korinthische Blütezeit


korinthische Blütezeit


Dienstag 23.1.

Gestern Abend hatte ich keine Lust mehr, irgendeine Sehenswürdigkeit von Korinth auf Google Maps oder Google Trips heraus zu suchen. Heute morgen gab ich dann nur die Stadt Korinth ein als wir losfuhren.

Den Caravan liessen wir auf dem Schotterplatz hinter dem Busch geparkt zurück. 62 km sollte die Entfernung betragen. Erst kurz vor Korinth suchte ich Sehenswürdigkeiten. Es gab keine Hinweisschilder - Nichts. Wer meine Ungeduld die ich mit mir selbst habe kennt, der weiss dass ich ziemlich nervös war. Nervosität war noch nie ein guter Begleiter.

Bei einem Shop nahm ich das Buch welches Uwe gekauft hatte, zeigte dem Inhaber das Bild der von uns gesuchten Sehenswürdigkeit. Wir bekamen zwar die Richtung angesagt, aber ohne Hinweisschilder konnte ich mit den Entfernungsangaben nicht viel anfangen. Uwe war die Geduld und Ruhe in Person. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht war sein Ausspruch.

Akrokorinth hieß das Nest, welches wir letztendlich erreichten. Die Strassen die wir bis dahin zurücklegten waren unbeschreiblich eng, holprig, mit Schlaglöchern gespickt. Es war zwar lt. Google Maps die kürzeste Entfernung, aber eben durch die “Kalte Küche”.

Akrokorinth, ein Dorf ganz auf Tourismus eingestellt. Den Namen gab sich diese Siedlung nach dem altertümlichen Korinth welches wir besuchten. Die Akropolis von Korinth, Akrokorinth der Berg beherrscht das Gebiet. In prähistorischer Zeit war die Korinthia ein bedeutendes Gebiet und die Geschichte lehrt, dass Korinthos, der Sohn des Zeus die Stadt gründete.

Die Grabungsbefunde bestätigen, dass das gesamte Gebiet bereits seit 6500 vor Christus bewohnt war. Auch Homer hat in seinen Epen die korinthische Blütezeit erwähnt.
Gleich beim Eingang fallen die Säulen des Heratempels ins Auge. Die Glauckequelle schliesst sich an. Hier war der Wasserspeicher, welcher von den Bergen in Leitungen mit Wasser gefüllt wurde.

Das archäologische Museum beherbergt reichliche Schätze von Mosaiken, die in römischen Palästen als Fussböden die Blicke auf sich zogen. Skulpturen, Gefäße und auch Goldschmuck kann man in den gesicherten Schaukästen bewundern.
Zwei kollossale Barbarengestalten, ein Porträt von Kaiser Nero oder auch die Marmorstatue von Lucius Cäsar möchte ich erwähnen. Es gab so viel zu sehen, dass die Stunden die wir uns in dem Gelände aufhielten, fast zu kurz waren.

Anschliessend fuhren wir zur Burg Akrokorinth. Diese Anhöhe ist abschüssig und felsig. Die Befestigung hat eine Ausdehnung von 2 km. Der Haupteingang im Westen ist mit drei hintereinander gestaffelten Toren stark befestigt. Der Weg zu dieser Burg war aufgrund der glatten Steine sowie der Steigung nicht leicht, deswegen kehrten wir nach der Hälfte vor dem dritten Tor der letzten Befestigung um.

Diese Burg hatte eine wechselvolle Geschichte. Die Korinther herrschten bis 338 vor Christus, dann kamen Römer, Byzantiner und auch die Normannen eroberten die Burg.
1205 bauten die Franken eine kleine Befestigung auf dem gegenüberliegenden Hügel, eroberten die Burg, die Türken und die Venezianer zählten ebenfalls zu den Eroberern.
Erst 1827 geht Akrokorinth wieder an die Griechen zurück. Auf dieser Burg waren Uwe und ich heute wieder alleinige Besucher - das passiert in Museen oder an anderen Stätten des öfteren.
Hier in Korinth, Akrokorinth wird Geschichte durch die vielen Schautafeln erlebbar gemacht.
 


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Kommentare (1)

Manfred36

Aus Schillers Ballade "Die Kraniche des Ibykus":

 Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
 Der auf Korinthus‘ Landesenge
 Der Griechen Stämme froh vereint,
 Zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
 Der Lieder süßen Mund Apoll.
 So wandert‘ er, an leichtem Stabe,
 Aus Rhegium, des Gottes voll.
 Schon winkt auf hohem Bergesrücken
Akrokorinth des Wandrers Blicken,
 Und in Poseidons Fichtenhain
 Tritt er mit frommem Schauder ein.
 Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
 Von Kranichen begleiten ihn,
die fernhin nach des Südens Wärme
 In graulichtem Geschwader ziehn.
 


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