Malblog 11.3.22
Straßenlaternen
Aufgrund der leichteren Verfügbarkeit und der bis dahin gesammelten Erfahrungen gaben viele Städte und Gemeinden dem Gaslicht auch nach dem Zweiten Weltkrieg den Vorzug. Erst das Markterscheinen von neuen Leuchtmitteln brachte die Abkehr vom Gaslicht, zunächst kamen Leuchtstofflampen zum Einsatz, später Quecksilberdampf- und Natriumdampf-Hochdrucklampen. Die Umstellung erfolgte in vielen Städten schrittweise, indem neu angelegte oder bisher nicht beleuchtete Straßenzüge mit elektrischen Laternen versehen wurden. Die vorhandenen Gaslaternen im Altstadtbereich blieben.zunächst erhalten, und ich erinnere mich noch gut an die Gasolaternen vor dem Haus. In den 2000er Jahren ist der Anteil der Gasleuchten in Deutschland unter ein Prozent gesunken. Die weitere Entwicklung richtet sich auf den Einsatz der LED-Technik.
Zunächst wurden die Gaslaternen von Laternenanzündern angezündet. Später wurde der Prozess automatisiert, so dass der Beruf des Laternenanzünders entfallen konnte. Bis etwa 1939 wurden sie von Hand ein- und ausgeschaltet bzw. gezündet. Später entwickelte man Zünduhren, die das Ein- und Ausschalten zu festen Zeiten bewerkstelligten, jedoch wöchentlich aufgezogen werden mussten.Danach kam die Fernzündung. Hierbei dient eine vom Gasversorger erzeugte Druckwelle der Steuerung. In jeder Laterne ist hierzu eine mit Membranen bediente Mechanik untergebracht, die bei jeder Druckwelle umschaltet. Die Gasleuchten hatten eine dauerhaft brennende Zündflamme – lediglich das Hauptventil wurde ferngesteuert.
In der Literatur spielte der Laternenanzünder, zum Beispiel im Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, eine wichtige Rolle.
Und in der Nostalgie:
Es war einmal, als wir noch Kinder ,
Ein lieber, alter Mann.
Laternanzünder war der weiß-gott-wann.
Lang' ist vorbei der Gaszylinder
Und eine schöne Zeit.
Laternanzünder gibt's keinen mehr heut'.
Ich seh' ihn noch, ob's gestern wär':
Durch meine Straße trippelt' er
Und zündet' die Laternen an, bei Nacht.
Doch wenn im Park ein Liebespaar
Auf einer Bank sehr zärtlich war,
Ja, dort hatt' er bestimmt kein Licht gemacht;
Nur seine Augen wurden feucht;
Er hatt' am Ende da vielleicht
An seine eig'ne Jugendzeit gedacht.
Das war einmal, als wir noch Kinder;
Schon längst ist er nicht mehr.
Laternanzünder, wir liebten dich sehr.
Und wenn ich heut' zum Himmel schau',
So geht er, g'rad' wie einst genau,
Von Stern zu Stern, der liebe, alte Mann.
Die ander'n Menschen seh'n es nicht,
Doch geht er noch, mit seinem Licht,
Und zündet all die tausend Sterne an.
Vor der Kaserne vor dem großem Tor
Stand eine Laterne und steht sie noch davor
So woll'n wir uns da wiedersehen
Bei der Laterne woll'n wir stehen
Wie einst Lili Marlene, wie einst Lili Marlene
Unsere beider Schatten sah wie einer aus
Daß wir so lieb uns hatten das sah man gleich daraus
Und alle Leute soll'n es sehen
Wenn wir bei der Laterne stehen
Wie einst Lili Marlene, wie einst Lili Marlene
Deine Schritte kennt sie deinen schönen Gang
Alle Abend brennt sie doch mich vergaß sie lang
Und sollte mir ein Leid geschehen
Wer wird bei der Laterne stehen
Mit dir Lili Marlene, mit dir Lili Marlene
Aus dem stillen Raume aus der Erde rund
Hebt mich wie im Traume dein verliebter Mund
Wenn sich die späten Nebel drehen
Werd ich bei der Laterne stehen
Mit dir Lili Marlen mit dir Lili Marlen
Kommentare (27)
Darf es auch mal ein Märchen sein 😉
Wäre doch schön, man hätte so eine Lampe, an der man einfach mal reiben könnte und schon würde sich jeder Wunsch erfüllen 😉.
