Malblog 24.4.22
Tagebuch
Jahrhundertelang wurde die Bibel als Familientagebuch benutzt. Die Hausmutter schrieb alle bewegenden Familienereignisse mehr oder weniger kommentarlos hinein. Es waren meist nüchterne Worte, aber man spürt ihnen heute noch die Emotionen an, die den Eintrag begleiteten. Für eine nachträgliche Familienchronik, wie auch ich sie mal aufstellte, eine schier unerschöpfliche Quelle. Neben der Bibel lag auch die Briefkorrespondenz in der Kommode.
Später meinten Viele, ihr Leben in literarischen Tagebucheinträgen darstellen zu müssen; es gab viele Hefte mit anspruchsvollem Outfit dazu und selbst die Internet-Blogs wurden dafür verwendet. Da floss aber jeweils viel kurzfristige Subjektivität ein.
Kommentare (70)
Melchior, wie du willst!
(aus scarpatetti.info › geschichten im Internet)
Das Geschlecht der Falkensteiner hatte weitläufige Besitzungen, die einmal unter zwei Brüder verteilt wurden. Der eine hieß Melchior und residierte im Rheingau, der andere, Konrad, bewohnte die Stammburg am Donnersberg.
Melchior fühlte sich benachteiligt, versammelte seine bewaffneten Knechte und zog mit ihnen vor die Burg Falkenstein. Dort forderte er unter lautem Drohen und Schimpfen seinen Bruder zum Zweikampf heraus.
Konrad versuchte ihn mit freundlichen Worten zu besänftigen, aber alles Zureden war vergebens. Der erbitterte Melchior drohte die Burg zu stürmen. Als der Graf sah, daß er davon nicht abzubringen war, schloß er das Fenster mit den Worten: “Melchior, wie du willst!” Darauf ging er in den Hof hinab, um seine Knechte zum Widerstand bereitzuhalten.
“Melchior, wie du willst” – das muß dem Erzürnten im Ohr weitergeklungen haben.
Ja, was wollte er eigentlich?
Wollte er tatsächlich den Kampf mit seinem Bruder? Warum, was hätte er davon?
Und wie sollte es dann weitergehen?
Er besann sich eines besseren, vergaß seinen Groll, und zur großen Verwunderung seiner Leute sagte er den Sturm ab. Er begehrte nun friedlichen Einlaß in die Burg, und bei einem festlichen Mahl feierten die Brüder ihre Versöhnung.
Jene Worte aber wurden zur ewigen Erinnerung in einen Stein gehauen und dieser über dem Burgtor eingemauert. Das Schloß ist jetzt zerfallen, aber der Stein ist noch vorhanden; er wird den Reisenden im Garten des Eisenwerks bei Hochstein gezeigt.
Meine uralte Hausburg am Donnersberg ist ist Gegenstand meiner vielfältigen Skizzen und Darstellungen, die als Wandbilder meine Wohnung bevölkern. Aus einer fast ausweglosen Situation der Feindseligkeit das Beste machen, das müssten wir auch heute in den Griff bekommen.
Verdacht
Verdacht bzw. Tatverdacht ist ein Begriff aus dem deutschen Strafverfahrensrecht und bedeutet, dass Strafverfolgungsorgane aufgrund tatsächlicher Anhaltspunkte (Indizien) und nach kriminalistischer Erfahrung es für möglich halten, dass eine Straftat begangen worden ist. Im Rahmen des Strafverfahrens wird zwischen drei Verdachtsstufen unterschieden: Anfangsverdacht, hinreichender Tatverdacht und dringender Tatverdacht.
(Wikipedia).
Ahnung, Misstrauen, [schlimme] Vermutung, Zweifel im täglichen Leben führen auch zu Verdacht. Hinsichtlich unlauterer Werbung usw. soll man immer von Verdachtsmomenten ausgehen. Dem Gutgläubigen ist heute „in die Augen geschissen“. Deine Gefühle widersprechen sich oft und sollten rational sondiert werden.
@Christine62laechel
Die kleine Katze hat offensichtlich auch noch ihre Milchzähne. Sie werden irgendwann irgendwo an irgendwelchen Franzen hängen.
Facebook
Facebook Statistiken, zum Jahr 2022 :2,60 Milliarden monatlich aktive Nutzer nutzen Facebook. Die Plattform hat 1,73 Milliarden Nutzer, welche die Social-Networking-Seite täglich besuchen.
- Facebook erzielte im ersten Quartal 2020 einen Anzeigenumsatz von 17,44 Milliarden US-Dollar.
