Bei einer Fernsehübertragung habe ich erlebt, wie Roger Federer seine achte Wimbledon-Trophäe andächtig küsste. Im ersten Augenblick habe ich gedacht, ob er seine Frau auch so innig küsst? Aber bei näherem Hinsehen bemerkte ich, wie bewegt er war. Dachte er an all die harten Trainingsstunden, die vielen Versuchungen, denen er widerstehen musste und die nun hinter ihm lagen? Oder an die vielen Niederlagen, die er auch immer wieder mal einstecken musste, an Verletzungen, manchmal auch den Spott der Presse, wenn es nicht so geklappt hat? Was hatte ihn angetrieben, immer wieder über sich selbst hinaus zu wachsen, um jetzt diesen Sieg zu feiern?
Der Kuss auf die Trophäe war sehr innig und dauerte einige Sekunden, mir schien er endlos.
War es die Liebe zum Sport, in dem Fall der Tennis, die ihn alle Qualen vergessen ließ und ihm den heiß ersehnten Sieg brachte? Ist es der Erfolg der zählt, das Jubeln der Fans, die Anerkennung der Medien oder einfach nur berühmt zu sein?
Ich habe das Phänomen von einem Spitzensportler beschrieben, aber betrifft das nicht jeden der den Tennis oder eine andere Sportart liebt? Eines ist sicher, er gewinnt nicht nur einen Kampf, sondern erlebt auch Kameradschaft und im besonderen Maße Fairness.
Macht ihn da nicht die Liebe zum Sport sehr reich - auch ohne materielle Vorteile?

Schreibteufel


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