@Roxanna
Das wäre super, liebe Brigitte... Und hier eine Aladdinlampe aus dem Lichtergarten in Chorzów:
Immer wenn ich glaub' es geht nicht mehr,
kommt aus der Zeit ein Lichtlein her.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier;
schon steht April dann vor der Tür.
Diogenes lief im 4. Jh. v.Chr. mit einer Laterne zum Marktplatz von Athen. Als man ihn fragte, antwortete er „Ich suche einen Menschen“. Man vertrieb ihn mit Knüppeln.
@Manfred36
Jedoch gibt es ja massenweise
wie ich, naseweise
die denken auch, ein Mensch zu sein,
will jedoch keinen Knüppel rein.
Mit LED-Licht wär das besser,
wär heller es und daher kesser,
ob Menschen dieses besser stünde,
weil man dann sähe jede Sünde?
In einem Kinderfilm läuft ein Zwergchen mit einer Laterne zum Strand, wo sich wohl etwas ereignet hat... Der Inhalt ist uns allen sehr gut bekannt, ich habe mich aber trotzdem sehr gut amüsiert, als ich mir den Film vor ca. 30 Jahren zusammen mit meinem Sohn angeschaut habe. Empfohlen. :)
Rustikale Architektur
In der rustikalen Architektur werden Konstruktionen gesucht, die im Einklang mit ihrer natürlichen Umgebung stehen. Oft wurde ein indigener Stil gesucht. Dies sind meist sehr arbeitsintensive Gebäude, die bewusst auf klassizistische Konzepte wie Symmetrie und Regelmäßigkeit verzichten. Wichtige Baumaterialien sind heimische Hölzer, vorzugsweise in Form von groben Balken, und Naturstein.
@JuergenS
Hoffentlich wirkt das momentane internationale Zerwürfnis nicht zu ihrem Schaden.
@Manfred36
davon hab ich schon gehört, eben nachgelesen:
""Rogosin erklärte am Samstag im Messengerdienst Telegram, die gegen Russland verhängten Sanktionen beeinträchtigten den Betrieb der russischen Raumschiffe, die die ISS versorgen. Dies betreffe vor allem den russischen Teil der Station, der für Kurskorrekturen zuständig ist. Als Folge könne die 500 Tonnen schwere Konstruktion auf die Erde stürzen und „ins Meer oder auf Land fallen“.
„Das russische Segment sorgt dafür, dass die Umlaufbahn der Station korrigiert wird (durchschnittlich elf Mal im Jahr), auch um Weltraumschrott zu verhindern“, erklärte Rogosin.""
grrrrrrrrrr
Torgasse im Prager Judenviertel
(mit Gaslaternen)
-vor Ort gezeichnet-
Bleistift auf Pappe, 1984
LG Syrdal
@Syrdal
Eine bemerkenswerte Zeichnung. Schade, dass du damit hier und heute nicht öfter in Erscheinung trittst.
@Manfred36
Lieber Manfred,
alles hat seine Zeit… Früher habe ich viel skizziert, gezeichnet und gemalt. Dann aber kam eine ungemein arbeitsintensive Zeit und ich musste mir als Freiberufler mit täglich 12-14 Arbeitsstunden das Überleben sichern. Da blieb für die Muße nichts mehr übrig. Dann, als ich mich wieder einigermaßen etabliert hatte, kam die intensive Beschäftigung mit der japanischen Poesie (Haiku) und auch mit Gedichten zu vielen Themen (Sagen, Philosophie, Heilpflanzen usw.). Nunmehr aber muss ich mich auf eines konzentrieren, denn ich möchte mich im Alter nicht auf verschiedenen Ebenen verzetteln. Deshalb also nur selten mal noch eine Zugabe zu deinem interessanten „Malblog“.
