Licht im Verfall
wenn die Tür aufgeht
knirschend
in rostigen Angeln
streckt sich die kleine Kapelle
im Licht.
flüchtig streift es
gerissene Wand
klettert auf Kanzel, Empore
Altar
steigt zu den Schatten
ins morsche Gestühl.
öffentlich
gibt sich Verfall warm
und versöhnlich,
anders das Kreuz -
aufpoliert
zwischen vertrockneten Rosen
reizt hier metallisch
der Widerspruch.
aufgeschreckt
strebt eine Hummel dem
Fenster zu
wo im bunten Glas
bleigefasst
vom Gewand der Heiligen Anna
ein Scherben fehlt.
Joan
Kommentare (8)
2.Rosmarie
Liebe Joan,
dein Gedicht über diese alte Kapelle berührt mich durch seine dichten Bilder und deine wunderbare Sprache!
Sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
Rosmarie
dein Gedicht über diese alte Kapelle berührt mich durch seine dichten Bilder und deine wunderbare Sprache!
Sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
Rosmarie
immergruen
im Gegensatz zu erhaltener Tradition, erfüllt mit kleinem Leben
und tief gehenden Worten.
Danke
sagt das immergruen
und tief gehenden Worten.
Danke
sagt das immergruen
ehemaliges Mitglied
Du machst mit Deinen Zeilen das Licht im
Verfall sichtbar und spürbar.
Nachdenklich und sehr ernst nehme ich
Dein schönes Gedicht auf.
Ganz lieber Gruß
Deine Monika
Ein Bild für Dich...eine kleine Kapelle in
Bayern mit den Namen vieler gefallener Soldaten
aus vielen Ländern.
September(monika)
Verfall sichtbar und spürbar.
Nachdenklich und sehr ernst nehme ich
Dein schönes Gedicht auf.
Ganz lieber Gruß
Deine Monika
Ein Bild für Dich...eine kleine Kapelle in
Bayern mit den Namen vieler gefallener Soldaten
aus vielen Ländern.
September(monika)
Syrdal
Liebe Joan,
Dein Gedicht ruft mir lebendige Bilder ins Gedächtnis: verwaiste, dem Verfall preisgegebene Dorfkirchen oder auch Friedhofskapellen, wie man sie des öfteren in dem Teil Deutschlands fand, in dem ich fast ein halbes Jahrhundert verbracht habe. Und doch - das sagen manche Deiner ausnehmend gut gewählten Worte symbolhaft ebenso aus - gab es dort Leben... wie eben ein poliertes Kruzifix, die in den schon etwas modrigen Raum einfallenden Strahlen "lebendigen Lichtes" und das die schon erstorbene ehrwürdige Stille plötzlich bewegende Summen, gleichsam ein nicht endender Urton "OOmmm....", der sogleich hinführt zur Heiligen Anna, der Großmutter Jesu.
Ein feines "Bild", das Du in mir mit Deinem "Wortgemälde" erstehen ließest, danke!
Syrdal
Dein Gedicht ruft mir lebendige Bilder ins Gedächtnis: verwaiste, dem Verfall preisgegebene Dorfkirchen oder auch Friedhofskapellen, wie man sie des öfteren in dem Teil Deutschlands fand, in dem ich fast ein halbes Jahrhundert verbracht habe. Und doch - das sagen manche Deiner ausnehmend gut gewählten Worte symbolhaft ebenso aus - gab es dort Leben... wie eben ein poliertes Kruzifix, die in den schon etwas modrigen Raum einfallenden Strahlen "lebendigen Lichtes" und das die schon erstorbene ehrwürdige Stille plötzlich bewegende Summen, gleichsam ein nicht endender Urton "OOmmm....", der sogleich hinführt zur Heiligen Anna, der Großmutter Jesu.
Ein feines "Bild", das Du in mir mit Deinem "Wortgemälde" erstehen ließest, danke!
Syrdal
ladybird
ich habe in Deiner beschriebenen, alten Kapelle noch ein "Licht im Verfall"
gefunden
,
wir haben es auch angezündet, ich dachte es paßt zu Deinem
wunderbaren Gedicht, was auch nachdenklich macht,
mit Gruß aus dem noch sonnigen Rheinland
herzlichst ladybird
gefunden
,
wir haben es auch angezündet, ich dachte es paßt zu Deinem
wunderbaren Gedicht, was auch nachdenklich macht,
mit Gruß aus dem noch sonnigen Rheinland
herzlichst ladybird
Monioma
Eine treffende Schilderung! Wenn man die Augen schließt, findet man sich in der kleinen Kapelle wieder!
Danke! Monioma
Danke! Monioma
Zu schön ist Dein Gedicht, um es nur einmal zu lesen.
Ich glaube, nur ein alter Meister könnte es malen.
Sarahkatja