Meine Sandwich-Enkelin(e) und das Schwimmturnier in Kamen
Meine Sandwich-Enkelin
Stella, meine Enkelin ist 9 Jahre. Sie hat eine ältere Schwester, Catalina, 11 Jahre und eine jüngere
Schwester, Liana, 2 ½ Jahre.
Sie ist damit ein Sandwich-Kind.
Catalina und Stella sind beide im Schwimmverein und schwimmen bei Wettkämpfen mit. Zweimal in der Woche ist Training. Auch nehmen sie an Stadtmeisterschaften teil.
Das letzte Turnier war in Kamen. Auch ich bin dann mit von der Partie. Einen Tag vor dem Turnier rief mein Sohn an. Ich sollte mich um ca. 12 Uhr zur Abfahrt bereit halten. Auch teilte er mir mit, dass ich den Regenschirm nicht vergessen sollte.
Wie - was und warum Regenschirm. Nun das Schwimmturnier fand im Freibad statt und Regen war vorhergesagt.
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Der setzte dann auch pünktlich, als wir am Zielort ankamen, ein.
Ein Zelt hatten wir leider nicht mit. Ich saß also im Klappsessel mit einem Regenschirm in der Hand und paßte auf, dass die Taschen nicht allzu naß wurden.
Nach einer Weile zog die ganze Mannschaft mit Gefolge um. Sie hatten einen Platz ausgemacht, der ein Vordach hatte.
Kaffee und Kuchen gab es auch, denn wir hatten ja noch nicht zu Mittag gegessen.
Ich hatte eine Regenjacke an, konnte sie aber nicht schließen. Über Nacht haben sich Schneider ans Werk gemacht und meine Jacke enger genäht. Ob dass, die Heinzelmännchen von Köln waren, kann ich nicht so genau sagen, denn ich habe sie ja nicht erwischt.
Beide Enkelinnen mußten zweimal starten.
Grauenhaft, zum Startzeitpunkt regnete es Bindfäden. Zum Glück war das Schwimmbecken beheizt.
Als Stella starten mußte, bekam ich von meinem Sohn Anweisungen, wo ich mich positionieren sollte. Ich lief dann zur anderen Seite des Beckens. Unterwegs erwischte mich eine Windboe und der Regenschirm klappte um. Da der riesengroß war, schaffte ich es nicht, ihn wieder in die richtige
Position zu bringen. Ich kämpfte mit dem Schirm und lief dann mit dem umgeklappten Schirm weiter. Am liebsten hätte ich ihn entsorgt, aber er gehörte meiner Schwiegertochter. Mein Sohn kam dann angerannt und richtete alles mit der Bemerkung, dass ich nur Probleme machen würde.
Ich konnte nur darüber lachen, denn ich habe ja sehr viel Humor.
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Stella startete dann. Sie mußte 50 Meter Rücken schwimmen. Sie muß auf den letzten 5 Metern
immer angefeuert werden. Ich stand dann 5 Meter vor dem Anschlag und als sie angeschwommen kann habe ich geschrieen, sie solle schneller schwimmen.
Leider durfte ich am Beckenrand nicht mitlaufen, ich mußte auf meinen Platz stehen bleiben. Die Trainerin darf mitlaufen und auch die Zeiten stoppen.
Hätte ich gegen die Regel verstoßen, dann wäre meine Enkelin disqualifiziert worden.
Mein Sohn hat die Zeiten, die die Kinder schwimmen im Kopf und sagte sofort, dass wird eine Medaille. Es ist dann auch tatsächlich eine silberne Medaille geworden.
Im Freistil startete sie dann nochmal und da wurde es die Goldmedaille.
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Meine größere Enkelin Catalina starte auch zweimal, aber schwamm 100 Meter. Die Hundertmeter
schwamm sie zum ersten Mal im Wettkampf. Das waren zwei Bahnen. Aber was passierte ohje,
bei der Wende blieb sie regelrecht im Wasser stehen, es dauerte bis sie weiterschwamm. Da hat sie Sekunden verloren.
Beim Anschlag, sie war noch gar nicht aus dem Wasser fing sie schon an zu weinen.
Ich sagte sofort, sie wäre gut geschwommen, aber sie weinte trotzdem. Anne, die Trainerin, die die Zeit gestoppt hatte, meinte, dass sie heute persönliche Bestzeit erreicht hat. Leider war es keine Medaille, sondern der vierte Platz. Deshalb auch die Tränen und meine Schwiegertochter mußte da Aufbauarbeit leisten. Auch beim zweiten Start holte sie keine Medaille. Es war bitter für meine Enkelin.
Obwohl Anne, die Trainerin meiner Enkelin eine bessere Schwimmtechnik als ihrer Schwester, unserer Goldmarie, bescheinigt, ist Stella leicht, wie ein Fisch im Wasser. Das Wasser ist eben ihr Element
und bisher ist sie ohne Medaille noch nicht nach Hause gefahren. Eigentlich sollte sie turnen, schwimmen war nur nebenbei, weil Kinder eben schwimmen lernen sollen. Turnen ist jetzt out, Schwimmen ist in.
Sie ist auch Stadtmeisterin in zwei Städten geworden. In der Stadt in der sie wohnt und in der Stadt in der sie trainiert.
Stella, meine Sandwich-Enkelin ist sportlich gut drauf. Eltern und Oma fragen sich, wer ihr das Talent vererbt hat. Wir kennen ihn oder sie nicht, es muß irgendein(e) Urahn(in) gewesen sein.
Sandwich-Kinder können in der Familie leicht untergehen und schnell übersehen werden. Sie sollen es schwerer haben, als die Erstgeborenen und die Nesthäkchen?
Unser Sandwich-Kind ist auch noch im großen und ganzen pflegeleicht, braucht keinerlei Hilfestellung bei den Schulaufgaben. Da ist es doch leicht möglich, dass die Aufmerksamkeit automatisch an die anderen Kinder erfolgt, weil sie es mehr brauchen oder ganz einfach, wie das Nesthäkchen einfordern.
Meine Schwiegertochter wird aber schon darauf achten, dass sie jedes ihrer Kinder individuell fördert und jedem Kind gerecht wird.
So leid es mir tut, dass meine große Enkelin keine Medaille bekommen hat, so sehr freue ich mich über die Medaillen von meiner mittleren Enkelin, Stella.
Wie sind eure Erfahrungen mit Sandwich-Enkeln?
Gibt es auch unter den Großmüttern und Großvätern auch Sandwich-Kinder und welche Erlebnisse
haben sie gehabt und haben sie eventuell geprägt.
Ich war die Erstgeborene und ich habe eine Schwester, die 1 Jahr jünger ist. Meine Schwester hatte es auch nicht einfach.
Schwimmturnier im Regen. Was hat es mir eingebracht, durchnäßte Kleidung und Probleme mit dem Knie und natürlich Stolz.
Das Negative ist aber schon wieder vergessen und ich freue mich auf das nächste Turnier.
anjeli
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