Malblog 3.2.23
Mauern und Türme
Sie waren im Mittelalter nicht nur ein praktisches, sondern auch ein emotionales und Macht-Demonstrations-Bedürfnis. Man konnte sich auf ihren verschiedenen Plattformen bewegen, von ihren Türmen aus spähen und träumen, und sich seiner Bauern- und Bürgerschaften vergewissern.
Das beschauliche Neuwolfstein am Königsberg ist dabei ein gutes Beispiel.
Kommentare (23)
Übersehen
Im Alter übersieht man oft etwas einfach. Meistens aus leichter kognitive Störung („mild cognitive impairment“ (MCI), ist eine im höheren Alter häufigen Beeinträchtigung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Denkvermögen. Meistens sehen wir im Übersehen deshalb Schwäche.
Doch es gibt auch andere und begleitende Komponenten, unbeabsichtigte, gegen die wir angehen sollten, und beabsichtigte, die wir meiden sollten:
etwas oder jemanden nicht wahrnehmen; versehentlich nicht beachten, verschwitzen
etwas oder jemanden absichtlich nicht beachten ( ungetadelt lassen)
verdrängen unterlassen versäumen
verheilt vergessen wollen verleugnen
vergessen sein lassen sich nicht erinnern können nicht mehr daran denken
meiden entweichen
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Aber auch im positiven Sinn wird Übersehen oft gebraucht:
missachten zurückstellen zurücksetzen benachteiligen abtun
Ermessen ansetzen erwägen abwägen
mit seinem Blick weitläufig erfassen
überblicken Zusammenhänge erkennen im Bilde sein
vollständig verstehen
Solches Wetter sollten wir auch bald bekommen, nur eher ohne Schnee. Grüßt mein Sohn. :)
Überempfindlichkeit auf der Erde
Nur weil China seinen Touristen zeigen will, dass seine Mauer von überall her sichtbar ist, wird ihm gleich das Ärgste unterstellt.
Die chinesische Mauer sollte das einzige Bauwerk auf der Erde sein, das aus dem Weltall zu sehen ist.
@Christine62laechel
... jaaaa, und deine Aliens überlegen sich natürlich, welcher wertvoll Teil der Menschheit sich damit abgrenzt .....😁
Unterschwellig
bedeutet, dass die Schwelle des Bewusstseins nicht überschritten wird, dass also Menschen die ihnen dargebotenen subliminalen Reize nicht bemerken oder sie zumindest nicht diskriminieren (trennen) können; sie sind dem Bewusstsein nicht zugänglich. Auch subliminale Reize hinterlassen nachweisliche Spuren im Gedächtnis (vgl. Priming) oder bewirken Verhaltenstendenzen, die nicht unbedingt im Einklang mit der bewussten Einstellung stehen müssen (unbewusste Informationsverarbeitung).
Die Mehrheit der Menschen lehnt unterschwellige Werbebotschaften ab. Sie wird wohl keinen Durchbruch erleben, zumindest nicht in in Ländern wie Deutschland, wo sie nicht verboten ist? Wohl kaum. Und das hat gute Gründe. Unterschwellige Botschaften zu senden, ist rein technisch problematisch. Zu schnell dürfen sie nicht verschwinden, sonst werden sie nicht einmal unbewusst wahrgenommen.
Aus praktischer Sicht ist auch kein Unterschied zwischen echter unterschwelliger Werbung und solcher, die offen wahrnehmbar ist, aber nicht bewusst beachtet wird. Und solcher Werbung sind Konsumenten regelmäßig ausgesetzt - vom Plakat, auf das der Blick beim Vorbeifahren fällt, bis zu den Werbebannern im Internet, überschwellig, aber oft unbeachtet. Da ist es doch tröstlich zu wissen, dass der Einfluss solcher Reklame zwar vorhanden, aber nicht übermächtig ist.
