Kindermund....oder Einer geht noch


Spätestens an Geburtstagen trifft sich die ganze Familie
zum fröhlichen Beisammensein.
Den ganzen Morgen hatte ich in der Küche verbracht. Kartoffel-,
Nudelsalat und diverse andere Salate wurden zubereitet.
Frikadellen und Schnitzel gebraten, zu der Zeit das übliche Buffet,
Kuchen gebacken usw.
Da mein Geburtstag auf einen Feiertag fiel, damals war der 17. Juni noch
„Der Tag der Deutschen Einheit“, kamen die Gäste immer schon früh.
Ursula, Karl-Heinz mit ihren Kindern Claudia und Jörg, standen schon
um 13.00 Uhr auf der Matte. So nach und nach trudelten dann auch meine
beiden Schwestern mit ihren Familien und meinen Eltern ein, meine Schwieger-
eltern mit dem jüngeren Bruder meines Mannes und Pudel Strolchi.
Jedes mal kamen auch noch ein paar Überraschungsgäste.
Die Familienmitglieder waren immerhin 24 Personen, oft wurden es aber
30 Personen.
Mein Georg hat aus Böcken und breiten Platten eine Riesentafel gebaut,
so dass alle Leckereien Platz fanden.
Der Mann meiner ältesten Schwester, hatte mit knapp 30 Jahren schon einen
erheblichen Bauchumfang. Meine Schwester meinte, er nimmt sogar vom
Wasser trinken zu.
Franz, so heißt mein Schwager, ließ den Blick über den Tisch gleiten.
Eigentlich habe ich gar keinen Hunger, aber „Einen“ kann man ja mal.
Schwupps war die Frikadelle verschwunden und gleich noch ein Schnitzel
hinterher. Mit „Auf einem Bein kann man nicht stehen“ griff er nach dem
zweiten Schnitzel, natürlich mit Kartoffelsalat. „Einer geht noch“ und das
dritte Schnitzel, die dritte oder vierte Frikadelle waren weg.
Wenn dann nur noch ein Schnitzel auf dem Teller lag, meinte Franz:“
Das Schnitzel grämt sich so alleine“ und schon war der Teller leer.
Dieses Ritual spielte sich auf sämtlichen Feiern ab.

Die Familie wurde größer, Enkelkinder kamen hinzu.
Wir hatten alle ein wenig an Kilos zugelegt, nur das Bauchvolumen
meines Schwagers hatte sich vervielfältigt. Mittlerweile wog er 160kg.

Wieder stand eine Feier an.
Meine Kinder und Enkelkinder waren schon eingetroffen.
Es schellte, mein Enkel Darwin 6 Jahre, öffnete die Tür für meine Schwester
Christa und ihren Franz. Darwin schaute Franz erstaunt an und fragte:
“Bist du mit dem Auto gefahren?“ Ja sicher, zum Laufen ist der Weg hierher
zu weit, antwortete Franz.
Und wie hast du es geschafft hinter das Lenkrad zu kommen?

Wichtel Carola


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Kommentare (3)

Traute Ach das ist doch wieder der Beweis, der wahre Schlechte ist der gute Koch. Er verführt auf unwiderstehliche Art und Weise und kritisiert das Ergebnis seiner hohen Kunst, am Ende;-(
Eine ganz natürliche Geschichte nach der Natur geschrieben,
danke auch mal auf diese Lebensschwäche mit Schmunzeln, sehen zu dürfen.
die mit Schwächelnde Betroffene
Traute
ellen46 ...Besonderes ist immer was man nie vergessen darf.
Die Schnitzel und das viele Leckere,..Du das schmeckt aber auch mir,
obwohl ich es (nur),lese. Dein Darwin hatte schon recht, ich merk es mir.
(Der Urlaubsspeck..,muss runter).
Erinnerungen,liebe Carola sind immer schön.
LG von Ellen
finchen hat es mal einer erkannt...........daß das Auto zu klein ist!
Fröhliche Grüße
das Moni-Finchen

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