Kinderträume

Das kleine Mädchen, das sie einmal war,
glaubte, die Welt  wäre nur wunderbar.
Doch als sie dann groß geworden,
pfiff manch kalter Wind aus dem Norden.
 
Sie wurde vom Leben gebeutelt, geschüttelt,
auch an ihrer zarten Seele wurde gerüttelt.
Oft fehlte ihr die Erkenntnis und auch der Sinn,
sie fragte sich, wo führt das alles nur hin.
 
Alt und grau ist sie nun geworden,
immer noch pfeift der Wind aus dem Norden.
Sie friert bei all der Kälte in dieser Welt
und fragt sich, was sie wohl zusammenhält.


Fotoquelle: Pixabay

 

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Kommentare (16)

Roxanna

Leider, lieber Paul ist es technisch nicht möglich, dir direkt auf deinen weiteren Kommentar zu antworten, deshalb nun meine Antwort in einem neuen Fenster.

Wichtig ist doch, dass man sich mit dem, was man tut, wohl fühlt. Ich stimme dir zu, jeder Mensch hat sein eigenes Naturell. Der eine braucht es so und der andere eben anders. Das macht es vielleicht ja auch erst interessant. Und gut beschäftigt zu sein ist nicht das Schlechteste, besser als sich zuhause zu vergraben und Trübsal zu blasen. Ich danke dir, dass du noch einmal "richtiggestellt" hast, dass du dich heute in einer anderen Lebensphase befindest und du nicht mit deinem Schicksal haderst, sondern es dir gut geht. Das wünsche ich dir auch weiterhin und grüße dich herzlich

Brigitte

katerignotus

Kinderträume - ein wenig weiter gedacht.
Mit diesen Zeilen möchte ich mich als Neuling in dieser Runde vorstellen:

Lebens-Träume
2007 - W.S.v.Odisheim

Als ich ein Kind noch war, nicht allzu lang' auf Erden,
da fragten mich die Eltern oft, was ich wohl möchte werden:
vielleicht ein Arzt, ein Architekt oder wohl gar ein Lehrer,
jedoch ich sagte immer nur: "Ich werde Straßenkehrer".

Mit vierzehn wollte ich fürwahr, den Mädchen imponieren,
d'rum himmelte ich alle an, ging manchmal auch spazieren.
Jedoch die Mädchen kicherten, den war ich viel zu brav,
sie liebten Kerle mit Krawall und nicht, wie mich, ein Schaf.

Nach dem Studium plante ich, Karriere schnell zu machen
und schaute hier und suchte da und träumte tolle Sachen.
Jedoch die Brötchen blieben klein, so sehr ich mich auch mühte,
Karriereleiter, - sie blieb steil, mein Stern nur schwach erglühte.

Als Ehemann, die Kinder klein, wollt ich der Beste werden,
der seine Kinder liebt und hegt, nur Sonnenschein auf Erden.
Jedoch, der Alltag, er war hart, oft nahm er mir die Kraft
für's Vatersein und Kinderlachen, - ich war nur noch geschafft.

Die Midlife-Crisis, so um fünfzig, der Ausstieg war der Traum,
alles beenden, nur weg von hier, ich sprenge nun den Zaum.
Ich schärfte sie, all' meine Waffen, sagte zu mir, jetzt wird es gut,
jedoch als ich's dann stemmen wollte, da fehlte mir der Mut.

Als Rentner dann, im Ruhestand, so träumte ich, wird's heiter,
endlich befreit von Zwang und Stress, - von der Karriereleiter.
Jedoch auch das ist nur ein Traum, Termine sich viel jagen,
es geht so weiter, wie es war, - nur sind es neue Plagen.

Und wenn du fragst, was ich nun träume, für morgen und danach,
dann sag' ich dir, ich träum' nicht mehr, - ganz ohne Weh und Ach.
Ich nehm' jetzt alles wie es kommt, wart' auf den nächsten Tag,
weil ohne Traum man leichter lebt, - ganz ohne Müh und Plag.

