Moin
In Ostfriesland sagt man »Moin«. Morgens, mittags, abends und bei Nacht. Egal, ob fremd, bekannt, verwandt. Das ist hier Usus. Großstädtern ist eine derart höfliche Aufmerksamkeit allen Mitmenschen gegenüber sehr wahrscheinlich neu.
Allein eine zehnminütige Fahrt mit der Hamburger S-Bahn vom Hauptbahnhof zum Dammtor hätte dann vermutlich ausgereicht, um mich am Ende völlig heiser aussteigen zu lassen, wenn ich alle Mitfahrenden mit dieser Grußformel bedacht hätte, auch wenn es nur ein Bruchteil der 1,9 Millionen Hamburger gewesen wäre.
Übersichtlicher hingegen sieht es in der viertgrößten Kommune des Landkreises Leer aus. In Rhauderfehn leben 18.341 Menschen. An einem gewöhnlichen Tag begegne ich davon einer überschaubarer Anzahl. Die kann man ruhig grüßen, ohne fürchten zu müssen, gesundheitliche Einschränkungen davon zu tragen.
Laut einer repräsentativen nachdenklichen Erkenntnis, die ich an einem Vormittag in den Straßen von Rhauderfehn durchführte, sagte ich 31mal »Moin«. Völlig nebenwirkungsfrei. Und als Heimat-Ostfriese stellte ich schon als Schüler fest: Moin ist nicht gleich Moin. Nee, dat is nooit so!(1). Je nach Aussprache, Betonung, Dehnung, Lautstärke oder Hinzufügung von Buchstaben vermitteln die "indigenen Menschen" unterschiedliche Botschaften. Alle Varianten hier aufzuzählen, sprengt den Rahmen dieses kleinen Beitrags. Deswegen beschränke ich mich nun auf das freundschaftliche Moin und das Normal-Moin. Beide sind oft zu hören. Beim Ersteren wird der Ostfriesengruß recht langgezogen. Das klingt dann wirklich wie: »Mooi, ik freih mi, dat ik di seh!«(2)
Das offizielle »Moin« hingegen ist kühler, durchaus freundlich, aber eben das übliche »Guten Tag«: Höflich und freundlich, aber nicht unbedingt verpflichtend. Sollte nun aber jemand auf das »Moin« mit »Hallo« antworten, ist das jedoch ein absolutes No-Go! Manche Leute sehen es schon fast als Beleidigung an, denke ich.
Unser Ostfriesengruß hat sich seit einigen Jahrzehnten schon in ganz Norddeutschland eingebürgert. Aber lasst Euch eines sagen:
Unser Moin ist nicht das gleiche wie in Hamburg oder Schleswig-Holstein oder sonstwo! Das merkt Ihr dann, wenn Ihr einen echten Ostfriesen trefft!
»Dat is nu maal so.«
Allein eine zehnminütige Fahrt mit der Hamburger S-Bahn vom Hauptbahnhof zum Dammtor hätte dann vermutlich ausgereicht, um mich am Ende völlig heiser aussteigen zu lassen, wenn ich alle Mitfahrenden mit dieser Grußformel bedacht hätte, auch wenn es nur ein Bruchteil der 1,9 Millionen Hamburger gewesen wäre.
Übersichtlicher hingegen sieht es in der viertgrößten Kommune des Landkreises Leer aus. In Rhauderfehn leben 18.341 Menschen. An einem gewöhnlichen Tag begegne ich davon einer überschaubarer Anzahl. Die kann man ruhig grüßen, ohne fürchten zu müssen, gesundheitliche Einschränkungen davon zu tragen.
Laut einer repräsentativen nachdenklichen Erkenntnis, die ich an einem Vormittag in den Straßen von Rhauderfehn durchführte, sagte ich 31mal »Moin«. Völlig nebenwirkungsfrei. Und als Heimat-Ostfriese stellte ich schon als Schüler fest: Moin ist nicht gleich Moin. Nee, dat is nooit so!(1). Je nach Aussprache, Betonung, Dehnung, Lautstärke oder Hinzufügung von Buchstaben vermitteln die "indigenen Menschen" unterschiedliche Botschaften. Alle Varianten hier aufzuzählen, sprengt den Rahmen dieses kleinen Beitrags. Deswegen beschränke ich mich nun auf das freundschaftliche Moin und das Normal-Moin. Beide sind oft zu hören. Beim Ersteren wird der Ostfriesengruß recht langgezogen. Das klingt dann wirklich wie: »Mooi, ik freih mi, dat ik di seh!«(2)
Das offizielle »Moin« hingegen ist kühler, durchaus freundlich, aber eben das übliche »Guten Tag«: Höflich und freundlich, aber nicht unbedingt verpflichtend. Sollte nun aber jemand auf das »Moin« mit »Hallo« antworten, ist das jedoch ein absolutes No-Go! Manche Leute sehen es schon fast als Beleidigung an, denke ich.
Unser Ostfriesengruß hat sich seit einigen Jahrzehnten schon in ganz Norddeutschland eingebürgert. Aber lasst Euch eines sagen:
Unser Moin ist nicht das gleiche wie in Hamburg oder Schleswig-Holstein oder sonstwo! Das merkt Ihr dann, wenn Ihr einen echten Ostfriesen trefft!
»Dat is nu maal so.«
(1)Nein, das ist niemals so!
(2) Sehr schön, ich freue mich, dich zu sehen!
Was ich Dir bei der Begegnung gerne sagen möchte, würde in Buchstaben dargestellt etwa so aussehen:
...meint zumindest als Versuch
Syrdal