Dies zur Erklärung auf deine Frage mit lieben Grüßen
Syrdal
Eine Laterne steht schon immer an der Meeresküste... Und im Meer, da wo ihr Licht nicht mehr reicht, geschieht oft Grausames. Man frisst die Anderen auf, oder man wird selber aufgefressen. :)
@Christine62laechel
Die wunderbaren Unterwasseraufnahmen mit frappierenden Farben, wie wir sie im Fernsehen so zahlreich sehen, kommen unter Bestrahlung zu Stande. Nur selten sind die Fische und Korallen selbstleuchtend. Faszinierend ist diese Welt aber auch im Halbdunkel.
Manfreds Malblogs inspirieren
weil sie ständig infiltrieren,
uferlose Kreativität,
die dadurch wird ausgesäht.
Die Frequenz darf ruhig bleiben,
von mir aus kann sie auch noch steigen,
Christine wird es auch so sehen,
fleissig tut sie mit ja drehen.
@JuergenS
Auch ohne dich
und ein paar Leute
wäre Manfreds Malblog
weniger bedeutend. :)
Und in wenigen Tagen werden wir unsere silberne Laterne am Himmel wieder bewundern können
@Christine62laechel
Zum erwartenden baldigen Vollmond stelle ich hier mein Gedicht dazu ein:
Mein Vollmond
Ach, war mein Erlebnis schön,
den Mond so richtig „voll“ zu seh´n
Früh am Morgen zur 4.Stund
So füllig dick und kugelrund
Strahlend hell, fast tat er lachen,
hab ich gemeint, so beim Erwachen.
Andächtig schaut´ ich tief versunken,
bis mir der „Mann im Mond“ gewunken.
Und wie es kommt so oft im Leben,
wurd ich gebremst beim „höher Schweben“
durch die Wolke, die dann kam
und mir das kleine Schauspiel nahm.
RP.
Mit Gruss von 🐞,der Mond ist wirklich gleich nach der Sonne die beste Laterne?
@ladybird
Das war also ein wirklich schönes Erlebnis, liebe Renate. Und ja, ausser der Sonne haben wir keine bessere Laterne. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Der Schütz
Das Schütz, auch Schaltschütz, ist ein elektrisch oder elektromagnetisch betätigter Schalter für große elektrische Leistungen und ähnelt einem Relais. Das Schütz kennt zwei Schaltstellungen und schaltet ohne besondere Vorkehrungen im Normalfall monostabil. Ich habe davon mehrere in meinem Schaltkasten.
Die Feldschützen (auch Feldschütze, Flurhüter, Flurwärter, Flurschützen oder Feldhüter) ist die Bezeichnung für einen historischen Truppenteil des ausgehenden Mittelalters und später für angestellte Personen von Gemeinden zum Schutz der Felder und Flure.
Sie sollten potenzielle Diebe davon abhalten, Gemüse und Obst zu entwenden oder tatsächliche Diebe auf frischer Tat stellen. Die Feldschützen waren mit einem Gewehr bewaffnet und bis in die 1970er Jahre mit diesem Aufgabenschwerpunkt im Einsatz. Neben diesen Polizeifunktionen hatte der Schütz auch Gemeindediener-Funktionen. Er war ein honorabler Mann, und ich konnte bei Abschaffung seiner Funktion seine Schelle beiseite schaffen.
Etwas Ähnliches ist der heutige Stadtjäger, dem als Einzigem vorbehalten ist, schädliches Wild in den Siedlungen abzuschießen.
Ja, den guten alten Laternenanzünder kenne ich auch noch.