Paul

(Anmerkung: Die Veröffentlichung ist rechtens, da die Rechte bei mir liegen)

 

katerignotus

Liebe Brigitte,

danke für Deine mitfühlenden Gedanken. Stern

Das Gedicht schrieb ich in einer dunklen Lebensphase. Deswegen ist es wohl etwas bedrückend ausgefallen. Man könnte es so verstehen, dass mir über die Jahre der Lebensmut verloren gegangen ist. Das ist keineswegs so. Ich kann noch immer ein fröhlicher, lustiger Bursche sein. Trotz allem, was passierte (Pssst: Und ja, manchmal habe ich sogar noch Träume). 

Mit Träumen ist das so eine Sache. Je größer man sie ansetzt, desto größer ist die Gefahr der Enttäuschung. In meiner Altersklasse lernte man von Kindesbeinen an, Träume an den Realitäten und Möglichkeiten auszurichten. Das bewahrte vor Enttäuschungen. Oft ging es mehr darum zu überleben. In sofern war jede kleine Stufe auf der Lebensleiter ein Erfolg. "Bescheidenheit ist eine Zier..."

Vor einiger Zeit fragte mich ein junger Mann, wie es denn mit der Zeit sei, wenn man sich im Ruhestand befinde. Eigentlich müsse man doch sehr viel Zeit haben, nämlich jene, die man vorher für den Beruf benötigte. Ich sagte ihm, dass sei individuell verschieden. Es gebe Zeitgenossen, die "immer fertig seien", selbst während der beruflichen Lebensphase. Dann gebe es jene, die getrieben sind von ihren vielschichtigen Interessen, Ideen, Träumen und Wünschen. Während der Phase meiner Berufstätigkeit hätte ich oft gesagt, dass ich mindestens 200 Jahre als werden müsse, um all das noch machen zu können, wofür ich jetzt aus beruflichen Gründe keine Zeit hätte.

Der junge Mann sah mich recht mutlos an.

So, liebe Brigitte, erlebe ich mein Leben bis zum heutigen Tage. Irgendetwas ist immer. Oft gelingt es mir nicht, meine Termine selbst zu bestimmen. Auf meinem Schreibtisch sammeln sich permanent Notizzettel. Zwanzig, dreißig. All das möchte/muss ich noch erledigen. Und es werden immer mehr, - bis ich dann einige vernichte, weil sie überholt sind. Verrückt? Vielleicht! Jeder hat eben sein eigenes Naturell.

Soviel, liebe Brigitte, die Worte eines (glücklich) Getriebenen.

Liebe Grüße
Paul
 

Roxanna

Lieber Paul,

danke für dein Gedicht über Lebens-Träume, die sich trotz aller Anstrengung nie so erfüllt haben, wie du es dir gewünscht hättest. Ich glaube, lieber Paul, dass sich Träume überhaupt im Leben nicht so oft erfüllen. Wenn ich mein Leben anschaue ist auch alles anders gekommen, als ich es mir erträumt hätte und trotzdem will ich nicht klagen. Es liegt eben nicht immer in unserer Hand, wie sich unser Leben gestaltet und doch, so denke ich, kann man schon auch immer wieder mal Einfluß nehmen, denn über Termin z.B. bestimme doch ich, oder nicht? Alles, was ich im Ruhestand mache ist doch eigentlich freiwillig oder irre ich da? Die Haltung, das Leben so zu nehmen, wie es kommt, finde ich klug, das versuche ich auch, gelingt mir nicht immer, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich aufhöre zu träumen, schütze ich mich vor Enttäuschungen, wenn sie sich nicht erfüllen. Ich bin da auch ziemlich realistisch geworden. Trotzdem hat mich dein Gedicht ein wenig traurig gemacht.

Herzliche Grüße
Brigitte

Roxanna

Lieben Dank @Majorie Rosefür das Herzchen und alles Gute für dich in 2019.

