Nach dem Sturm
 
In der Nacht hat es gestürmt
und der Sturm hat mit Gewalt
riesen Wellen aufgetürmt.
Schäumend, brodelnd, ohne Halt.
 
Jetzt sieht das Meer so friedlich aus
jedoch im Sturme war es wild
und Brecher höher als ein Haus,
haben Getier an Land gespült.
 
Mit den Schuhen in der Hand,
lauf ich im ersten Morgenlicht,
durch den kühlen, weißen Sand.
Und was ich sehe,  fass` ich nicht.
 
Der ganze Strand ist übersät
mit Seesternchen , die nachts der Wind
aus dem Meer ans Land geweht
und die jetzt am Verenden sind.
 
Ein kleiner Junge kniet im Sand,
nimmt langsam einen Meeresstern
Legt ihn  behutsam auf  die Hand,
um dann zum Uferrand zu gehn
 
Er wirft den Stern soweit er kann
ins Meer zurück, mit Vehemenz.
Und die Sternchen schwimmen dann,
glücklich zurück ins Element.
 
„Was machst Du da? “  frage ich ihn
„Um sie zu retten, sind`s zu viele
Das hilft doch nichts, hat  keinen Sinn
und besser sparst du dir die Mühe.“
 
„ Für diese macht es sehr wohl Sinn,
denn sie werden weiter leben.
Ich helfe, wenn auch klein ich  bin,
doch du, stehst einfach nur daneben.
 
Wenn ich nicht viele  retten kann
Ist jeder doch der Mühe wert.
Wo Not ist hilft man ganz spontan.“
Hat er dann ernsthaft mir erklärt.
 
Der Junge hat  mich tief berührt                       
Und sein Tun hat mir gezeigt
Liebe zur  Umwelt und zum Tier
Ist ein Teil der Menschlichkeit.

© HeCaro
 
 
* „Ich kann nicht allen helfen“ sprach der Engherzige und half keinem.
Marie von Ebner-Eschenbach
 
* Nach der Geschichte  „Der Sternenwerfer“ 
 
* Foto pixabay 

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Kommentare (13)

Maus

Hallo liebe CarloHerz
dieses Gedicht....Nach dem Sturm.....!
gefällt mir sehr gut.Sehr schön!
Da kommen in mir tolle Erinnerungen hoch,Rose
denn meine Kindheit durfte ich auf den
Inseln Amrum und Wyk/ Föhr erleben und
da gab es so manchen SturmRose.Ich habe Muscheln
und Seesterne gesammelt.
Lieben Gruß von deiner Freundin Gudrun!Herz

HeCaro

Liebe Gudrun,

solche Sommerfreuden bleiben für immer im Gedächtnis und bringen
jedes mal das Gefühl der Freude und des Glücks zurück.
Ich rfeue mich, dass Du so unbeschwerte Kindheitserinnerungen hast.

Liebe Grüße
Carola
 

Ernest

Leider haben wir Erwachsene die kindliche Unbefangenheit und Einfachheit im Denken verloren und sind durch die Komplexität des Lebens verbogen worden.

Der Junge hat schlicht das gemacht, was getan werden musst. Hab Dank für deine schöne Geschichte - sie lässt mich hoffen...
Ernst 

HeCaro

Lieber Ernest ,

Kinder haben keine Hintergedanken.Sie  wägen
nicht ab, schauen nicht auf ihren Vorteil und handeln nur nach dem Gefühl.  Leider geht das,  wie Du schreibst,  den meisten Menschen im Laufe des Lebens verloren.

Ich freue mich,  dass Dir das Gedicht gefällt. 
Danke fürs Lesen und fürs Herzchen 

Liebe Grüße 
Carola 

  
 

HeCaro

Lieben Dank an
Christine62lächel und
Willy  für die Herzchen SchneeflockeSchneeflocke
 

protes

was wieder zeigt
erwachsene können viel von kindern lernen

Rosemanchmal ist es sogar umgekehrt
lg hade

HeCaro

Lieber hade, 

meine Generation hat früher gar nicht auf Kinder geachtet.  Kinder hatten nichts zu sagen und wenn,  war es unwichtig.... 
Da hat man sehr viele Chancen verpasst,  sich eine unverbildete Sichtweise anzuhören.

Wer heute Enkelkinder hat,  ist in einer glücklichen Lage.

Danke für Dein Interesse. 

Liebe Grüße
Carola 


 

Tulpenbluete13

Liebe Carola,

was für eine zu Herzen gehende Geschichte. Ja Kinder haben noch diesen "Urinstinkt" helfen zu wollen und tun es auch.

Wir Erwachsene haben es oft verlernt weil wir über Manches einfach hinwegsehen- es nicht mehr wahrhaben (wollen?)

Dank Dir liebe Carola für diesen "Anstupser" für die Menschlichkeit.

Lieben Gruß Angelika

HeCaro

Liebe Angelika,

ja genau so ist es. Erwachsene beurteilen Situationen zu sehr mit dem Verstand und zuwenig mit dem Gefühl . Es wäre schön wenn beides sich öfter mal (wenigstens ) die Waage halten würden. 

Danke, dass du da warst. 

Liebe Grüße
Carola 
 

Manfred36

Kinder haben ein großes Herz, so lange sie nicht an schlechten Erwachsenen "verbildet" sind. Ihre Spiegelneurone erlauben ihnen das emotionale "Sich-hinein-versetzen", damit auch das "Sich-identifizieren" mit Tieren.
Ein schönes Gedicht!
Manfred



 

HeCaro

Lieber Manfred,

da stimme ich Dir zu. Kinder orientieren sich
am Verhalten ihrer Vorbilder, fühlen aber meist
sehr genau, wenn jemand (Etwas ) Hilfe braucht. 

Danke Für Dein Lob.

Liebe Grüße
Carola 

Syrdal



Liebe Carola,
 
Deine Gedicht-Geschichte habe ich vor zwei Jahren in ähnlicher Weise mit meiner kleinen Enkelin und wohl frisch geschlüpften, klitzekleinen Fröschen erlebt, die – gerade mal 2 cm groß – versuchten, von einem kleinen Wassergraben kommend über den asphaltierten Rundweg zum See zu gelangen. Wieviele meine Enkelin „gerettet“ hat, kann ich nicht sagen, aber sie hat nicht nur mich, sondern auch mehrere Spaziergänger mit ihrer Hilfemühe angesteckt. Und so haben viele der kleinen Lurchtierchen „ihr Lebenselement“ erreicht und damit sicher auch das Leben behalten.
 
Schön hast du Deine Geschichte erzählt – sie sei zur Nachahmung empfohlen!
 
Liebe Grüße
Syrdal

HeCaro

Lieber Syrdal,

Es ist schön,  dass du Ähnliches selbst erlebt hast. 
Ich glaube, Kinder haben, viel mehr als Erwachsene, 
Mitleid für die Schöpfung und tun automatsich das Richtige.  

Danke Für Deinen Kommentar.
Liebe Grüße 
Carola  


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