Mein Handy ist ein echt kosmisches Ding... Gestern Abend habe ich den schönen Vollmond fotografiert - auf dem Foto sieht es so aus, als hätte der auch ein kleines Planetchen, um ihn herum kreisen. :)
@Christine62laechel
Ein Mond mit einem Planetchen, das ihn umkreist, wäre was Neues. Aber in der subtilen Wirklichkeit der KI gibt es das vielleicht auch. Ebenso wie leuchtend-rote Scheiben, bei denen man chinesische Spionageballone unterstellen könnte. Oder gar Ufos ? 😉
@Manfred36
Alles ist möglich. Den Copernicus hatte man ja auch ausgelacht, oder verboten. :) Und ich bin ja, ähnlich wie er, in Thorn geboren. 😁
Prosit
Ich finde, dass es gut ist, wenn das Trinken nicht stereotyp geschieht. Das Qualitätsbewusstsein wird gestärkt, wenn sich mit den positiven Einflüssen des guten Geschmacks auch die Gedanken ins Positive schieben lassen. Und was ist schon positiver als Geselligkeit ?
Natürlich sollte das mit dem Verschieben nicht zu weit gehen 😉.
Ich mag Kräne. Hier und da steht, oder bewegt sich so ein Riese. Am Samstag suchen sie eine Position, die das Stadtbild nicht so ganz krass stören würde. ;)
Ersatzmenschen - Menschenersatz
(Bild aus dem Internet)
Es gibt Menschen, an denen so viel „ersetzt“ worden ist, dass man von Ersatzmenschen reden könnte; sollte aber unserer Organspenden-Freude keinen Abbruch tun !
Es gibt aber auch Maschinen, die so viel verrichten können, dass man von Menschenersatz reden könnte.
Dass Computerprogramm AchatGPT der KI kann sogar intelligente Dialoge mit Realmenschen führen. Bei dem Generative Pretraint Transformer handelt es sich um ein für alle zugängliches Sprachmodell für eine Konversation. Es reagiert gegenüber den Fragen und Anweisungen eingebenden Nutzer in Sekundenschnelle und bringt sich selbst bei, menschliche Antworten möglichst genau nachzuahmen. Trotzdem sind aber die Antworten manchmal plausibel, aber fehlerhaft bis unsinnig; Experten sagen „er halluziniert wieder“. Schüler und Studenten spitzen die Ohren, Arbeitende fürchten Job-Verluste. Forscher allerdings weisen darauf hin, dass von einer echten Künstlichen Intelligenz als menschlichen Menschenersatz nicht die Rede sein kann.
Bei Ersatzmenschen könnte man vielleicht sogar von einem Übergangsstadium der Seelenwanderung reden, sozusagen „Zwischenlagerung des Karmas“, das man einem niedrigeren Träger nicht anvertrauen kann, aber ein höherer/gleicher noch nicht gefunden ist.
Selbst in einem gut bekannten Kurpark können Monster lauern...
(Foto von meiner Bekannten)
Liebe
Kaum ein Thema ist – auch hier im ST – so häufig angeklungen. Sogar der Dialog mit der Liebsten über den Tod hinaus. Daneben auch viele Beispiele, wie Liebe enden kann.
Erich Kästner:
Als sie einander acht Jahre kannten (und man darf sagen sie kannten sich gut), kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut. Sie waren traurig, betrugen sich heiter, versuchten Küsse, als ob nichts sei, und sahen sich an und wussten nicht weiter. Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei. Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken. Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken. Nebenan übte ein Mensch Klavier. Sie gingen ins kleinste Café am Ort und rührten in ihren Tassen. Am Abend saßen sie immer noch dort. Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort und konnten es einfach nicht fassen.
von Börries von Münchhausen
Liebe fragte Liebe: „Was ist noch nicht mein?“
- Sprach zur Liebe Liebe: „Alles, alles dein!“
- Liebe küßte Liebe: „Liebste, liebst du mich?“
- Küßte Liebe Liebe: „Ewig, ewiglich!“—
- Hand in Hand hernieder stieg er mit Maleen
- von dem Heidehügel, wo die Nesseln stehen,
- eine Nessel brach er, gab er ihrer Hand,
- zu der Liebsten sprach er: „Uns brennt heißrer Brand!