Herzliche Grüße
Brigitte


 

Anabell23




Das nachdenklich schauende kleine Mädchen
glaubte noch an eine heile und schöne Welt,
so wie es Kinder einfach tun.
Sie konnte sich sicher und geborgen fühlen,  im
Schutz ihres Elternhauses und die Zeit einfach
unbeschwert genießen.

Heute ist dieses kleine Mädchen eine reife Frau
oder soll ich sagen "elderly Lady", die von manchem
kalten Wind schon ziemlich gebeutelt wurde.
Ja, das kenne ich auch nur zu gut. Ich wurde von
kleinauf sehr gebeutelt und mehr stürmisch und grob
als liebevoll aufgezogen bzw. erzogen.
Aber etwas Gutes hatte es auch, es hat mich stark
gemacht, was nicht heißt, daß mich nichts umhaut.

Hoffen wir also liebe Brigitte, daß uns das neue Jahr
mal weniger Stürme, dafür aber mehr Frohsinn und
Freude bringt. Wir haben doch beide die Tarotkarte
"die Welt" gezogen, ich ebenfalls. Als meine Schicksals-
karte habe ich den "Stern" gezogen, auch nicht ganz
schlecht.
Für heute wünsche ich Dir alle Liebe und Gute für's
Jahr 2019.
Herzliche Grüße
Uscha


 

Roxanna

Dieses kleine Mädchen, liebe Uscha, musste sich immer mal wegträumen, weil es in einer von Krieg und Flucht aus Oberschlesien traumatisierten Familie aufgewachsen ist. Es hatte auch eine sehr schwierige Kindheit. Wie gut, dass es Fantasie und Träume gibt, die manchmal helfen, das reale Leben erträglich zu machen. Es stimmt schon, dass man an Schwierigkeiten wachsen und Kräfte entwickeln kann, die helfen, dass einen später nicht jeder Sturm gleich umbläst, aber hart ist es allemal. Es kostet aber auch manchmal viel Kraft trotz dieses Ballastes, den man mit auf den Weg bekommen hat, sein Leben zu meistern.

So ein Zufall, dass auch du die „Welt“ gezogen hast und dazu noch den Stern. Das ist doch sehr positiv.  Vielleicht, liebe Uscha, können wir uns am Ende des Jahres erzählen, ob es „Auswirkungen“ hatte.

Auch ich wünsche dir ein Jahr mit weniger Stürmen, mehr Freude und Frohsinn und auch, dass du gesund bleibst. Lassen wir uns überraschen, was das neue Jahr bringt. Ich danke dir sehr herzlich für deinen Kommentar.

Herzliche Grüße
Brigitte

 

Roxanna

Lieben Dank Rose @Phryne für dein Herzchen und einen guten Rutsch.

Herzliche Grüße
Brigitte

ladybird

Das Kind ist weder grau noch alt,
nur älter geworden ist es halt
und sicher ist es nicht wirklich " arm "

ein paar liebe STler halten es warm.....

Herzlichst
Renate-ladybird

Roxanna

Liebe Renate-Ladybird,
 
herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar. Genau genommen bleibt es uns ja als inneres Kind erhalten und das wird weder alt noch grau, sondern bleibt, wenn wir es genügend beachten, sehr lebendig und freut sich über Zuwendung. Ja auch darüber, wenn es von ein paar lieben STlern warmgehalten wird Lachen. Ein lieber Gruß an dich und dein inneres Kind mit guten Wünschen für das neue Jahr 2019  von

Brigitte

 

Syrdal


Möge es dem nun längst erwachsenen „kleinen Mädchen“ ein stärkender Trost sein, dass es sich als Teil einer riesengroßen Erfahrungsgemeinschaft betrachten darf, denn vielen, sehr vielen Schwestern und Brüdern – auch mir – ist es ebenso ergangen, wie dem „kleinen Mädchen“.
Doch nun, da wir „wissen“, kann uns nichst mehr umwerfen, wir gehen mutig unseren Weg, Schritt für Schritt, heute, morgen... bis hin zum letzten irgendwann.
Dazu wünscht auch Dir, dem längst erwachsenen „kleinen Mädchen“, Kraft und Zuversicht und auch seelenergreifende Freude am Sein.
...herzlichst
Syrdal

