Lachen oder Lächeln?
….Lachen und Lächeln sind vergleichbar mit zwei Geschwistern: Ähnlich, aber nicht gleich. Lachen macht Spaß, lockert, erleichtert. Es bringt Lebensfreude zum Ausdruck, entspannt Muskeln und Stimmung. Und weil das so ist, nehmen auch Andere gern daran teil, und so kann Gemeinschaft gestiftet oder verstärkt werden. Nichts dagegen also, über etwas zu lachen. Bedenklicher, über Andere zu lachen, Schwächere, Fremdartige. Das kann leicht ausgrenzen und verletzen.
….Lächeln ist still, undramatisch, fast ein wenig schüchtern. Ein Versuch, ein Anfang, ein Angebot, einZeichen von Ruhe, Gewissheit und Überlegenheit.
….Wann und worüber lachst du? Ist dir das Lachen schon vergangen? Bist du einmal ausgelacht worden? Welche Gefühle hattest du dabei? Bei welchen Gelegenheiten lächelst du?
Kommentare (6)
@WurzelFluegel
Was ich gar nicht übel finde: Lachen statt körperlicher Gymnastik, am besten beides
"Über Andere zu lachen, ist bedenklich", ist eine Aussage, die ich nur in ihrer bösartigen Form unterstreiche. Ist es nicht so, daß man schon von Klein auf über Ungeschicklichkeiten anderer lacht, man denke an den heiß geliebten Clown. Es scheint mir auch keineswegs bedenklich, wenn eine Gesellschaft darüber lacht, dass der Gastgeber den Sektkorken nicht bändigen kann und sich schäumendes Nass ergießt.
Man sollte nicht böse, aber auch nicht zimperlich sein, hier ein ausgewogenes Maß zu finden, ist ein wichtiger Teil der Erziehung. Ebenso sollten Kinder lernen, dass sie nicht der unfehlbare Nabel der Welt sind, um auch über eigene Ungeschicklichkeiten lachen zu können.
Wie beim Lachen gibt es durchaus auch beim Lächeln einige bösartige Formen, die Geringschätzigkeit, Hohn, Zynismus, Hinterlist und Überheblichkeit ausdrücken können.
Irrtümer in der Einschätzung sind meist schmerzhaft.
Lachen und Fröhlichkeit gehören zu den schönsten Dingen des Lebens, die aber leider ebenso vom Aussterben bedroht sind wie viele Tierarten. Auch die Vorträge von immer mehr Kabarettisten haben viel von ihrem Charme verloren, sie sind hart, derb und sehr direkt geworden. Das Publikum wäre aber durchaus im Stande, auch weniger heftig formulierte Kritik zu verstehen.
Liebe Grüße Lydia
@keyly
Nun gibt es ja überall, auch beim Lächeln und Lachen, Missbrauch.
Aber "wir lassen uns das Lachen nicht verbieten"!
Hallo, lieber Silesius,
mit Deiner Frage regst Du tiefere Überlegungen über mehr oder minder spontane Reaktionen an.
Also: Lachen? vorwiegend in Gesellschaft, selten vor dem Fernseher. Gerne, wenn es Grund dazu gibt. Leider viel zu wenig...
Lächeln: spontan, wenn ich danach empfinde, evl. etwas angestrengt, wenn ein freundlicher Ausdruck erwünscht ist. Gerne auch für mich allein , voller Befriedigung, wenn ich mit meiner Arbeit zufrieden bin, sei es im Garten, beim Malen oder was auch immer. Sicher auch beim Anschauen der Bilder in meinen Fotobücher in Erinnerung...
Natürlich auch ganz oft beim Lesen der Blogs!
Dein Vorschlag zum Lächeln hat einen negativen Moment vergessen: das Lächeln der Herablassung. Den Moment, in dem man eine negative Aussage zurückhält und mehr oder minder verlegen lächelt.
Selbstbespiegelung beendet, danke für die Anregung!
Mit einem Lächeln, Ursula
@U. Petri
Vielen Dank, zusammen mit dir bin ich froh, dass ich bei vielen Beiträgen im ST beides kann, lachen und lächeln, ohne jemandem damit zu nahe zu treten
Wann ich lächle, weiß ich gar nicht so genau -
das ist vermutlich ganz spontan da.
Über gute Witze kann ich mich vor Lachen schütteln,
und natürlich auch über mich selbst,
wenn sich so eine Situationskomik ergibt besonders.
lieben Gruß
WurzelFluegel