Ich war
der Schmetterling , das scheue Reh,
mal Elfe und auch holde Fee,
war Gemse auf dem hohen Berg,
als Nixe lebt‘ ich und als Zwerg,

erhob als Adler mich zum Flug,
war Wind, der Wünsche mit sich trug,
die Zauberin auf ihrem Schloss,
der Regen, der die Blumen goss.

Prinzessin auf der Erbse gar
und kämmte mir mein langes Haar,
als ich Rapunzels Namen trug.
Ich war das Kind mit Tränenkrug,

Als Einhorn lief im Schneegewand
ich durch das helle Märchenland,
die Zauberkleider trug ich all,
als Aschenputtel auf dem Ball.

Ich strickte Hemden, völlig stumm
und warf sie dann den Raben um,
ich spottete den Drosselbart,
das Leben strafte mich dann hart.

Ich war der Sand am großen Meer,
die Wellen trugen mich umher
als weiße Gischt. Dann war ich Stern.
Den Mann im Mond betört' ich gern.

Als Sonne, hoch am Himmelszelt,
gab Wärme ich der ganzen Welt.
Ich war der Nebel in der Nacht,
als Donner hab ich laut gekracht.

Ich lebte alles, was ich las,
sah durch die Leben, wie durch Glas.
Nichts ist mir jemals zu entfernt,
weil ich das Träumen nie verlernt.

floravonbistram1971

Träumen(floravonbistram)



Anzeige

Kommentare (6)

Britt Nicht nur märchenhaft, sondern auch zauberhaft finde ich dein Gedicht.
Liebe Sonntagsgrüße
Britt
HeCaro Was für eine schöne Idee ein Gedicht
über Märchen zu schreiben. Und wie gut ist
es Dir gelungen. Es erinnert an die Zeit
in der wir alle noch an Märchen glaubten.
Ich habe es mit einem Lächeln gelesen.
Liebe Grüße HeCaro
Traute Wunderschön, wieder Dein Gedicht.
Ja das waren wir und durften wir noch in unserer Fantasie erleben. Heute ist alles so überflutet, das die Kinder wohl weniger träumen, denke ich.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
ehemaliges Mitglied ... da setze ich eins/meins, dass bereits durch Deine Setzmaschine ging, einfach mit her. Auch ein Jugendverbrechen übrigens... Ist das nicht herrlich, sich in nahen Zeilen einer fernen Vergangenheit wiederzufinden - jünger und weniger enttäuscht von...?

Rettung des weltfremden Träumers

Wie er sich selber verstand,
schaukelnd im Netzwerk der Träume,
Schmetterlingen verwandt,
blütenkelchwippend.
Sternvagabund,
durchdrungen vom Märchen des Seins.
Sprach zu den Vögeln,
flog mit Libellen
über smaragdene Weiten,
vom Eigentlichen gelöst.
Plötzlich wichen die Falter
ihm aus.
Sterne wehrten sich seiner.
Es brachen der Blüten Stängel.
Im Strauchwerk
verstummten die Vögel.
Grauschwarz brüllte der Ozean.
Er gab sich verloren.
Ein Ufer tat sich ihm auf,
von einem fremden Meer,
mit "Liebe" benannt.
Er sprang
und erschwamm sich
sein neues Leben.

LG vom Traum-Kollege aus Sachsen!
ehemaliges Mitglied die Märchen gehörten zu unserer Kindheit und
man hat sie oft mitgelebt voller Freude und manchmal
auch Angst. Zu Omas Füßen haben wir dem Verlauf des
Märchens mitgefiebert. Die Brüder Grimm waren auch für
meine Kinder und Enkel unverzichtbar.
Mir hat als Kind besonders Aschenputtel gefallen.

Danke für Dein schönes Erinnerungsgedicht
sagt mit einem lieben Gruß

Monika

protes erinnerungen kommen wieder auf
beim lesen deines märchengedichtes
alles erlebt und gefühlt und mitgemacht
ein schönes erinnerungsgedicht
und ich mag märchen auch heute noch
und dein gedicht
liebe grüße
hade

Anzeige