- Mehr als 80 Millionen kleine Unternehmen auf der ganzen Welt nutzen Facebook Pages.
- Im Jahr 2019 nutzten 63% der Deutschen Facebook. Stärkste Altersgruppe in Deutschland 25 bis 34 Jahre. Bezieht man es auf Altersgruppen, so sind es 60% der 14 – 19 Jahre alten, 90% der 20 – 29 Jahre alten und 70 % der über 50 Jahre alten.
- 96 Prozent der aktiven Facebook-Nutzer greifen über Mobilgeräte auf die Social-Media-Plattform zu.
- 58,5 Minuten ist die durchschnittliche Zeit, die Benutzer täglich auf Facebook verbringen.
@Manfred36
ich gehöre seit 10 Jahren auch dazu, interessante Statistik.
Ich hab viele erfreuliche Erlebnisse bei fb, wenig schlechte, aber nun schau ich mir mal Musks twitter an, eventuell stattdessen.❔
@JuergenS
Mir dient Facebook als Kommunikationsmittel mit meinem Sohn, wenn einem von das Handy kaputt geht (selten, zum Glück). Na ja, und man shared immer wieder die Bitten um Hilfe. Manchmal nette Nachrichten und lustige Posts. Kann sein. :)
Liebe Christine,
gerne habe ich mir Deine Foto-Collage angeschaut. Das Ponybild gefällt mir gut, denn es zeigt ein glückliches Kind. Sicher kannst Du Dich noch gut an diesen Tag erinnern. Und das Foto mit der Radlerin erinnert mich an meine eigene Teenagerzeit. Ich hatte zwar kein Rad, aber damals gab es bei der Bekleidung eine Modewelle, bei der grelle Schockfarben und wilde Muster "in" waren.😊 Und das Foto (Mitte rechts) könnte vielleicht auf einer Studentenfete entstanden sein. Danke, für das Zeigen Deiner schönen Erinnerungen.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Ja, liebe Rosi, mit der Zigarette in der Hand... Ich rauche nun seit über 30 Jahren nicht mehr, damals war es aber irgendwie noch trendy. :) Danke für Deine netten Worte.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Alt, gebrechlich, hinfällig, verwachsen - auch Natur . Schauen wir auf das junge Leben !
@Rosi65
Super, liebe Rosi. Deine Bildcollagen-Spielerei, sowie diejenige von Manfred, gefallen mir sehr gut. Wenn zurück vom Supermarkt, versuche ich wohl auch so etwas... :)
Mit lieben Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Weiß aber nicht, ob einer so "ordentlichen" Frau wie dir eine solche Behausung entsprechen würde.
Geliebt zu werden
…. ist alles Glück auf Erden.
Wenn fühlende Herzen,
vereint auch in Leid und Schmerzen,
zusammen sich finden,
das Schicksal verwinden,
dann stehen beide wie Löwen
im Leben.
@Manfred36
Gruß auch vom Bären:
Ich lass sie gewähren.
Im Sommer die Lachse,
sie halten auf Achse.
In der Höhle im Winter
sind es meine Kinder.
@JuergenS
Upps, ich dachte, mein Bild hätte dir gut gefallen, da steht aber der Manfred als Empfänger. :) Macht nichts. :)
Die Tulpen verblühen - da warten schon aber viele andere Blumensorte auf ihre Reihe
Was die Natur hier gestaltet hat, ist ein Kunstwerk: Man lasse die Figuren auf sich wirken !
Aspekte
Für den Primaten war die Welt noch offen,
der Homo Sapiens sah sie schon als entwicklungsbedürftig,
der moderne Mensch mit Skepsis
und der heutige Mensch mit Jammer.
Zum Thema "Andenken" aus dem Malblock v. 21.04.22:
Ein Geschenk von einer Freundin aus Sansibar, die schon einige Jahre auf der Insel lebt.
Ein buntes Fransentuch und verschiedene Gewürze, die ich aber noch nie benutzt habe.
Mit Kardamom kann ich leider nichts anfangen, zu den Pfefferkörner fehlt mir die Mühle, und das dritte Gewürz kann ich gar nicht einordnen. Trotzdem hebe ich diese Andenken auf.
Viele Grüße
Rosi65
Liebe Christine,
bei meinen beiden Katzen, die ich früher mal 19 Jahre hatte, war es genau umgekehrt! Ich hatte ihnen mal ein schönes Spielzeug mitgebracht. Es war eine kleine Blechmaus, die man mit einem Schlüssel aufziehen konnte.
