Nass...nasser...zu viel Wasser


Nass...nasser...zu viel Wasser


Es war ein Samstagmorgen . Der Himmel war grau und der Regen prasselte unermüdlich gegen die Fensterscheiben. Die Woche war hektisch gewesen, und ich hatte mich auf ein entspanntes Wochenende gefreut. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand beobachtete ich, wie die Regentropfen kleine Rinnsale auf dem Fensterglas bildeten und sich zu größeren Tropfen vereinten, die dann gemächlich herabrollten.

Nach dem Frühstück setzte ich mich vor den Fernseher und verlor mich in einer Dokumentation über exotische Tiere. Die Zeit verging wie im Flug, und ich dachte an nichts Böses, als plötzlich mein Telefon klingelte. Es war mein Nachbar, Herr Müller. „Hast du auch Wasser im Keller?“ fragte er aufgeregt.
„Wasser im Keller?“ wiederholte ich überrascht. „Nein, warum?“
„Komm rüber und schau dir das an!“ sagte er nur und legte auf.

Neugierig und ein wenig beunruhigt zog ich mir meine Regenjacke an und machte mich auf den Weg zu Müllers Haus. Kaum hatte ich sein Grundstück betreten, sah ich das Problem: Sein Kellerfenster stand offen, und aus der Garage quoll Wasser wie aus einem überlaufenden Brunnen. Herr Müller stand inmitten des Chaos, den Schlauch einer Pumpe in der Hand, und versuchte verzweifelt, das Wasser aus der Garage zu befördern.

„Das ist ja ein Desaster!“ rief ich, während ich ihm half, den Schlauch zu positionieren.
„Du sagst es! Ich dachte, ich könnte dem Regen nicht viel abgewinnen, aber jetzt habe ich eine eigene Lagune im Keller,“ antwortete er und versuchte, seine Verzweiflung mit einem Lächeln zu überspielen.
„Vielleicht sollte ich mal nach meinem Keller sehen,“ sagte ich, als wir die Pumpe endlich zum Laufen brachten.
„Das wäre eine gute Idee. Man weiß ja nie,“ sagte Herr Müller und winkte mir nach, als ich zurück zu meinem Haus eilte.

Kaum hatte ich meine Kellertreppe erreicht, hörte ich es schon: ein leises, unheilvolles Plätschern. Vorsichtig öffnete ich die Kellertür und sah das Unglück: Der gesamte Boden war mit einer Wasserschicht bedeckt. Zum Glück stand nichts Wertvolles auf dem Boden, aber es war klar, dass das Wasser dringend beseitigt werden musste.
„Na toll,“ murmelte ich und machte mich auf die Suche nach einem Eimer und einem Wischmopp. Während ich das Wasser aufwischte, konnte ich nicht anders, als über die Ironie der Situation zu lachen. Stundenlang hatte ich zugesehen, wie Regen die Landschaft verwandelte, während direkt unter meinen Füßen ein kleines Hochwasser heranwuchs.Nach einer Weile hatte ich das meiste Wasser entfernt und stellte einen Ventilator auf, um die Feuchtigkeit aus dem Keller zu bekommen. 

Am Abend, als der Regen endlich nachließ, setzte ich mich mit einem Glas Wein vor den Fernseher. Die Dokumentation über exotische Tiere war längst vorbei, aber eine neue Sendung über Wetterphänomene hatte begonnen. Ich musste lachen, als der Moderator von ungewöhnlich starken Regenfällen und den möglichen Folgen sprach. „Ja, das kann ich bestätigen,“ sagte ich laut zu niemandem.

Am nächsten Morgen war der Himmel klar und die Sonne schien hell. Herr Müller und ich tauschten uns über unsere Erlebnisse im Keller aus und waren froh, einigermaßen glimpflich davongekommen zu sein. „Vielleicht sollten wir nächstes Mal lieber eher nach dem Rechten sehen,“ schlug ich vor.„Das klingt nach einem guten Plan,“ antwortete Herr Müller grinsend. „Aber zumindest haben wir jetzt eine gute Geschichte zu erzählen.“


ulpo072024


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Kommentare (8)

ehemaliges Mitglied

Liebe Ulla
Habe deinen Bericht mit viel Verständnis gelesen. Ohne Wasser geht es nicht. Doch wenn es im Keller eindringt, ist es meistens nicht sehr angenehm. Das musste ich mal erfahren, als wir im Urlaub waren, im Tessin und die Kinder uns anriefen am Samstagmorgen, dass wir Wasser im Keller hatten. Auf die Frage, wieviel? Sagte sie mir ja zirka ein Meter. Da war der Urlaub vorbei. Ein Meter bedeutet alles ist kaputt
 Waschmaschine. Heizung, Kühltruhe, Rasenmäher. Und für mich das schlimmste, der Fotoraum.. Seitdem bin ich immer nervös, wenn man von schlechtem Wetter redet. Aber man lernt draus. Das alles ist schon 20 Jahre her. Und bis jetzt ist das nicht mehr passiert. Ich hoffe das auch Dir das nicht mehr passiert.
lb Grüße Vandie.

ulpo

@Vandie48  
...Wasserschäden sind wirklich kein Vergnügen. Aber solange die Möglichkeit besteht den Schaden zu ersetzen und nicht alles Hab und Gut den Wassermassen zum Opfer gefallen ist, kann man immer noch vom Glück im Unglück sprechen.
viele Grüße
Ulla

Tulpenbluete13

Liebe Ulpo

da kann man nur sagen "Nochmal Glück gehabt"......

meint verstehend mit den Kopf nickend

Angelika
 

ulpo

@Tulpenbluete13  
ja, da gebe ich dir recht. Wenn man hört wie Andere ihr Hab´und Gut verloren haben, dann ist meine Geschichte wirklich fast ein "Glücksfall".
Danke fürs lesen und kommentieren,
herzliche Grüße
Ulla

ladybird

Liebe Ulla,
nur im Schwimmbad macht das "Wasser-nass"
den eigentlichen Spass?
Welch ein Glück, dass Ihr keine größere Katastrophe hattet.....
Ich hatte neulich den 5. Wasserschaden in meinen Bädern, die ich oft monatelang nicht benutzen konnte....das Wasser kam von den Heizungs-und Abwasser-rohren über mir....zum Trocknen reichte auch kein Ventilator...es wurden Industrie-trockner aufgestellt...
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Ich denke, es passt zu Deinem Erlebnis und der Überschrift? So habe ich mich Deiner Geschichte angeschlossen....Danke Dir fürs Teilen mit uns und winke Dir fröhlich zu vom Rhein,Renate

ulpo

@ladybird  
Liebe Renate, da hat es dich ja schrecklich erwischt, wie furchtbar!
Die Regenfälle werden auch immer heftiger, das ist ziemlich beängstigend. Wiederholungen braucht es da nicht...
Hoffe es kommt bei dir bald alles wieder in Ordnung,
mit gedrückten Daumen
sende ich liebe Grüße
Ulla


 

indeed

Da seid ihr beide ja wirklich noch einmal glimpflich davon gekommen, liebe Ulla. Nun seid ihr informiert über den neuralgischen Punkt in Bezug auf Starkregen und eurer Keller. . .

Mit lieben Grüßen von
Ingrid

 

ulpo

@indeed  
Ja noch mal Glück gehabt, aber so etwas braucht man wirklich nicht.
Ich hoffe mein Keller weigert sich dem nächsten Starkregen Einlaß zu gewähren,

ich grüße herzlich,
inzwischen abgetrocknet
Ulla


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