- Lippe glomm auf Lippe, bis die Lust zum Schmerz,
- bis der Atem stockte, brannte Herz auf Herz,
- darum, wo nur Nesseln stehn am Straßenrand,
- wolln wir daran denken, was uns heute band!“
- Spricht von Treu die Liebe, sagt sie „ewig“ nur,-
- ach, die Treu am Mittag gilt nur bis zwölf Uhr,
- Treue gilt am Abend, bis die Nacht begann –
- und doch weiß ich Herzen, die verbluten dran.
- Krieg verschlug das Mädchen, wie ein Blatt verweht,
- das im Wind die Wege fremder Koppeln geht,
- und ihr lieber Liebster stieg zum Königsthron,
- eine Königstochter nahm der Königssohn.-
- Sieben Jahre gingen, und die Nessel stand
- sieben Jahr an jedem deutschen Straßenrand,
- wer hat Treu gehalten? Gott alleine weiß,
- ob nicht wunde Treue brennet doppelt heiß!
- Bei der Jagd im Walde stand mit schwerem Sinn,
- stand am Knick der König bei der Königin,
- Nesselblatt zum Munde hob er wie gebannt,
- und die Lippe brannte, wie sie einst gebrannt:
- „Brennettelbusch,
- Brennettelbusch so kleene,
- wat steihst du so alleene!
- Brennettelbusch, wo is myn Tyd‘ eblewen,
- un wo is myn Maleen?“
- „Sprichst du mit fremder Zunge?“ frug die Königin,
- „So sang ich als Junge“, sprach er vor sich hin.
- Heim sie ritten schweigend, Abend hing im Land,-
- seine Lippen brannten, wie sie einst gebrannt!
- Durch den Garten streifte still die Königin,
- zu der Magd am Flusse trat sie heimlich hin,
- welche Wäsche spülte noch im Sternenlicht,
- Tränen sahn die Sterne auf der Magd Gesicht:
- „Brennettelbusch,
- Brennettelbusch so kleene,
- wat steihst du so alleene!
- Brennettelbusch,
- ik hev de Tyd ‚eweten,
- dar was ik nich alleen!“
- Sprach die Dame leise: „Sah ich dein Gesicht
- unter dem Gesinde? Nein, ich sah es nicht!“
- Sprach das Mädchen leiser: „Konntest es nicht sehn,
- gestern bin ich kommen, und ich heiß Maleen!“-
- Viele Wellen wallen weit ins graue Meer,
- eilig sind die Wellen, ihre Hände leer,
- eine schleicht so langsam mit den Schwestern hin,
- trägt in nassen Armen eine Königin.—
- Liebe fragte Liebe: „Sag, weshalb du weinst?“
- Raunte Lieb zur Liebe: „Heut ist nicht mehr wie einst!“
- Liebe klagte Liebe: „Ists nicht wie vorher?“
- Sprach zur Liebe Liebe: „Nimmer – nimmermehr.“
@Manfred36
Ähnlich, nur mit mehr Rot drin; entweder vor Liebe, oder weil man vor Wut rot sehen muss. 😁
Im Kaiserslauterer Burgenring
ist auch die Burg Hohenecken im gleichnamigen Stadtteil majestätisch in ihrer Lage. Mensch und Tier pflegen sie und sie ist trotz ihrer Verbundenheit mit der Barbarossaburg ein Juwel an eigenen Sagen und Anekdoten. Ich habe sie vielmals phantasiebasiert rekonstruiert gezeichnet.
Hier, lieber Manfred, noch ein schönes Märchen aus Stein: Die Burg Eltz an der Mosel
-Foto kostenlos von Pixabay-
Sie schmückte früher mal jeden 500 DM-Schein:
-Bild aus Wikipedia-
Kosmos zum Quadrat: "Curiosity" hat auf ihrem Weg etwas entdeckt, das aus dem Weltraum stammt.
(Foto aus dem Internet)