Aufgezogen lief die Maus, mit etwas Lärm verbunden, in schnellen Kreisen über den Fußboden. Meine Angsthasen-Katzen bekamen Panik und rannten schnell weg. 😅
Viele Grüße
Rosi
Ein Tagebuch - als ich Kind war, hatte ein jedes Mädchen ein Heftchen, das man auch so nannte. Da trug man aber nicht die Tagesereignisse ein, sondern sammelte Einträge von Freunden und Familienmitgliedern. Meistens waren das herzliche Glückwünsche, lustige Gedichte, oder Witze. Egal wie begabt, versuchte man seinen Eintrag auch noch mit einem Bild zu zieren.
@Christine62laechel
das ist in etwa das, was meine Mutter als "Poesie-Album" hinterlassen hat, es war scheinbar bei jungen Mädchen und Frauen früher üblich, so etwas zu führen.
@JuergenS
Ja, genau. Und der Name "Poesie-Album" deswegen, weil viele junge Mädchen und Frauen gerne schöne Gedichte kopiert, oder auch selber verfasst hatten.
@Manfred36
Nein, hatte ich auch eines, ging aber verloren, lange her. Dafür habe ich noch ein Schulheft; ich war da 12. Religion war damals - richtig - nicht an den Schulen unterrichtet. Und an dem Bildchen da kann man erkennen, wie talentiert ich schon immer war. 😉
@Christine62laechel
Mein Poesiealbum aus der Schulzeit habe ich gut aufbewahrt.
Hier ein Eintrag von einem meiner Lehrer. Darauf war ich besonders stolz.
Ups..., und auf dieser Seite hatte sich eine Mitschülerin vertan.
Aber ich weiß noch wer es war.😅
@Rosi65
Oh, liebe Rosi, da hatte auch ich einige Eiträge von meinen beliebten Lehrerinnen. Und sogar einen von einem damals sehr populären und hübschen Schauspieler; ich war so stolz darauf! Leider verloren gegangen. Ich habe nur noch ein Foto mit den Autogrammen von meiner mal beliebten Musikgruppe; jetzt bedeuten sie mir nicht mehr so viel, und sonst: Sie haben das Foto ja vorher unterschrieben, mit Hunderten von anderen, ohne an mich zu denken. Da war der Eintrag des Schauspielers doch mehr wert; er hat mit mir kurz gesprochen (ich war mit welchen 12 Jahren im Gebirge, dort ihm in einer Pension begegnet).
Mit lieben Grüßen
Christine
Ordnung
Von „Ordnung" sprachen die griechischen Weber. Es bedeutete dort: "aus verschiedenen Fäden durch kunstgerechte Verknüpfung ein Gewebe anlegen". Das gelangte über das Lateinische und Französische in die deutsche Sprache. Hier hat der Begriff – obwohl ihm nur ein einziger Leitgedanke zugrunde liegt – verschiedene Bedeutungsvarianten:
übersichtlicher Zustand
geordnete Lebensweise
Disziplin
kontrollierte Regelung des öffentlichen Lebens
Gesellschaftsordnung
Anordnung (z. B. alphabetisch)
Abordnung
Formation
Tier- oder Pflanzenfamilien
mathematische Größen
Der Leitgedanke ist ein System, das Zusammenbringen von Einfluss- und sonstigen Größen.
Instinktiv habe ich wie wohl fast jeder meine innere Hausordnung an der Stirn hängen.
@Manfred36
Ich mag die Ordnung sehr, doch sie mich angeblich nicht. :) Ordnung schaffen kann ich nur ungefähr. Da hat aber wohl ein jeder Mensch seinen Maß. Und, im Zusammenhang damit, was Syrdal in seinem Kommentar geschrieben hat, ein Hansi, dem es nicht richtig beigebracht wurde, darf schon Probleme mit dem Nachholen haben, leider.
@Manfred36
Einige der von dir aufgeführten Ordnungsbegriffe haben mir lebenslang meinen Alltag bestens strukturiert und somit schließlich wesentlich erleichtert. Das beziehe ich insbesondere auf „Disziplin“ und „geordnete Lebensweise“. Beides ist mir im Laufe der Zeit derart in Fleisch und Blut eingegangen ist, dass es mir wesensimmanent geworden ist. – Das mag man sehen, wie man möchte, mir hat es im Lebensalltag sehr geholfen und tut es noch immer…
...sagt – mit Sonntagsgrüßen
Syrdal
Weil ich es bei meinen Beiträgen immer vergesse, schicke ich heute auf diese Weise mal herzliche Grüße in die ST-Runde, mit Spiegel-Hand für alle 😊