Momentaufnahme einer Userin im Urlaub…
Beitrag von Userin „Wintermond“, aus einem anderen Netzwerk:
Aber mal ernsthaft ...Urlaub, die schönste Zeit des Jahres, endlich Ruhe haben, viel Zeit mit dem Partner verbringen können, Genießen ohne Arbeit, Stress, Verpflichtungen. Ist der Mensch der mir gegenübersitzt da nicht wichtiger als alles andere? Sicherlich muss ich auch nicht unentwegt quatschen, es ist auch schön mal gemeinsam zu schweigen und die Stille zu Genießen. Aber Desinteresse, gelangweilt sein vom Partner, was hält einen da noch zusammen? Es war natürlich nur eine Momentaufnahme die ich mitbekommen habe und über diese Paare zu urteilen steht mir nicht zu, nichts desto trotz fand ich die Vorstellung, dass sie vielleicht nur noch nebeneinander her leben und sich nicht mehr viel zu sagen haben erschreckend. Ende des Beitrags
Anmerkung: Ich frage mich ernsthaft, ob uns tatsächlich in diesem technologischen Zeitalter Zusammengehörigkeits-Werte zunehmend abhandenkommen und wir letztendlich in eine beziehungsneutrale und wertearme Gesellschaft abdriften? -
Was meint ihr dazu?
Kommentare (6)
Danke für Deinen Post - mir ist leider auch schon öfters aufgefallen, dass manche Menschen sich nichts mehr zu sagen haben. Am Schlimmsten finde ich es bei jungen Müttern, die lieber in ihre Smartphones starren, als mit ihren süßen Babys/Kindern zu sprechen, zu lachen.
Bei einer Bahnfahrt nach Kleve musste ich fast schon schmunzeln - jeder war am Smartphone - ich die einzige Beobachterin. Ob jung, ob alt - bei zwei jungen Schülern Alter ca. 14 - war es dasselbe, bis einer einen seiner Stöpsel aus den Ohren nahm - und ihn dem anderen ins Ohr steckte, sie lachten und unterhielten sich "wenigstens" über ihre Musik.
Wenn einer eine Reise tut, kann er viel erzählen
Das mit den Paaren in Beziehungen fällt mir auch öfters mal auf - da bin ich doch lieber alleine unterwegs und setze mich z.B. im Cafe zu jemandem dazu oder freue mich, wenn bei mir jemand dazu sitzt. Ich hatte letzten Sonntag ein sehr nettes und interessantes Gespräch mit zwei Damen, die in dem Ort in Reha waren und sich im Cafe zu mir dazu setzten. Es liegt wohl auch an den Menschen selber, ob sie Kontakt zulassen möchten oder nicht.
Lieben Gruß
Irene
Ich meine dazu:
Die "Handymanie" macht nur deutlich, was es schon immer gab, aber dem Beobachter weniger massiv auffallen konnte: Die Leere einer Beziehung.
Das ist nicht nur bei "alten" Paaren zu beobachten, die sich "abgelebt" haben.
Enttäuschender ist die Beobachtung bei jungen Menschen zu Beginn einer Beziehung, die dann diese Bezeichnung nicht verdient.
Gefühle brauchen Ausdruck, äußere Signale, Kommunikation mit allen Sinnen, nicht digital, sondern im besten Sinne analog. Sehen, Anfassen, Hören, Sprechen, Riechen.
Briefe schreiben war zwischen Verliebten schon immer ein wichtiges Mittel der Annäherung, aber eben immer nur ein Mittel der Kommunikation, kein Ersatz für reale Begegnung.
Ich (71) habe mit meiner neuen Partnerin ein Jahr lang über 1000 Mails ausgetauscht. Jetzt aber sind wir "zusammen", im besten Sinne des Wortes, nicht digital, sondern sehr analog.
Hallo Ferdinand!
Mir gefällt am besten das Paar in den 70ern, das fröhlich, miteinander lachend das Essen wie auch die Schönheit der Umgebung - auch mal schweigend - in sich aufnimmt. So sollte es sein. Alles andere ist Alltag, den man nicht abschüttelt ...
Hab lange genug um meinen Mann nur herumgucken dürfen, deshalb lieber neben ihm gesessen, wenn wir essen gingen, weil er es nicht ertrug, wenn ich von meinem Teller hoch in sein Gesicht sah - da fühlte er sich kontrolliert. Das tötet auch jedes Gespräch, genauso wie stetes Handy bespielen ...
Über Urlaubserlebnisse bei gemeinsamer Gemütlichkeit im Lokal zu reden - das, so stelle ich es mir vor, macht auch das Leben lebenswerter! Nimmt uns die Technik diese "Lebenskunst"?
Zusammengehörigkeitsgefühle werden über diese technologischen Spielereien ganz sicher ge- wenn nicht sogar zerstört. Aber auch Grübelattacken eines Partners sind da nicht ungefährlich! Und wieviele Menschen haben heutzutage psychische Probleme, die ihn oder sie in solch eine Lage versetzen?! Das ist für gemeinesame Urlaubsgefühle, Erholungsgefühle auch recht hinderlich.
Hab Deinen Beitrag sehr gern gelesen, danke für's Posten.
lichen Gruß von Uschi
Ich meine, dass Gespräche nicht nur um die zweiseitigen Beziehungen gehen können, sondern auch um die Welt und um mehr als man nur lapidar im Kopf gespeichert hat: Der Rahmen. Wer da mit dem Handy innerhalb des Gesprächs geschickt umgeht, bereichert. Das ist etwas, was die jüngere Generation zunehmend intuitiv beherrscht. Langeweile, Verdruss? Ich persönlich kann die durch Handy-Benutzung nicht töten.
@Manfred36
So lange, wie ich in der nahen kleinen Stadt wohnte, hab ich es immer wieder sehen können, dass - gerade junge Mütter - ihren Kinderwagen durch die Stadt schoben, die Augen fest auf's Handy starrend und sogar mit einer Hand zu schreiben. Dass ihr Baby im Wagen schrie, interessierte oft über längere Strecken überhaupt nicht. Und das lobst Du als "zunehmend intuitive Beherrschung"?! Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Da zeigt sich doch schon, wie diese jungen Damen sich um ihren Nachwuchs kümmern ...
nnamttor44
Dir einen schönen Guten Morgen, lieber Ferdinand!
Auch wir haben es des öfteren feststellen können, was du beschrieben hast. Auch die Worte der Tessie, das junge Mütter lieber mit dem Smartphone sich beschäftigen als mit ihren Kleinkindern während sie im Wartezimmer sitzen.
Wir haben in BS eine Gruppe junger Menschen getroffen, die vor dem Schloß in BS im Kreis! standen, jedoch nicht miteinander redeten, sondern alle! waren mit ihren Mobiles beschäftigt.
Horst hat mal darüber einen Blog geschrieben.
Es ist einfach traurig und ich kann Manfreds Kommentar einfach nicht nachvollziehen.
Es ist meinem Gegenüber einfach nur respektlos zu telefonieren, während unserer Unterhaltung. Kommt ein Anruf, dann ruft man eben zu einem späteren Zeitpunkt zurück. Nur gewisse Ausnahmen rechtfertigen so ein Gebahren.
Ich finde es gut, dass du dieses Thema auch hier angeschnitten hast. Mein Dank gebührt dir!
Sei lieb gegrüßt und ich hoffe, du hattest eine schöne Zeit an der Nordsee.
Ingrid