denn man muss sich selbst ja auch als angenehm im Spiegel empfinden. Dann tun es andere auch !
Alt fühlt man sich doch nur, wenn man es dann wirklich auch ist...und genau da gibt es keine Zahl !
Kristine