Roxanna

Lieber Syrdal,

deine Worte sind mir nahegegangen. Sie spenden Trost und machen bewusst, dass es allen kleinen Mädchen und Jungen so ergeht. Was wären Kinder ohne Träume, aber nicht alles lässt sich eben umsetzen und ausleben. Diese Erfahrung muss man als erwachsener Mensch auch immer mal wieder schmerzlich machen. Manchmal kann auch über einen Kindertraum milde gelächelt und gedacht werden, wie schön war es doch damals, sich die Welt so vorzustellen.
Danke herzlich auch für deine guten Wünsche. Was wären wir ohne Zuversicht und Freude am Sein. In der Hoffnung, dass wirklich alles einen Sinn hat, nach dem ich immer wieder suche grüße ich dich sehr herzlich zurück, wünsche dir alles Gute für 2019 und freue mich, dich immer wieder zu lesen


Brigitte

 

Manfred36


Ist das auf dem Bild denn die kleine Brigitte,
ein wertvolles Mitglied aus unserer Mitte,
das leider zu selten zur Feder greift
(aus Angst, dass ihm Wind um die Ohren pfeift?).
Falls da Wind mal aus meiner Richtung weht,
frag einfach, ob mir' noch richtig geht.
Ich bin ein Stümper, schreib oft wie mir's kommt
nicht, ob das im Tone auch wirklich frommt.
Doch es gibt ja keine Pauschalamnestie;
frag Elbstromerin, das bestätigt sie.
Aber dass du den Weg zu dir nicht hast genommen,
ist sehr positiv bei mir angekommen,
denn ich mag dich und wünsch dir ein gutes Jahr,
besser als es das vergangene war.
Rose Manfred
 

Roxanna

Lieber Manfred,

nein, dieses hübsche Kind auf dem Foto bin ich nicht, ich habe es mir ausgeliehenZwinkern.


Dein gereimter Kommentar ist mir richtig nahegegangen und hat mich gerührt. Ich habe mich sehr darüber gefreut und danke dir sehr herzlich.

Dank auch für die Wünsche, dass es ein gutes Jahr werden möge, das wünsche ich dir auch. Im vergangenen Jahr hat es schon arg viel gestürmt, da käme mir ein laues Lüftchen mal sehr recht Lächeln. Obwohl ich, wenn ich an der Nordsee bin, es auch liebe, wenn mir der Wind kräftig um die Nase weht, lach.

Liebe Grüße und einen guten Rutsch wünsche dir

Brigitte

ehemaliges Mitglied

Liebe Roxanna, ein trauriges Gedicht.
Doch das kleine Mädchen ist auch stark geworden, sondern wäre sie nicht mehr hier.
Sie hatte wohl Kraft, sich dem kalten Nordwind entgegenzustellen, damit er sie nicht umwehen kann.
Die gleiche Stärke wünsche ich Dir auch im Neuen Jahr und einen guten verläßlichen Schutz vor eventuellen weiteren Böen.
Sei lieb gegrüßt
Elbstromerin

Roxanna

Liebe Elbstromerin,

herzlichen Dank für deinen Kommentar. Das stimmt wohl, was du schreibst, das kleine Mädchen ist auch stark geworden, weil es sich nicht umwehen lässt. Doch sicher sind auch viele Träume auf der Strecke geblieben, weil Umstände die Umsetzung nicht zugelassen haben. Da kann schon auch mal ein wenig Trauer aufkommen.

Danke auch für deine guten Wünsche zum Neuen Jahr. Stärke und Schutz wünsche ich dir auch, denn immer wieder kommt doch in jedem Leben mal heftiger Wind auf. Man muss schon irgendwo gut verwurzelt sein, damit man nicht umgeweht wird.

Liebe Grüße
Brigitte
 


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